Wie 1625: Frankenburger würfeln ab Freitag wieder um ihr Leben
FRANKENBURG. Ab Freitag wird wieder das Frankenburger Würfelspiel aufgeführt. Auf der größten Natur-Freilichtbühne Europas werden die dramatischen Ereignisse um aufständische evangelische Bauern aus dem Jahr 1625 nachgespielt.
400 Laiendarsteller und 300 Helfer arbeiten ehrenamtlich an der Produktion mit. Schauspieler in farbenprächtigen Kostümen und teils mit Pferden lassen die Geschichte lebendig werden. Die Organisatoren betonen die Authentizität der Aufführung: Die Kulisse bildet die Landschaft um Frankenburg mit einer charakteristischen riesigen Linde in der Mitte der Bühne, unter den Akteuren seien Nachfahren der Betroffenen.
Als während des Dreißigjährigen Krieges in Frankenburg ein römisch-katholischer Geistlicher eingesetzt werden sollte, kam es zum bewaffneten Aufstand der protestantischen Bürger und Bauern. Nach drei Tagen gaben die Rebellen auf, weil ihnen der bayerische Statthalter Adam Graf von Herberstorff „Gnade“ zusagte. Das Versprechen entpuppte sich aber als höchst zynisch, denn 36 Männer mussten paarweise würfeln, die Verlierer fanden den Tod durch den Strick.
Seit 1925 wird die Geschichte in Frankenburg alle zwei Jahre in szenischer Form aufgearbeitet. Das Stück geht auf ein Schauspiel von Karl Itzinger zurück und wurde von Franz und Michael Neudorfer überarbeitet. Das Freilichttheater bietet Platz für 3000 Zuschauer. Diesjährige Premiere ist am Freitag dieser Woche um 20.30 Uhr, bereits ab 18 Uhr findet auf dem Marktplatz ein großes Eröffnungsfest statt. Besonders stimmungsvoll dürfte die Aufführung am Wochenende um den 13. August bei Vollmond werden.
Aufführungen am 29., 30. und 31. Juli, 5. bis 7. sowie 12. bis 15. August, Beginn jeweils um 20.30 Uhr. Weitere Infos www.wuerfelspiel.at bzw. unter Tel. 0664 / 160 42 65.