Direktoren-Nachfolge am Gymnasium schwierig
BRAUNAU. Wolfgang Lammel wird provisorischer Leiter – In der Handelsakademie ist alles geregelt: Ernst Waltl übernimmt.
Ende August geht Florian Kotanko in Pension. Die Suche nach einem Nachfolger für die Funktion des Direktors am Braunauer Gymnasium war bisher nicht erfolgreich. Sie geht weiter und es werden auf alle Fälle noch Monate vergehen, bis ein allfälliger Bewerber das aufwändige Auswahlverfahren absolviert hat. Wolfgang Lammel übernimmt die Funktion des Schulleiters interimistisch.
Er ist zweifacher Magister und Doktor, unterrichtet Geografie und Geschichte und hat kein Problem, sich wieder in den Lehrkörper einzugliedern, wenn es einen neuen Direktor gibt: „Man soll solche Ämter auf begrenzte Zeit machen.“ Er hat mit einer solchen Situation bereits Erfahrung. Denn er war Bürgermeister in Mining und hat auch diese Funktion an seinen Nachfolger übergeben, ohne ihm dreinzuregieren oder das politische Interesse zu verlieren.
Seit 1977 gehört Lammel zum Lehrkörper des Braunauer Gymnasiums. Um die Leitung bewirbt er sich aus persönlichen Gründen nicht. Er will die Schule weiterführen wie bisher, programmatische Veränderungen überlässt er seinem definitiven Nachfolger. Florian Kotanko hat Spuren hinterlassen. Im Jahresbericht des Gymnasiums wird er anlässlich der Pensionierung als kulturell interessierter, reisefreudiger, der Mitbestimmung und Zusammenarbeit besonders verbundener Direktor beschrieben. „Durchgehende Unaufgeregtheit, tiefgründiger Humor, natürliche Autorität“, so wird Kotanko beschrieben. Er ist mit Unterbrechungen durch Studien- und Militärzeit bereits seit 1959 am Gymnasium Braunau, zuerst als Schüler, dann als Lehrer, seit März 2000 als Direktor.
Wechsel am 1. November
In der Braunauer Handelsakademie steht der Direktoren-Wechsel zwar erst mit 1. November an, dennoch ist die Nachfolge von Wilhelm Cechovsky bereits geregelt. Ernst Waltl wird die Funktion übernehmen, er war der einzige Bewerber. Waltl hat in Graz und Linz Mathematik und Physik (Lehramt) studiert, kam 1987 an die Schule, war 16 Jahre Bildungsberater und ist schon seit 13 Jahren als Administrator und Direktor-Stellvertreter tätig. Er koordiniert auch die Abendschule.
Wilhelm Cechovsky, der wie Amtskollege Kotanko bereits der Berufstitel Hofrat verliehen wurde, ist seit 2004 Direktor der Handelsakademie und Handelsschule. Der Ausbildungsschwerpunkt „Marketing, Journalismus, Medien“ ist in seiner Ära dazugekommen, die „Fußball-HAK“ mit den Inhalten Sport- und Event-Management ist fertig vorbereitet und startet im Herbst. Der Zu- und Umbau des eher charmelosen 70er-Jahre-Baus und die Ausrüstung mit neuen technischen Geräten waren ebenfalls wichtige Aufgaben.
„Meine Tür war immer offen, nach dem Motto: Man soll sich immer alles anhören, aber man muss nicht für alles Verständnis haben“, beschreibt Cechovsky, was ihm wichtig war. Eine große Freude ist für ihn auch die Vielzahl an Projekten mit sozialem Hintergrund, die es an der Schule gab. Jedes Jahr konnten so zwischen 6.000 und 8.000 Euro überreicht werden.