Umfahrung: Verkaufsunwilligen droht "Inanspruchnahme"
MATTIGHOFEN/MUNDERFING. Spatenstich für Umfahrung Mattighofen am 4. Juli - noch Streit um Flächen.
Rund 40 Jahre wurde debattiert und geplant – jetzt soll es so weit sein: Der Spatenstich zum ersten Abschnitt der geplanten Umfahrung Mattighofen ist für 4. Juli angesetzt. Der Bau soll trotz nach wie vor bestehender Widerstände gestartet werden, um Mattighofen zu entlasten und einem großen Wunsch der Wirtschaft zu entsprechen.
"Wir haben absolut vor, diese unendliche Geschichte zu einem Ende zu bringen. Ich spiele da nicht mehr mit", so VP-Landeshauptmannstellvertreter und Landes-Straßenbaureferent Franz Hiesl im OÖN-Gespräch. Verfahren zu Naturschutz und Straßenrecht seien abgewickelt, das Wasserrecht sei der letzte Schritt, der nach den Grundeinlösen erfolgen soll.
"Inanspruchnahme" von Flächen
85 Prozent der benötigten Grundflächen konnten bislang einvernehmlich eingelöst werden. Komme es nicht noch zu einer Lösung, werde in Bezug auf die Besitzer der restlichen 15 Prozent in nächster Zeit vor der Möglichkeit der "Inanspruchnahme" der Flächen durch die öffentliche Hand Gebrauch gemacht, so Hiesl.
Im Vorfeld sei jedenfalls ausführlich verhandelt worden. Und auch die Möglichkeit der "Inanspruchnahme" bei den Nicht-Verkaufswilligen sei im Vorfeld genau geprüft worden. Dass es bei 15 Prozent der Flächen bis zuletzt nicht zu einer Einigung kam, sei mehr als bei anderen, großen Vorhaben. "Wir sind generell hochinteressiert daran, Übereinstimmung zu finden. In Munderfing zum Beispiel ist es zu einer Zusammenlegungsvereinigung mit breiter Zustimmung gekommen. Aber es ist im Zusammenhang mit dem Umfahrungsprojekt auch eine Grundstückseigentümerin dabei, die mit nur 100 Quadratmetern betroffen ist, diese aber nicht abgeben will."
Für den ersten von insgesamt drei Teilen der 8,5 Kilometer langen Umfahrung – den Abschnitt Munderfing – sind für 3,3 Kilometer 20,3 Millionen Euro vorgesehen. "Mehr als die ganze Umfahrung St. Peter am Hart kostet." Auf den Abschnitt Munderfing soll der für KTM wichtige Abschnitt Stallhofen folgen, so Hiesl. "Jeder Abschnitt funktioniert für sich. Wir können schrittweise vorgehen. Für das gesamte Umfahrungsprojekt sind knapp 50 Millionen Euro vorgesehen." Für den ersten Abschnitt sollen bis zum Frühjahr alle Behördenverfahren abgeschlossen sein und die erforderlichen Bewilligungen vorliegen. Derzeit werde intensiv an der Erstellung der Einreich-Unterlagen für den zweiten Abschnitt gearbeitet.
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ans Eingemachte, allerdings gibt es einen Lichtstreif am Horizont: Hiesl geht in den absolut unverdienten Ruhestand.
Wie jemand mit einem solchen Profil derart viele Menschen vor den Kopf stoßen kann, sagt viel über seinen Chef und unser politisches System aus.
Ich denke da auch an Franz Jonas.