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Verhext: Ausstellung zeigt verschiedene Seiten von Hexenwahn und Magie

Von Roman Kloibhofer, 19. März 2017, 11:04 Uhr
Verhext: Ausstellung zeigt verschiedene Seiten von Hexenwahn und Magie
Sieglinde Frohmann mit einem "Druidenstern", der Unheil fernhalten sollte Bild: (rokl)

RIED. Hexerei war auch im Innviertel ein Thema, etwa beim "Hexenbubenprozess" in Braunau.

Den Themen Hexerei, Magie und Zauberei ist eine Ausstellung mit dem Titel "Ver-hext" gewidmet, die am Donnerstag, 23. März, im Innviertler Volkskundehaus in Ried eröffnet wird (19 Uhr). Auch der Bezirk Braunau war Schauplatz von Hexenprozessen. Im Interview verrät Kulturamtsleiterin Sieglinde Frohmann unter anderem, was es mit der Hexerei im Innviertel auf sich hat.

Volkszeitung: Hexen – Wie kommt man im Innviertel auf dieses Thema?

Sieglinde Frohmann: Wir haben einen großen Bestand an Exponaten zu diesem Thema und sind auf nationaler und internationaler Ebene ein begehrter Leihgeber. 2015 und 2016 wurde dazu schon in Japan eine Ausstellung mit dem Titel "Secret Witches" gestaltet. Pfarrer Veichtlbauer hat in den Dreißiger Jahren schon viel zu unserer heutigen Sammlung beigetragen.

Gibt es auch Hexenschauplätze im Innviertel?

Ja, gar nicht so wenige. Es gab Klagen wegen Zauberei in Mattighofen, und auch in Braunau hat es einen Vorfall gegeben, der als einer der grausamsten in die Geschichte eingegangen ist. Beim Hexenbubenprozess wurden 1699 fünf elternlose Bettelknaben im Alter von zwölf Jahren wegen Hexerei angeklagt, vier davon wurden hingerichtet. Auch aus dem Raum Vöcklabruck gibt es einige Berichte über Hexen und Zauberei. Der Raum Ried kommt dabei gar nicht so oft vor.

Auch über Folterei gibt es etwas zu sehen?

Ja, da haben wir etwa ein Original-Druckwerk aus der Zeit von Maria Theresia im Stadtarchiv, die "Constitutio Criminalis Theresiana". Das ist eine anschauliche Anleitung zur Folter. Unter Maria Theresia wurde zur Wahrheitsfindung das "peinliche Verhör" eingeführt. Das war nichts anderes als Folter, um ein Geständnis zu erzwingen.

Was zeigt die Ausstellung noch?

Wir beleuchten das Hexen-Thema von allen Seiten, dazu gehört etwa auch der Bereich Aberglaube. Es sind Gegenstände zu sehen, mit denen man etwa Unheil oder ‘den bösen Blick’ abwenden wollte. Die Neidfeige ist so ein Gegenstand. Und gewissen Materialien hat man bestimmte Eigenschaften zugesprochen, etwa Steine, die als Gichtkugeln am Körper getragen wurden. Magische Amulette und Abwehrzauber gehörten zum Beispiel noch bis ins 19. Jahrhundert zum Alltag.

Ist Hexerei heute noch ein Thema?

Ja. Esoterik ist in gewisser Weise vergleichbar. Manche unerklärbaren Fähigkeiten von Menschen sind heute wieder toleriert. Vielleicht kommt es daher, dass wir eine Sehnsucht nach Unerklärlichem haben. Auch die Grenze zwischen Religion und Hexerei lässt sich nicht immer klar ziehen, vieles greift ineinander. Die Mystik im Alltagsleben hat sich erhalten. Was heute geduldet ist, hat früher zur Verfolgung und schlimmstenfalls zur Hinrichtung geführt.

Glauben Sie persönlich an diese "gewissen Fähigkeiten"?

Sagen wir so: Ich akzeptiere es, dass jemand besondere Fähigkeiten besitzt. Seit ich an einem Freitag, den 13., zwei besondere Prüfungen erfolgreich absolviert habe, sehe ich das Thema Aberglaube auch anders...

 

Die Ausstellung "Ver-hext. Eine Welt voll Magie und Zauberei" wird am 23. März (19 Uhr) im Innviertler Volkskundehaus Ried eröffnet. Für Schulen wird ein spezielles Vermittlungsprogramm angeboten; Anmeldung: kultur@ried.gv.at bzw. telefonisch unter 07752/ 901-301 oder 302.

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1  Kommentar
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Gugelbua (31.889 Kommentare)
am 19.03.2017 11:12

wundervoll, hat sich bis heute nichts geändert,
kommt sogar in allen Religionen zum Zug grinsen

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