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Rainbacher hat nur eines im Visier: Olympiagold

Von Martina Weidenholzer, 07. Mai 2012, 00:04 Uhr
Rainbacher hat nur eines im Visier: Olympiagold
Christoph Kohlbauer betreut Olympiateilnehmer Walter Ablinger. Bild: weid

RAINBACH/LONDON. Vor vier Jahren begann er als Unbekannter, die Handbiker-Szene aufzumischen, im Turbo auf der Überholspur. Erst holte er sich den Staatsmeistertitel, dann stand er bei diversen Europacuprennen am Siegerpodest.

Heuer konnte sich Walter Ablinger (42) wieder massiv steigern. Erst brach er den Weltrekord bei einem Marathon in Italien, dann rollte er beim Linzer Halbmarathon fünf Minuten vor dem Zweitplatzierten ins Ziel.

Der Rainbacher kommt seinem Traum immer näher. Er hat sich Olympisches Gold in den Kopf gesetzt. Und die Voraussetzungen dafür dürften mittlerweile wieder stimmen, hatte doch im Herbst des Vorjahres der Ellbogen verrückt gespielt. Wer ihm helfen konnte, ist in der Extremradsportszene bekannt. Physiotherapeut Christoph Kohlbauer aus St. Florian hatte im Vorjahr den Race Across America-Gewinner Christoph Strasser unter die Fittiche genommen, war auch während des Rennens im Betreuerteam.

Mit demselben Prinzip will er nun Ablinger zum Sieg begleiten. Kohlbauer: „Letztendlich geht es darum, Schmerzen präventiv zu verhindern, das gelingt leichter, als einen Schmerz zu brechen. Walter Ablinger konnte schmerzfrei das Intensivtraining angehen. Entsprechende Muskelpflege ist unumgänglich, es ist ja nicht ohne, was der Körper aushalten muss. Klarerweise muss auch das Regenerationsprogramm entsprechend abgestimmt sein.“

Der Trainingsplan des Rainbachers ist straff: Sechsmal pro Woche sitzt er am Rad, alleine im April hat er 1660 Kilometer heruntergespult. Zweimal wöchentlich steht das Fitnesscenter am Programm, einmal Schwimmen, einmal Mentaltraining, Physiotherapie und auch auf den Energetiker setzt der Sportler.

Seine Geschichte: Vor 13 Jahren stürzte der Zimmerer vom Dach, seither kann sich der Querschnittgelähmte vom Bauchnabel abwärts nicht mehr bewegen. Dass seine Frau Marietta damals schwanger war, gab dem Mann Auftrieb und Kraft. Er akzeptierte sein Schicksal, lernte sein Leben vom Rollstuhl aus zu meistern und suchte Herausforderungen. Beruflich sattelte er auf Bürokaufmann um, sportlich fand er sich im Radsport wieder. Auch familiär mussten Grenzen überwunden werden. „Wir haben vor fünf Jahren mit unseren Zwillingen nochmal Nachwuchs bekommen. Mit einer künstlichen Befruchtung, anders ging es ja leider nicht.“

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