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Imkerchef macht Landwirten die Mauer

25. August 2010, 16:37 Uhr
/mvol1/hires/03/15/04/51/69h.001 Bild: imkerzentrum

BRUNNENTHAL/LINZ. In den Schriftverkehr des Brunnenthaler Imkers Wilhelm Finstermann mit Landeshauptmann Josef Pühringer wegen eines grassierenden Bienensterbens hat sich jetzt auch der Präsident des oberösterreichischen Bienenzüchterverbandes eingeschaltet. Maximilian Liedlbauer stellt sich demonstrativ an die Seite der Bauern.

Der Hofrat kritisiert seinerseits in einem Schreiben an Pühringer, dass der Landesverband ohne Diskussion der bisherigen Ergebnisse des Forschungsprojekts „Melissa“ 2009 vor vollendete Tatsachen gestellt worden sei. Damals war es zur weiteren Zulassung eines offenbar sehr problematischen Mittels – der Mais-Beize – gekommen.

Die noch nicht abgeschlossene Studie soll, wie berichtet, klären, ob tatsächlich insektizide Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffe mit den Bienenschäden im Innviertel und in anderen Regionen in Verbindung gebracht werden können.

Der Landesverbandspräsident verweist in seinem Brief darauf, dass die Imker schon im Vorjahr bewusst gemacht hätten, dass auch verschärfte Einsatzvorschriften das Grundproblem dieser Nervengifte nicht lösen würden.

Umwelt-Landesrat Rudi Anschober hat sich, wie berichtet, bereits auf die Seite der Imker geschlagen und fordert ein „schnellstmögliches Verbot der völkerbedrohenden Mais-Beize“. Anschober hofft, dass Bundesminister Niki Berlakovich noch im Herbst das Mittel von der Liste der erlaubten Schädlingsbekämpfungsmittel streichen wird.

Maximilian Liedlbauer verweist auf eine Schwachstelle der Studie. Seiner Auffassung nach sei zum Beispiel bei den neuen Ausbring-Vorschriften für die Mais-Beize ein wichtiges Ergebnis von „Melissa“ nicht beachtet worden. Der oberste Imker des Landes bezieht sich auf Proben von Bienenbrot – in die Waben eingelagerter Pollen –, die aus Bienenbeständen kamen, auf die kein Vergiftungsverdacht hingewiesen habe. Tatsächlich seien aber in 40 von 60 Proben Rückstände von Neonicotinoiden gefunden worden.

„Es ist daher kein Problem einer möglicherweise schlampigen Ausbringung, sondern ein grundsätzliches, dass nämlich dieses Nervengift in der gesamten Pflanze vorhanden und auch im Pollen des Maises zu finden ist“, schreibt Liedlbauer. Weiters reibt sich der Präsident der Bienenzüchter am Vorwurf Pühringers, dass betroffene Imker die Landwirte nicht anzeigen würden. „Wir sind der Meinung, dass die Bauern durchgängig den Vorschriften entsprechend gearbeitet haben.“ Sowohl die oberösterreichische Landwirtschaftskammer als auch der Landesverband für Bienenzucht hätten in der vergangenen Wintersaison intensive Aufklärungsarbeit geleistet.

Abgesehen davon, seien der zuständigen Abteilung der oberösterreichischen Landesregierung sehr wohl sämtliche Adressen der geschädigten Imker des Jahres 2009 zur genaueren Kontrolle übermittelt worden. Liedlbauer: „Die Geschädigten des Jahres 2010 konnten weder wir noch die Kontrollstellen vorhersehen.“

Keine Anzeigen

Der Bienenzüchter-Präsident führt zudem vor Augen, dass im Umfeld eines Bienenstandes – Flugradius drei Kilometer, das entspricht einer Fläche von etwa 2700 Hektar – viele Maisflächen liegen und es nicht möglich sei, exakt einen Landwirt als Verursacher auszumachen. Außerdem würde das Ansinnen, dass Imker Bauern anzeigen sollen, grundsätzlich abgelehnt werden.
Die bisherigen „verschärften Auflagen“ würden nur die Big-Player – die Chemieindustrie, die Beizfirmen, die Saatgutwirtschaft und den Handel absichern. Die Landwirte und die Imker dagegen blieben auf der Strecke.

Liedlbauer: „Die Ergebnisse von ,Melissa‘ aus 2009 und 2010 zeigen eindeutig auf, dass auch die verschärften Vorschriften eine Bienenvergiftung nicht verhindern können. Daher kann nur eine Zurücknahme der Zulassung weitere Schäden verhindern.“

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3  Kommentare
3  Kommentare
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( Kommentare)
am 26.08.2010 10:35

der kunsthonig wird ganz easy aus maisstärke produziert!

problem gelöst!
es lebe pühringer bis zum ende!

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oblio (24.740 Kommentare)
am 26.08.2010 10:53

aber wenn sich das gift in der maispflanze insgesamt verteilt findet, ist auch der kunsthonig verseucht !
zum glück gibt es ja noch die zuckerrüben !
;-)

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( Kommentare)
am 24.01.2012 11:27

@ oblio
auch die Zuckerrüben werden mit Pflanzenschutz(gift)mitteln PSM) gebeizt. Das hat zur Folge das der evtl. abgesonderte Honigtau und das Gutationswasser von den Insekten gesammelt wird. Folge, die Insekten krepieren. Auch die Rübe selber ist vergiftet, weil das Beizmittel systemisch in der gesamten Pflanze vorhanden ist.

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