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"Mieten doppelt so stark gestiegen wie Inflationsrate"

Von Thomas Streif, 02. Dezember 2016, 02:15 Uhr
"Wohnungsmieten sind doppelt so stark gestiegen wie die Inflationsrate"
Diskutierten über "leistbares Wohnen": Franz Weinberger (VP), Kerstin Hofstätter (Streetwork Ried), Elmar Podgorschek (FP), Christian Makor (SP), Günter Kitzmüller (NEOS), Veronika Hintermair (Grüne), Herwig Pernsteiner (ISG) und Moderator Roman Kloibhofer von den OÖN. Bild: Kaufmann

INNVIERTEL. Politiker diskutierten zum Thema "Leistbarer Wohnraum im Innviertel".

Die Situation auf dem Wohnungsmarkt, vor allem für Personen mit niedrigem Einkommen, wird immer prekärer. Nicht nur in Großstädten, auch im Innviertel ist die Suche nach passendem und leistbarem Wohnraum für viele Menschen eine große Herausforderung. Aus diesem Grund lud das Netzwerk Wohnungssicherung Innviertel der Caritas zu einer Podiumsdiskussion zum Thema "Leistbarer Wohnraum in Innviertel".

Mieten als Preistreiber

"Hauptpreistreiber sind derzeit die Wohnungsmieten. Diese sind in den vergangenen fünf Jahren doppelt so stark gestiegen wie die Inflationsrate", sagte SP-Klubchef Christian Makor, der sich eine Erhöhung des Wohnbaubudgets wünschen würde. "Anfang der 2000er Jahre hatten wir ein Budget von rund 500 Millionen Euro, das ist sukzessive gesunken und liegt derzeit bei 283 Millionen. Das zeigt schon, welche Bedeutung der Wohnbau zu haben scheint."

Für Veronika Hintermair von den Grünen sind die hohen Grundstückspreise mit ein Grund für die angespannte Situation. Die Anzahl der verfügbaren, leistbaren Wohnungen werde immer weniger. "Aus meiner Beobachtung heraus glaube ich, dass immer mehr junge Menschen länger im Elternhaus bleiben, weil es keine leistbaren Wohnungen gibt."

Laut FP-Landesrat Elmar Podgorschek versuche das Land gezielt, junges Wohnen zu fördern und Projekte umzusetzen. Hierbei gehe es um Wohnungen in der Größe zwischen 35 und maximal 60 Quadratmeter. Die Mietverträge seien auf maximal acht Jahre befristet. Um mehr Gelder für den "Sozialstaat" zu lukrieren, seien Gemeindezusammenlegungen und schlankere Verwaltungsstrukturen unumgänglich.

Franz Weinberger, VP-Landtagsabgeordneter und seit 1991 Bürgermeister in Altheim, fordert, dass beim Wohnungsneubau wieder mehr bedarfsorientiert vorgegangen werden müsse. In Altheim habe man derzeit nur wenig Probleme, genug und leistbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen.

Wohnraum verdoppelt

Laut Herwig Pernsteiner, Geschäftsführer der Innviertler Siedlungsgenossenschaft (ISG), lag die durchschnittliche Wohnfläche pro Person 1972 bei rund 23 Quadratmeter. "2015 sind wir bei 44 Quadratmeter." Das hänge in einer gewissen Weise vor allem mit den immer höher werdenden Lebensstandards zusammen. Daher sei das Wohnen grundsätzlich nicht viel teurer geworden, jedoch sei der Wohnstandard vor 40 Jahren ein anderer gewesen, vor allem hätten die Menschen auf einer viel kleineren Fläche gelebt, so der ISG-Geschäftsführer.

Günter Kitzmüller, Neos-Gemeinderat in Ried, kritisierte, dass 19 Prozent des "Wohnbauförderungsbeitrags" nicht zweckgebunden seien. Das seien, so Kitzmüller, 220 Millionen Euro, die nicht für das Thema Wohnen zur Verfügung stehen würden. "Auch wenn es ein kontroverses Thema ist, aber hätten wir in Österreich ein bedingungsloses Grundeinkommen, dann würden wir nicht hier sitzen und über leistbaren Wohnraum diskutieren. Man muss aber zumindest darüber diskutieren", sagte Kitzmüller, der unter anderem bei der Besetzung der Landtage enormes Einsparungspotenzial in der Verwaltung sieht.

 

Aufbringen der Kaution als großes Hindernis

„Ich würde mir einen Kautionsfonds wünschen, wo sich Personen mit niedrigem Einkommen Geld ausborgen und anschließend 50 Euro pro Monat zurückzahlen können“, sagte eine Zuhörerin aus dem Sozialbereich bei der Podiumsdiskussion. Aus zahlreichen Wortmeldungen der Sozialeinrichtungen war eindeutig herauszuhören, dass es für viele Menschen nicht möglich sei, eine Kaution, die meist drei Monatsmieten beträgt, aufzutreiben.

Auch die Senkung der Mindestsicherung für Asylberechtigte in Oberösterreich von 914 auf 520 Euro wurde von Teilen der Diskutanten aus dem Publikum kritisiert. „Wir haben 100.000 Flüchtlinge, die auf den Arbeits- und Wohnungsmarkt drängen. Wie soll einer mit 520 Euro Mindestsicherung eine Wohnung finden. Die Politik scheint völlig überfordert zu sein mit dieser Situation, ich bin komplett enttäuscht von der oberösterreichischen Landesregierung.“ Es gehe nicht nur um Flüchtlinge, allgemein werde auf die armen Personen immer mehr vergessen, so eine emotionale Wortmeldung aus dem Publikum.

„Die Flüchtlinge sollen halt Wohngemeinschaften bilden, das geht bei Studenten ja auch“, so der Tipp von VP-Landtagsabgeordneten Franz Weinberger. Das sei purer Zynismus, konterte eine Frau aus dem Publikum.
Josef Brückl, Inhaber einer Immobilienagentur, sagte, dass die Wohnungspreise enorm gestiegen seien. Die Gefahr, dass immer mehr sozial Schwächere durch den Rost fallen, sei groß. „Der Bedarf an Kleinwohnungen ist da, aber die Mietpreise gehen immer mehr in Richtung zehn, elf Euro pro Quadratmeter“, so Brückl.

 

Günstigen Wohnraum für die Jugend schaffen
Kerstin Hofstätter, Streetwork Bild: Kaufmann

Günstigen Wohnraum für die Jugend schaffen

Beim Thema „leistbares Wohnen“ stoßen vor allem die Sozialeinrichtungen immer häufiger an ihre Grenzen. Immer mehr junge Menschen würden plötzlich ohne Wohnung dastehen, sagte Kerstin Hofstätter von Streetwork Ried. „Diese Personen stehen dann plötzlich von heute auf morgen auf der Straße. Wir können dann meist nur die Notschlafstellen in Linz oder Vöcklabruck anbieten.“ Es sei sehr schwer, für diese Personen Wohnraum in Ried zu finden. Hofstätter wünscht sich, dass im Bezirk Ried mehr kleine und günstige Wohnungen zur Verfügung stehen würden. Sie räumte in ihrem Schlussplädoyer ein, dass sie sich von den Aussagen der Politik nicht sehr viel mitnehmen könne.

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21  Kommentare
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susisorgenvoll (16.648 Kommentare)
am 04.12.2016 11:04

Es ist doch völliger Blödsinn, dass die Mietpreise auf 10-11 € gehen!!! Das, was in den letzten Jahren tatsächlich exorbitant gestiegen ist, sind die Betriebskosten! Leider kapieren die Leute den Unterschied zwischen Miete und Betriebskosten NICHT! Die Betriebskosten machen bei einer normalen Wohnung samt Heizung schon mindestens 40% aus!!!!!!!

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jamei (25.498 Kommentare)
am 04.12.2016 11:09

SSV ... genau das wird aber in den Medien NICHT transportiert!

Frag jemanden was er Miete zahlt - nämlich NUR MIETE kalt für die Wohnung - es kann dir keiner sagen - nur das diese viel zu hoch ist, dass sagt fast ein jeder.....

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susisorgenvoll (16.648 Kommentare)
am 04.12.2016 12:05

Ja, klar, weil "Miete" für die Leute ja der "Gesamtpreis" ist! Es stimmt schon, dass der Gesamtpreis enorm gestiegen ist! Wenn man aber herausrechnet, dass die Nettomiete für eine 76m2 Wohnung 455 € beträgt, also mit USt. 500 €, dann noch BK und Heizung dazukommen, dann ist man bald auf mehr als 700 €!

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Superheld (13.119 Kommentare)
am 04.12.2016 12:15

Ist ähnlich wie beim Strompreis, wo der reine Verbrauchsanteil in den letzten Jahren stark gesunken ist.

150-200 EUR Ökoenergieabgabe und höhere Netzkosten führten letztendlich zu höheren Strompreisen für den Verbraucher, obwohl die Stromerzeuger teilweise selbst aus dem letzten Loch pfeifen.

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susisorgenvoll (16.648 Kommentare)
am 04.12.2016 12:28

Aus Vermietersicht kann man nur eines machen bez. BK + Heizung: Eigene Wasseruhren, damit Wasser und Kanal für jede Wohnung individuell abgerechnet werden können und ebenso eigene Kreisläufe für jede Wohnung bei den Heizungen! Das kostet zwar viel und ist auch wesentlich mehr Arbeit bei der Abrechnung, aber anders geht es nicht! Es müssen auch die Mieter Kostenbewusstsein entwickeln! Sie können selbst den Verbrauch der teuersten Parameter regeln. Aber bei den einseitigen Diskussionen, bei denen NIE Privatvermieter eingeladen werden, werden natürlich solche Ideen nie beachtet!

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jamei (25.498 Kommentare)
am 03.12.2016 09:54

Das die Steuern und Abgaben sowie Strom / Wasser etc. und die Personalkosten auch erhöht werden wird in diesem Artikel NICHT erwähnt.

Ist das gewollt?..... an die Jammerer - BAUT selber anstatt bauen zu lassen und zu Sudern.....

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alteraloisl (2.658 Kommentare)
am 03.12.2016 08:14

3 -4 Wohnbaugenossenschaften für Österreich wären ausreichend. Aber die Verwaltungskosten für diese Kleinststruktur bezahlt der Mieter. In Deutschland gibt es Vermieter die 500.000 Wohnungen verwalten. In Wels verwaltet die Heimstätte angeblich ca. 12.000 Wohnungen. Dazu braucht man einen Direktor und Stellvertreter mit 15.000,--€ im Monat + Sekretariat, Dienstwagen und luxuriöser Zusatzpension. Das bezahlen die kleinen Mieter im Interesse der Parteien. Aber sie wurden vom Volk gewählt. Selbst schuld.

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cawo (657 Kommentare)
am 02.12.2016 09:49

Teilweise kann man die Erhöhungen der Mietwohnungen nicht verstehen. Wohne z.b seit 1985 in einer GWG Wohnung die in den 70 er Jahren bebaut wurden ( Kleinmünchen ) Habe die ganzen Jahre die Wohnung saniert Neue Fenster neue Türen neue Stromverkabelung neue Wasserrohre neue Böden und neue Decken da in den decken Risse entstanden wurden von mir finanziert da die GWG nicht zuständig ist. Letztes Jahr bekomme ich auf einmal eine neue Mietvorschreibung die sich um 65 € erhöht hat aus welchem Grund auch wieder da man gesagt hat wurde ein neues Gesetz imn Wien beschlossen für die Rücklagen zum Häuser sanieren.Nebenbei wird von den verlogenen Politiker in den Medien verbreitet Wohnraum muss billiger werden.Das sind doch alle Verbrecher die uns Bürger nur mehr abzocken.

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susisorgenvoll (16.648 Kommentare)
am 04.12.2016 12:11

Solche Mieter wünscht man sich als kleiner Privatvermieter! Ich kann aufwarten mit Geschichten über Mietbetrüger, Mietvandalen und Mietnomaden! Und wenn die Mieter nach 2-3 Jahren wieder ausziehen, weil die Mietbeihilfen in Genossenschaftswohnungen nicht gedeckelt sind, sondern für jeden m2 3,5m2/Monat an Förderung kassiert werden können und bei Privatvermietern maximal 200 €, dann bleibt man auf hohen Kosten sitzen, denn jede Wohnung ist immer um viele tausend Euro wieder zu sanieren, damit man sie wieder Mietern zumuten kann!

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exlinkswaehler (232 Kommentare)
am 02.12.2016 08:36

mieten doppelt so stark gestiegen

das ist gut so, dann wählt brav den vdb dann werdet ihr nächstes jahr lesen "mieten um das 100 fache gestiegen"

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EinsameSocke (2.186 Kommentare)
am 04.12.2016 12:12

Sorry, aber was kann jetzt der v.d.B. dafür das die Mieten gestiegen sind.
Man sollte schon objektiv und fair sein.
Denke kaum das BP Kandidat Hofer sofort die Mietpreise senken wird/wird lassen.

Das sind 2 paar Schuhe und sollte man tunlichst nicht verwechseln.

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lancer (3.688 Kommentare)
am 02.12.2016 08:12

jedes Ding hat zwei Seiten. Als Vermieter geht man auch ein ziemliches Risiko ein. Ganz sicher ist man nie, ob der Mieter sich nicht als Problembär entpuppt. Dann hat man als Vermieter endlose Scherereien und Kosten am Hals !

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cawo (657 Kommentare)
am 02.12.2016 09:56

Das ist doch nur ein kleiner Bruchteil hast zu viel Fernseh geschaut Messiwohnungen.

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susisorgenvoll (16.648 Kommentare)
am 04.12.2016 12:12

NEIN! Das ist die NORMALITÄT!

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pepone (60.622 Kommentare)
am 02.12.2016 07:21

Die Wohnungsnot lässt die Preise STARK steigen .

Ein Nachbar hat letzthin seine ca. 65 m2 Wohnung mit Balkon um 160.000 Euro verkauft . HUNDERTSECHZIG MILLE !
Die untere Nachbarin hat die gleiche Wohnung vor ca. 12-15 Jahren um ca. 80.000 gekauft.
Der andere Nachbar hat eine ca. 90 m2 Wohnung mit 2 Balkone vor ca.8 Jahren um 93.000 gekauft. Das Haus wurde 1968 gebaut !

für die Kaltmiete einer ca.65 m2 wurden bisher mehr als 650 verlangt...normalerweise ist sowas 7 Euro pro m2 teuer ...

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susisorgenvoll (16.648 Kommentare)
am 04.12.2016 12:13

In welcher Luxusgegend residierst du?

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Superheld (13.119 Kommentare)
am 04.12.2016 12:20

Franckviertel in Linz, in anderen Stadtteilen bekommt man Immobilien kaum um diese Preise.

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susisorgenvoll (16.648 Kommentare)
am 04.12.2016 12:29

Zumindest früher war das Franckviertel kein Nobelbezirk.

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deskaisersneuekleider (4.150 Kommentare)
am 02.12.2016 06:01

Kaution nicht leistbar, bei vielen das neueste Smartphone alle 3 Jahre um 700 Euro aber schon. interessant.

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jamei (25.498 Kommentare)
am 03.12.2016 09:55

...was NUR alle 3 Jahre ... sooooo lange? grinsen

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susisorgenvoll (16.648 Kommentare)
am 04.12.2016 13:19

Ein ganz großes Problem sind die jungen Mieter um die 20! Sie haben zwar kein Geld, aber auch keine Ahnung, wie man wohnt und lebt! Ein Paar hat eine Wohnung einmal mit Lack !!! anstatt Farbe ausgemalt!!!! Und bezüglich Essen sind die Mülltonnen nie so voll mit originalverpackten Lebensmitteln, die weg geworfen werden! Man fragt sich wirklich, warum die Eltern denen nichts beigebracht haben!

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