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"Wenn Knochen plötzlich brechen, dann sollte man hellhörig werden"

Von Roman Kloibhofer, 19. Oktober 2017, 14:04 Uhr
"Wenn Knochen plötzlich brechen, dann sollte man hellhörig werden"
Dr. Hermann Mayr arbeitet mit der Osteoporose-Selbsthilfegruppe Bild: (KH/Hirnschrodt)

RIED. Der Rieder Internist Hermann Mayr im Interview über die Knochenkrankheit Osteoporose.

Mit dem Weltosteoporosetag am 20. Oktober wird weltweit auf diese Krankheit, die durch einen verstärkten Mineralabbau in den Knochen ein erhöhtes Knochenfraktur-Risiko mit sich bringt, aufmerksam gemacht. Die Osteoporose-Selbsthilfegruppe Ried wird von Oberarzt Hermann Mayr – er ist an der Inneren Medizin am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried tätig und betreibt in Aspach eine Wahlarztordination – beraten. Wir haben ihn zum Interview über Osteoporose gebeten.

 

Wen betrifft Osteoporose vorwiegend, gibt es eine bestimmte Risikogruppe?

Hermann Mayr: Es sind vorwiegend Frauen nach dem Klimakterium, die an Osteoporose erkranken. Auch Personen, die sich über längere Zeit einer medikamentösen Krebstherapie unterziehen müssen oder Magenschutzpräparate einnehmen müssen, sind gefährdet. Auch Epileptiker, Raucher und untergewichtige Frauen gehören zur Risikogruppe. Aber auch immer mehr – vor allem jüngere – Männer erkranken daran.

Was sind erste Symptome von Osteoporose?

Hellhörig sollte man werden, wenn plötzlich und ohne traumatische Einwirkung Knochenbrüche auftreten. Meist sind es Wirbelkörper, die einbrechen und dadurch große Schmerzen verursachen. Das heißt: Auch wenn lokal begrenzte Rückenschmerzen, also ohne Ausstrahlung in andere Rückenbereiche, auftreten, kann dies ein Anzeichen sein, dass ein durch Osteoporose bedingter Wirbelbruch erfolgt ist. Man denkt in solchen Situationen oft nicht daran, sollte aber abklären lassen, was die Ursachen sind.

Wie kann man feststellen, ob man an Osteoporose erkrankt ist?

Durch eine Knochendichtemessung. Ich empfehle vor allem Frauen nach dem 50. Lebensjahr eine Basis-Knochendichtemessung, welche dann in bestimmten Abständen wiederholt werden sollte. Nicht jede verminderte Knochendichte erfordert gleich eine spezifische Therapie.

Wer kann diese Untersuchung durchführen?

Diese Untersuchung wird an der Nuklearmedizin im Krankenhaus oder bei einem niedergelassenen Radiologen durchgeführt. Der erste Gang ist aber jener zum Hausarzt, der die nötige fachärztliche Zuweisung an die zuständigen Einrichtungen erteilt.

Welche Einschränkungen der Lebensqualität bringt die Osteoporose mit sich?

Die Krankheit selbst bringt keine unmittelbare Einschränkung mit sich – erst durch die Brüche, diese sind das eigentliche Problem: Hüftfrakturen, Brüche der Speiche, der Wirbelkörper sind dabei häufige Erscheinungsformen der Osteoporose. Die Krankheit selbst verursacht keine Schmerzen oder Beschwerden, die Lebensqualität wird erst durch die Knochenbrüche und die damit verbundene zunehmende Invalidisierung beeinträchtigt.

Ist Osteoporose heilbar?

Im klassischen Sinne nicht. Der Knochen steht bei gesunden Menschen in einem Gleichgewicht von Auf- und Abbau. Wenn dieses Gleichgewicht gestört ist, führt das entweder zu verstärktem Knochenabbau oder der Knochenaufbau ist gehemmt. Es gibt nun Medikamente, die den Knochenabbau hemmen und Medikamente, die den Aufbau fördern. Es ist aber eine rein medizinische Entscheidung, was dem Patienten verabreicht wird. Für eine Beurteilung reicht allerdings eine Dichtemessung manchmal nicht aus, dafür sind weitere Untersuchungen notwendig. Osteoporose-Selbsthilfegruppen (siehe Info unten) sind für die Betroffenen auch sehr wichtig, weil dort ein wichtiger Erfahrungsaustausch stattfindet.

Kann man in irgendeiner Weise der Krankheit vorbeugen?

Einerseits durch bewusste Ernährung: calciumreiche Lebensmittel – also Milchprodukte –, viel frisches Gemüse und Fisch sollten am Speiseplan stehen. Außerdem sollte man sich viel Vitamin D zuführen und viel Bewegung machen. Lichtexposition zur Bildung von Vitamin D ist vor allem in den Wintermonaten zu empfehlen. Auch leichtes Krafttraining ist sehr gut als vorbeugende Maßnahme. All das ist auch schon in jüngeren Jahren sinnvoll, da sich Knochen bis zum 40. Lebensjahr aufbauen.

 

Osteoporose-Selbsthilfegruppe Ried

Die Selbsthilfegruppe besteht seit acht Jahren und zählt derzeit 44 Mitglieder.

Ziel ist es auf die heimtückische und schleichende Krankheit Osteoporose aufmerksam zu machen. Durch Vorträge von Experten, Ärzten, Ernährungsberatern, Sportwissenschaftlern, Physiotherapeuten usw. In diesem Zusammenhang können dann auch Fragen gestellt werden. Beim wöchentlichen Turnen mit Sportwissenschaftlerin Maria Desch werden gezielte Übungen durchgeführt, um die Muskeln und dadurch auch die Knochen zu stärken. Beim vierteljährlichen Osteoporose-Stammtisch werden Erfahrungen ausgetauscht. Auch die Gemeinschaft wird gepflegt, etwa bei gemeinsamen Wanderaktivitäten.

Ansprechpartnerinnen: Inge Hochreiner: 0676/ 5004902; Hilde Schröckeneder: 0650/ 2502049

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