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Zeller "Schlossherr" wechselt ins Stift

Von Bianka Eichinger, 24. Juni 2017, 11:04 Uhr
Zeller "Schlossherr" wechselt ins Stift
Sein Abschied aus dem Schloss Zell fällt Karl Reininger nicht leicht. Bild: privat

ZELL AN DER PRAM. Karl Reininger, Leiter des Landesbildungszentrum Schloss Zell/P., geht nach Reichersberg.

Unter der Leitung von Karl Reininger hat sich das Landesbildungszentrum (LBZ) Schloss Zell an der Pram zu einem der besten landesweit entwickelt. Kurz vor Fertigstellung der zweiten Bauetappe verlässt der Schärdinger das LBZ. Im Interview verrät er, was ihn zu diesem – für viele sehr überraschenden – Schritt bewegt hat und wie der Wechsel ins Stift Reichersberg zustande kam.

 

Volkszeitung: Können Sie sich noch an Ihren ersten Arbeitstag im Schloss Zell erinnern?

Reininger: Ja, sogar sehr gut. Es war der 1. Juli 2006, wo ich mit meinem Sohn erstmalig "offiziell" als Leiter einen tollen Märchenabend besuchte und dort vorgestellt wurde.

Was sind die ausschlaggebenden Gründe, dass Sie aufhören?

Ich habe – auch im abwechslungsreichen Berufsleben zuvor – immer primär in Plänen und nicht in Zeiten gedacht. Im Schloss Zell werden mit der bereits fertig geplanten Etappe 2 der Zimmersanierung im Sommer 2018 auch im Haupthaus lauter neue Zimmer im Schloss, insgesamt dann 95 Betten, vorhanden sein. Und mit dem, für so ein kleines Team mehr als beachtlichen, Erhalt der Zertifizierungen nach der internationalen Qualitätsnorm "ISO 9001:2015" und "Ö-Cert" (für Qualität in der Erwachsenenbildung) habe ich meine großen Ziele voll erreichen können. Wir verspüren aber deutlich, dass mit der Ressourcenknappheit im Land OÖ. künftig wohl eher die Bremse anzuziehen sein wird. Das kann eine neue Leitung, der ich ein gut bestelltes Haus übergeben kann, vielleicht sogar besser machen als ich.

Sie waren "der Mann für alle Fälle" in Zell. Wie schwer fällt Ihnen persönlich dieser Abschied?

Ich habe mich immer nur als Teil eines größeren Ganzen gesehen. Daher war das Mithelfen und manuelle Anpacken im Schloss ebenso selbstverständlich, wie auch das aktive Mitwirken bei allen lokalen und regionalen Initiativen, die für das Schloss und den Ort Zell von Nutzen waren. Das Ergebnis dieses Netzwerkens sind viele persönliche Freundschaften, die daraus in den elf Jahren entstanden sind. Und auch wenn es heißt "Wenn es am schönsten ist, sollte man gehen" ist da momentan mit dem Weggehen aus Zell schon sehr viel Wehmut von mir dabei.

Ihre Mitarbeiter und Sie sind ein eingespieltes Team. Wie haben Sie auf die Nachricht ihres Wechsels reagiert?

Die Mitarbeiter waren von der Nachricht ziemlich geschockt. Sie tun sich auch jetzt noch nicht leicht, weil ja eine Unsicherheit damit verbunden ist. Die kommenden Änderungen sind für mich noch nicht absehbar, außer dass sich der Schlossbetrieb an die Situation von de facto zu wenig Personal anpassen wird müssen.

Gibt es bereits einen Nachfolger für Sie?

Von einem Nachfolger höre ich noch nichts, da dürfte noch etwas Geheimniskrämerei dabei sein. Ich hoffe jedenfalls auf eine gute Wahl. Das hat sich das Schloss Zell wahrlich verdient.

Würden Sie rückblickend etwas anders als Leiter machen?

Man würde im Rückblick wohl immer etwas anders machen, dies gehört ja auch zur Lernfähig- und -willigkeit. Wirklich Gravierendes fällt mir da aber nicht ein. Sehr wohl würde ich mehr Autonomie gegenüber den Zentralstellen in Linz einfordern. Das bedeutet zum Beispiel, dass man oft auf Entscheidungen von dort warten muss, wenn es zwischenzeitig aber anders als gewünscht ausgeht, den Schwarzen Peter in der Hand hat. Das ist auf die Dauer schon sehr frustrierend.

Mit welchen Erwartungen treten Sie Ihre neue Arbeitsstelle an?

Da das Stift eine nicht einfache Zeit hinter sich hat, übernehme ich die Verantwortung für die wirtschaftlichen Agenden mit viel Demut und Respekt. Ich bin aber auch überzeugt, meine berufliche Erfahrung dort noch einmal gebündelt für eine gute Sache einsetzen zu können. Dieses barocke Stift und sein Trägerorden der Augustiner Chorherren haben mich immer fasziniert. Dazu kommt dort auch das Leben meiner Religiosität und die Sehnsucht nach mehr Selbständigkeit am Ende meiner beruflichen Laufbahn.

Gab es auch noch andere Angebote, als den Job in Reichersberg?

Es gab immer mal Angebote in den vergangenen Jahren, die ich aber nie ernst genommen habe. Auch dieser Wechsel zum Stift Reichersberg ist ja eigentlich nur das "Zufallsprodukt" eines Kooperationsgespräches, welches ich mit dem neuen Propst Markus Grasl gesucht hatte. Die Situation des Stiftes, seine faszinierende Person und unsere sofortige Sympathie haben mich aber gleich in Bann gezogen und nicht mehr los gelassen. Die ersten Besuche im Stift haben mich darin voll bestätigt.

Wo sehen Sie sich selbst beruflich in fünf Jahren?

Da wir ein befristetes Tätigwerden für etwa diese Zeit vereinbart haben, sehe ich mich dann – hoffentlich sehr zufrieden – am Ende meiner beruflichen Laufbahn. Das Stift sollte dann wirtschaftlich gut dastehen und viele seiner Potentiale angezapft haben. Und natürlich sollte es mit tollen Seminaren und bestens besuchten Veranstaltungen aufwarten können.

 

Zur Person

Geburtstag: 11. Juli 1961

Familienstand: verheiratet mit Gattin Marianne, Tochter Katharina (25), Sohn Karl (18).

Ausbildung: Jurist und Unternehmensberater

Berufliche Laufbahn: Jurist, Gemeindeangestellter, Bauernbund-Bezirkssekretär, Steuer- und Revisionsassistent; Steuer- und Förderreferent (WKO Salzburg), Maschinenring-Österreich Bundesgeschäftsführer und MR-Personalleasing Vorstandsvorsitzender, Leiter Landesbildungszentrum Zell, Stiftsadjutor Stift Reichersberg (ab September 2017).

Hobbys: Familie, Lesen, Kultur, Wandern und Geselligkeit.

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