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"Wie lange noch kontrolliert wird, wissen wir nicht"

Von Roman Kloibhofer, 23. Juni 2016, 01:36 Uhr
Kontrolle an der A 3 nach der Grenze Suben    Bild: (rokl)

SUBEN, POCKING. Bis November müssen sich Reisende nach Deutschland weiterhin auf Staus und längere Wartezeiten einrichten. Bis zu 300 deutsche Bundespolizei-Beamte stehen an den Grenzübergängen im Einsatz – und auch dahinter.

Der schwarze Audi Q 7 mit rumänischem Kennzeichen wird genauestens durchsucht: Motorraum, Kofferraum, Innenraum werden ausgeleuchtet, mit Sonden abgetastet, mit geübtem Blick kontrolliert. Freundlich, aber bestimmt, werden bei knapp 30 Grad Außentemperatur die drei jungen Insassen des Luxus-SUV im halbkuppelförmigen Zelt neben der deutschen Autobahn A3 nach der Ausfahrt Pocking von den deutschen Polizisten zur Kooperation aufgefordert. Dort finden die Spezial-Grenzkontrollen bei der Einreise nach Deutschland statt.

"Wie lange noch kontrolliert wird, steht nicht fest", sagt Frank Koller von der Bundespolizeiinspektion Passau. "Einen Fixtermin haben wir nicht, die Kontrollen laufen einmal bis 12. November weiter, dann wird neu entschieden." Seit Mitte September wird bei der Einreise von Österreich nach Deutschland an den Grenzen kontrolliert. "Das hat sich bewährt", sagt Frank Koller. Zuvor seien täglich acht bis 15 Schlepper aufgegriffen worden, mit den Kontrollen sei "ein abruptes Ende der Schleuserei" festzustellen gewesen. Jetzt seien es "naive Kleinschleuser", die der Polizei ins Netz gehen.

"Wie lange noch kontrolliert wird, wissen wir nicht"
Kontrolle an allen Grenzübergängen Bild: rokl

Zehn bis zwölf Polizeibeamte sind täglich am Grenzkontrollpunkt der BAB 3 postiert. "Das ist eine der Hauptverkehrsadern auf der Transitroute", sagt Frank Koller. Daher komme es auch immer wieder zu teils umfangreichen Staus. "Natürlich kommt es auch zu Unmutsäußerungen", sagt der Polizeisprecher, aber beim Großteil der Bevölkerung habe sich ein Gewohnheitseffekt eingestellt. "Die Leute haben Verständnis dafür." Ab einer gewissen Staulänge werde übrigens der Durchfluss am Grenzkontrollpunkt beschleunigt: "Dann holen wir nur noch gewisse Fahrzeuge heraus."

Nachts an der Grenze

Der schwarze Audi ist fertig untersucht, offenbar wurde nichts Verdächtiges entdeckt. Ein dunkler ungarischer VW-Kombi wird jetzt von einer jungen Polizistin ins Kontrollzelt geleitet. Das Procedere beginnt von neuem: Personenkontrolle, Autokontrolle ... "Man kriegt schon einen gewissen Blick", sagt einer der zwei Polizisten im kleinen Verwaltungscontainer neben dem Zelt und wischt sich den Schweiß von der Stirn. "Wir haben zwar im Winter eine Heizung, aber jetzt keine Kühlung", sagt er.

Rund 250 bis 300 Beamte der Bundespolizei sind an der Grenze zu Bayern im Einsatz. "Von Wegscheid bis Burghausen", sagt Frank Koller. Auch hinter den Grenzübergängen wird kontrolliert: "Das ist notwendig, wir dürfen nicht ausrechenbar sein!"

Es seien nach wie vor Syrer, Afghanen, Iraker, die aufgegriffen werden, erzählt einer der Grenzpolizisten. "Die Menschen werden in der Dunkelheit auf österreichischer Seite ausgesetzt und meist am nächsten Tag an irgendeiner Tankstelle aufgegriffen."

Das Fahndungsplakat nach dem dritten Attentäter vom Flughafen Brüssel klebt außen am Polizeicontainer: "Gesucht wird die männliche Person mit der weißen Weste" steht darauf – schlagartig wird einem wieder bewusst, dass es nicht nur "naive Kleinschleuser" sind, nach denen gefahndet wird ...

"Wie lange noch kontrolliert wird, wissen wir nicht"
Stau-Tag extrem, auch das gibt´s

Zahlen

304.280 Euro hat das Transitzelt von November bis April in Schärding gekostet.

14 Grenzübergänge gibt es zwischen dem Innviertel und Bayern: Die größten sind in Suben, Schärding und Braunau.

6 Monate – das ist der Zeitraum, über den die Grenzkontrollen vereinbart werden. Die jüngste Vereinbarung für die Kontrollen läuft bis 12. November 2016.

 

Grenz-Stationen

Unterschiedliche Situationen an den Grenzübergängen vom Innviertel nach Bayern:

  1. Hochburg-Ach: Der Grenzübergang von Ach zum Stadtplatz Burghausen war nie bewacht, die große Brücke manchmal. Kontrollen gab es oft im bayerischen Umland, wo auch Schlepper festgenommen wurden.
  2. Obernberg: Grenzkontrollen werden nach wie vor auch im Hinterland durchgeführt, nicht nur an der Innbrücke. Das habe sich bewährt, sagt der Sprecher der Bundespolizei.
  3. Suben: Die Grenze an der Autobahn A8 / A3 ist seit Beginn der Grenzkontrollen der Brennpunkt. Der Kontrollpunkt wurde einige Kilometer auf die deutsche Seite verlegt. Gegen eine Kontrolle direkt an der Grenze gab es ein Veto von Österreich.
  4. Schärding: Wer über die Alte Innbrücke nach Neuhaus fährt oder geht, muss im deutschen Grenzort mit sporadischen Personenkontrollen rechnen. Das war zuletzt wieder häufiger der Fall.
  5. Ering: Sporadisch wird noch beim Grenzübergang Mining-Ering kontrolliert. Beim Höhepunkt der Flüchtlingswelle war der Fußgängerübergang bekanntlich großer Brennpunkt.

 

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