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Hochspannung: „Sind wir Simbacher weniger wert?“

Von Dieter Seitl, 27. Juli 2011, 00:04 Uhr
Hochspannung: „Sind wir Simbacher weniger wert?“
Simbach sieht weitere Siedlungs-Entwicklung bedroht. Bild: OÖN

SIMBACH/ST. PETER. Simbach drohe durch „Fehlplanung“ bei internationalen Starkstromleitungen unnötig eingekesselt zu werden, so Vizebürgermeister Max Winkler, der wehmütig über die Grenze ins Innviertel blickt: Hier seien die Abstandsbestimmungen zum Anrainerschutz deutlich besser.

Während bei Höchstspannungsleitungen in Österreich ein Mindestabstand von 70 Metern zu Häusern bestehe, seien in Bayern mangels präziser Regelungen ein „paar Meter“ ausreichend. „Da fragen wir uns in Simbach schon, ob wir weniger wert sind als unsere Nachbarn in Österreich“, sagt Vizebürgermeister Max Winkler, der im OÖN-Gespräch von einem drohenden, unnötigen Hochspannungs-Kabelsalat spricht.

Während jene geplante 380- kV-Trasse, die vom Umspannwerk St. Peter am Hart nach Simbach führen soll, im Innviertel mangels dichterer Besiedlung und bestehender Trasse auf wenig Bedenken stößt, laufen die Simbacher Sturm: Sie sollen gleich mit mehreren aufgerüsteten Hochspannungsleitungen „beglückt“ werden. Und das relativ siedlungsnahe.

Simbach werde sich gegen einen anstehenden „Planungswahnsinn“ mit allen rechtlichen Mitteln wehren. Es geht um Leitungen zu einem geplanten Gaskraftwerk in Haiming bei Burghausen, zum Atomkraftwerk Isar und ins Innviertel zum Umspannwerk St. Peter bei Braunau.

Winkler mit einem Beispiel: Das geplante Gaskraftwerk Haiming werde damit begründet, für das nahe Chemiedreieck Burghausen eine verbrauchernahe Stromquelle zu haben. Ein nötiges Umspannwerk werde laut Plan jedoch nicht in der Nähe errichtet, sondern der Strom mittels neu zu errichtender 380-kV-Leitung nach Simbach geleitet, wo aufgerüstet werden müsse. Von Simbach solle der Strom über eine neue Schiene nach St. Peter fließen, dort auf 220 kV transformiert und nach Pirach weiterfließen – dort auf 110 kV transformiert und zum Bestimmungsort Burghausen geschickt werden.

„Belastender Unfug“

„Durch diesen Unfug wird unser Raum doppelt und dreifach belastet“, sagt Winkler, dessen Stadt Simbach sich bereits an EU-Energiekommissar Günther Öttinger wandte. Dieser räumt generell ein, dass es angesichts verschiedenster Kompetenzen teils an der Koordinierung fehle – zusätzlich, wenn eine grenzüberschreitende Komponente dazukomme.

Die EU arbeite an einer großen Lösung, derzeit seien aber die Hände gebunden. „Für das konkrete Projekt hoffe ich, dass rasche eine für alle Seiten befriedigende Lösung gefunden werden kann“, so Kommissar Öttinger in einem Schreiben an die Stadt Simbach.

 

Raumordnung: „Bei uns plant jeder, wie er will“

Simbach wehre sich nicht gegen stärkere Leitungen, aber gegen einen unnötigen Kabelsalat, sagt Vizebürgermeister Max Winkler. Es mangle an einer Raumordnung europäischen Ausmaßes. Im bayerischen Raumordnungsverfahren hat Simbach eine elfseitige Stellungnahme abgegeben, mit der sich jetzt der Freistaat befassen muss. „Ich glaube, unsere Aussichten sind nicht schlecht. Das ginge alles in Summe weitaus einfacher. Aber bei uns plant jeder, wie er will. Ihr im Innviertel habt wenigstens einen vorgeschriebenen Mindestabstand von 70 Metern zu Höchstspannungsleitungen. Da wäre es manchmal schon verlockend, sich bei euch anzumelden“, sagt Max Winkler.
 

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2  Kommentare
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CTiefenthaler (542 Kommentare)
am 27.07.2011 07:17

Tut das lieber nicht. Insbesonders unsere "Wirtschaftspartei" hat in Ihren Reihen korrupte Politiker (erinnert sich wer an Strasser, sitzt der schon ein?). Österreich ist im Korruptionsindex in den letzen Jahren kontinuierlich schlechter geworden, was allerdings nur darauf zurückzuführen ist, dass "blöde Zufälle zufällig" ans Licht gekommen sind. Würde jemand etwas mehr stochern, könnte Österreich wahrscheinlich zusperren, da es zuwenig Politiker gäbe, die nicht im Häfn sitzen (dabei habe ich jetzt vergessen, dass hierzulande für so etwas niemand wirklich bestraft wird, weil Kavaliersdelikt)
Das ausgerechnet in Deutschland kein Regulativ für Leitungsabstände besteht, wo doch sonst alles genau geregelt ist? Hat hier eine Wirtschaftspartei die Hände im Spiel? Deutschland ist nebenbei was Korruption betrifft, gleichauf (schlecht) mit dem "glücklichen" Österreich.
Liebe Grüße nach Simbach!

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zappo1410 (18.016 Kommentare)
am 27.07.2011 20:35

blubber,blubber...

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