Wirtschaftskammer-Chef: "Qualität der Lehrlinge sinkend"

Der Fachkräftemangel im Innviertel spitzt sich zu: "Vor einigen Jahren konnten die Betriebe noch unter mehreren Bewerbern für ihre Lehrstellen wählen. Das hat sich völlig gedreht", sagt Johann Froschauer, Obmann der Wirtschaftskammer Schärding. Die Lehrlingsmesse, die am Freitag 14., (von 9 bis 18 Uhr) und Samstag, 15. November (9 bis 14 Uhr), in der Schärdinger Bezirkssporthalle über die Bühne geht, bietet den Unternehmen die Möglichkeit, ihre Vorzüge zu präsentieren.

40 Unternehmen sind dabei

Für die Jugendlichen ist diese Plattform eine einzigartige Chance, sich über die zahlreichen Möglichkeiten einer Lehre in Schärding zu informieren. Froschauer rechnet mit rund 40 ausstellenden Unternehmen.

Aktuell gibt es im Bezirk Schärding 935 Lehrlinge. "Im Vergleich zu 2011 haben wir 60 Lehrlinge weniger. Dieser Abwärtstrend wird sich in den kommenden Jahren fortsetzen", sagt Froschauer und fügt hinzu: "Ich würde mir wünschen, dass sich noch mehr kleinere und mittlere Unternehmen an dieser Lehrlingsmesse beteiligen würden."

"Wir haben vor einigen Jahren begonnen, mehr Zeit und Geld für unsere Lehrlinge zu investieren. Das ist nicht immer einfach, zahlt sich aber aus", betont David Reiter, Geschäftsführer einer Malerei in Raab.

"Einige Betriebe sind frustriert, weil sie Probleme mit einem Lehrling hatten", sagt Alois Ellmer, Leiter der WKO Schärding. Auf die Frage, ob die Qualität der Lehrlinge sinkend sei, antwortet Ellmer: "Ja, das ist leider so, das verschärft sich immer mehr." Die Wirtschaft müsse in den Ring steigen und sich den steigenden Herausforderungen stellen, so Ellmer.

"Das sehe ich nicht so", kontert Monika Wilks von der Polytechnischen Schule Münzkirchen. "Wir haben viele gute Schüler, die unbedingt eine Lehre machen wollen."