"Wir verdanken ihr in gewisser Weise Franz Jägerstätter"
SANKT RADEGUND. Gedenken an Franziska Jägerstätter anlässlich ihres 104. Geburtstages in St. Radegund.
Franziska Jägerstätter wäre am 4. März 104 Jahre alt geworden. Grund genug an eine mutige und glaubensstarke Frau zu erinnern. Das Bildungszentrum "Haus der Frau" lädt gemeinsam mit dem Jägerstätter-Beirat und der Katholischen Frauenbewegung OÖ am Samstag, 4. März, von 11 bis 15.30 Uhr zu einer Gedenkfeier in Sankt Radegund ein.
Die Veranstaltung bietet Einblick in das Leben und den Glauben Franziska Jägerstätters. Bischof Manfred Scheuer sagte einmal über sie: "Wir verdanken ihr in gewisser Weise Franz Jägerstätter. Sie hat die Melodie Gottes in sich aufgenommen. So ist für Franz der Wille Gottes auch durch Franziska vermittelt worden." Ihre Bedeutung geht aber über ihren Mann weit hinaus. "Ihr tiefer Glaube und ihre Lebensfreude, trotz ihres schweren Schicksals, sind auch heute noch Vorbild", sagt Gabriele Eder-Cakl, Leiterin Haus der Frau.
Franz Jägerstätter hat aus Glaubensgründen den Kriegsdienst verweigert und wurde 1943 in Brandenburg ermordet. 2007 wurde er im Linzer Mariendom selig gesprochen. Die Gedenkfeier beginnt um 11 Uhr mit dem Besuch des Jägerstätter-Hauses. Die Führung leitet Tochter Maria Dammer. Anschließend wird das Grab Franz und Franziska Jägerstätters besichtigt, um 15 Uhr findet eine Andacht in der Pfarrkirche statt.
Nähere Infos und Anmeldung unter www.hausderfrau.at und unter Telefon 0732/ 667026.
„Meine Mutter war eine gütige Frau“
Maria Dammer, Tochter von Franz und Franziska Jägerstätter, aus Sankt Radegund spricht im Interview mit der Warte über die Erinnerung an ihre Mutter, warum sie sich als junges Mädchen nicht getraut hat zu erzählen, dass ihr Vater hingerichtet wurde und die bedingungslose Liebe ihrer Eltern.
Warte: Am 4. März, dem Geburtstag Ihrer Mutter, findet eine Gedenkveranstaltung an sie in Sankt Radegund statt – Wie haben Sie Ihre Mutter in Erinnerung?
Dammer: Sie war eine sehr gütige Frau. Früher, als wir noch Kinder waren, war sie schon ein bisschen strenger zu uns. Aber dann später, war sie sehr gütig. Vor allem zu ihren Enkelkindern und zu allen Leuten. Sie war auch eine sehr gläubige Frau und hat viel gebetet.
Was bewundern Sie an ihr?
Dass sie immer allen Menschen verzeihen hat können.
Franziska Jägerstätter war eine tiefgläubige Frau – Was bedeutet Ihnen der Glaube?
Auch mir ist der Glaube sehr wichtig. Ich bin sehr christlich aufgewachsen und mit meiner Familie in die Kirche gegangen. Später habe ich mich selbst für den Glauben entschieden.
Ihr Vater ist als Kriegsdienstverweigerer selig gesprochen worden – positive Reaktionen gab es nicht immer. Als junges Mädchen haben Sie sich in der Handelsschule Braunau nicht getraut zu sagen, dass Ihr Vater hingerichtet wurde – sind Sie heute stolz auf Ihre Eltern?
Ja, ich bin sehr stolz auf meine Eltern. Jetzt traue ich mich auch, das zu sagen. Früher war es nicht so einfach. Nicht einrücken, war etwas, das man nicht tut. Viele Menschen haben es nicht verstanden, was mein Vater gemacht hat.
Ihre Mutter ist aber immer zu Ihrem Vater gestanden...
Ja, als sie gemerkt hat, dass alle auf ihn einreden und wollen, dass er einrückt, ist sie zu ihm gestanden und hat seine Entscheidung mitgetragen. Sonst hätte er ja niemanden mehr gehabt. Er war sehr verzweifelt, es war nicht leicht für ihn.
Ihre Eltern haben sich bedingungslos geliebt, oder?
Meine Mutter hat einmal gesagt: Ich glaube, wir waren das glücklichste Ehepaar in Sankt Radegund. Meine Eltern haben ihre Liebe zeigen können, was man damals noch nicht gemacht hat. Unser Vater ist auch mit uns im Kinderwagen spazieren gefahren. Das hat sich damals noch kein Mann getraut. Aber unser Vater hat das gemacht. Ich hatte sehr liebevolle Eltern.
Was glauben Sie kann man in der Erinnerung an Ihre Mutter den Menschen heute vermitteln?
Den Glauben, das Beten nicht vergessen und verzeihen können.
Das ganze artet schön langsam aus zu einer bizarren Götzenverehrung. Bei diesem exzessiv betriebenen Kult versuchen sich einige mit fremden Federn zu schmücken. Was soll diese narzisstische Nabelschau aus vergangenen Zeiten bringen?
Was nützen diese Huldigungen für die sich zusammenbrauenden Probleme der Gegenwart? Gar nichts!
Jägerstätter Eun armer kerl