Wieder Überschmierungen auf FP-Plakatständern
BRAUNAU/RIED/SCHÄRDING. Alle drei Innviertler Bezirke sind betroffen – Braunauer Freiheitliche bringen jeden Vorfall zur Anzeige.
Den Innviertler Freiheitlichen platzt allmählich der Kragen: Kaum sind die verunstalteten Wahl-Plakatständer ausgetauscht, werden sie schon wieder besprüht – oft liegen keine zwei Tage dazwischen.
"Viel Feind, viel Ehr!", übt sich der Rieder FP-Bezirksgeschäftsführer und Schärdinger Bürgermeisterkandidat Erhard Weinzinger in Galgenhumor, stellt aber letztlich doch unzweideutig klar: "Jetzt reicht‘s!"
Das Ausmaß, so Weinzinger, sei nicht mehr normal, die finanziellen Kosten seien erheblich. Er selbst werde auf den Plakaten mit Hitler-Bart zur Schau gestellt, andere FP-Plakate wiesen das Hakenkreuz auf, Augen würden durchkreuzt, Folien zerschnitten oder Plakatständer überhaupt gleich gestohlen werden.
Das Demokratieverständnis dieser Schmierer lasse zu wünschen übrig, sagt Weinzinger: "Es werden fast nur FP-Plakate beschmiert und verunstaltet." Aber am Wahltag sei Zahltag.
Im Bezirk Braunau häufen sich die Überschmierungen ebenfalls. Besonders schlimm soll es am vergangenen Wochenende gewesen sein. "Hauptanschlagsziele" waren laut FP, die jeden Vorfall ausnahmslos zur Anzeige bringt, die Gemeinden Weng, Tarsdorf und Altheim.
"Kopfgeld" ausgesetzt
Der Lambrechtner FP-Spitzenkandidat Günter Peham, dessen Wahlwerbeplakate ebenfalls Ziel von Sprayern und Dieben waren, hatte es – wie berichtet – in der Vorwoche satt. Er setzte ein "Kopfgeld" von 1000 Euro, das er aus seiner eigenen Tasche bezahlen will, auf den Täter aus. Die neuen Plakatständer ließ er vorsorglich anketten.
Die Innviertler FP ist nicht das erste Mal mit Problemen dieser Art konfrontiert. Schon 2009 tobten sich Unbekannte an Großflächenplakaten in Lambrechten und Senftenbach aus. Die Angriffe erfolgten mittels Farbbeutel, Pickerl und Farbsprays.
2011 waren rund 30 FP-Schaukästen in den Bezirken Ried und Schärding betroffen. Im Bezirk Braunau wurden zusätzlich Großflächenplakate, die FP-Landeschef Manfred Haimbuchner zeigten, verändert. Haimbuchners Haare wurden mit einer gelben "Perücke" überklebt und der ursprüngliche Text "Damit Heimat Zukunft hat" in "Damit Heino Zukunft hat" abgewandelt. Erhard Weinzingers damalige und wohl auch heutige Vermutung zum Motiv: "Der Zusammenhang, dass unsere Plakate verschandelt werden, wenn wir gut im Rennen sind, ist nicht von der Hand zu weisen." (ho)
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... der Zusammenhang, dass unsere Plakate verschandelt werden ...
Mit Verlaub, Wahlplakate der hiesigen Parteien haben schon immer den öffentliche Raum verschandelt.
Nur merken es die heiligen Sturschädeln nicht.