"Touristisch an einem Strang zu ziehen, ist nur Überschrift"
SCHÄRDING. Vor der Präsentation des neuen Tourismusgesetzes wirbelt es im Innviertel in der Branche
Heute in einer Woche, am Dienstag, 14. Februar, wird Tourismus-Landesrat Michael Strugl (VP) alle oberösterreichischen Tourismusverbände über die Ergebnisse des neu geplanten Tourismusgesetzes informieren. Wie berichtet, stellt das Land OÖ. den Tourismus neu auf, bis spätestens 2021 soll die Zahl der Tourismusverbände von 104 auf 20 drastisch reduziert werden.
Im Innviertel gibt es derzeit 17 teils recht kleine Tourismusverbände. Die meisten würden die geplante touristische Neuaufstellung nicht überleben. Dass sich jedoch die Initiative "Hot Spot! Innviertel", wie berichtet, bereits vor der Präsentation von Strugl für einen einzigen Verband im Innviertel stark macht, stößt vielen sauer auf.
Schiefe Optik
Maßgeblich "redaktionell" beworben wird der Plan eines einzelnen Verbands im Innviertel von der Gratis-Wochenzeitung "BezirksRundschau", die in allen drei Innviertel-Ausgaben "Tourismus: ein Verband im Innviertel" titelten. Der Vorstoß von "Hot Spot! Innviertel", die sich als "rechtsunverbindliche Initiative aus Unternehmen und Organisationen" bezeichnet, und der "Bezirks-Rundschau" hinterlässt bei einigen einen etwas bitteren Nachgeschmack.
So auch bei Bettina Berndorfer, Chefin des Tourismusverbandes Schärding, die sich im OÖN-Gespräch über den Vorstoß der Initiative verärgert zeigt. "Der Verein hat als solcher überhaupt keine touristische Kompetenz. Dass es ein eher unbedeutender Verein auf alle drei Titelseiten im Innviertel schafft, irritiert mich schon", sagt Berndorfer, die sich messbare Erfolge von Institutionen wie Hot Spot oder auch der Bierregion Innviertel erwartet.
Die Aussage "touristisch an einem Strang ziehen" sei derzeit nicht mehr als eine Überschrift im Innviertel, so Berndorfer im Gespräch mit den OÖN. Sie hätte sich gewünscht, dass es bis zur Präsentation in der kommenden Woche keine einzelnen Vorstöße gebe. "Wir vom Tourismusverband Schärding warten jetzt einmal ab, dann wird man sehen, wohin die Reise führt."
Viel Rückendeckung erhält der Tourismusverband der Barockstadt auf Facebook. VP-Vizebürgermeister Gerhard Pacher schreibt, dass man hier auf alle Fälle parteiübergreifend an einem Strang ziehen müsse. "Ich schlage nach Rücksprache mit Bürgermeister Franz Angerer vor, dass sich der Stadtrat bei seiner nächsten Sitzung eingehend mit dem Thema beschäftigt." Pacher wünscht sich eine parteiübergreifende Forderung für einen eigenständigen Erhalt von Schärding Tourismus.
Unterschriftenliste geplant
Schärding habe sich in den vergangenen Jahrzehnten mit Tausenden Events und Projekten vom Schlemmerfest bis zur Landesausstellung fulminant entwickelt. "Ohne den Schärdinger Tourismusverband wäre das nicht möglich gewesen", schreibt SP-Vizestadtchef Günter Streicher, der auf Facebook zu einer großen Unterschriftenaktion aufgerufen hat.
Auch FP-Vizebürgermeister Erhard Weinzinger und zahlreiche Wirte der Barockstadt heben via Facebook die gute Arbeit des Schärdinger Tourismusverbandes hervor.
Den Ball flach hält Gerald Hartl, Geschäftsführer des größten Innviertler Tourismusverbands "s’Innviertel". "Ich halte mich in dieser Diskussion bis zum 14. Februar noch zurück. Erst dann kennen wir die tatsächlichen Richtlinien", so Hartl im OÖN-Gespräch.
„Kräfte bündeln statt vieler Einzelkämpfer“
„Die Region Innviertel als lebenswerte, attraktive Arbeitgeberregion positionieren“, heißt eines der Ziele der Initiative Hot Spot, die sich in einer Aussendung für einen touristischen Aufschwung im Innviertel starkmacht. Forderung: ein zentraler Tourismusverband für das Innviertel. Damit wolle man die Initiative des Tourismus-Landesrats Michael Strugl (VP) unterstützen, heißt es in einer Aussendung. „Derzeit gibt es 17 teils recht kleine Tourismusverbände im Innviertel.“
Großer Tourismusverband
„Eine Konzentration auf einen großen und somit schlagkräftigen Tourismusverband im Innviertel würde aus unserer Sicht durchaus Sinn ergeben“, sagt der Gurtner Unternehmer Andreas Fill, Sprecher von Hot Spot. Eine wirtschaftlich starke Arbeitgeberregion könne von einem starken Tourismusverband im Innviertel nur profitieren, so Fill.
Die Innviertler Vereinigung aus Unternehmen, Institutionen, Vereinen und Bildungseinrichtungen sieht sich selbst durchaus auf einer Linie mit Landesrat Strugl.
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Was mich unglaublich verärgert ist das Institutionen die vom Tourismus nun wirklich keine Ahnung haben sich zu Wort melden, da liegt wohl nahe das ihnen irgendwelche Gelder versprochen wurden.
Was eine absoluter Wahnsinn ist: zur Bemessung werden ausschließlich Umsatz und Nächtigungen heran gezogen, wir in Schärding verfügen über einen funktionierenden Tagesausflugstourismus, den wir natürlich sehr stark in Bayern bewerben, da wir daher auch viele Touristen haben, werden uns unsere eigenen I-Beiträge abgezogen dann schwimmen wir auch in der Werbung in der Suppe der anderen mit und die Marke Schärding die wir uns so hart erarbeitet haben und die auch funktioniert wird den Erdboden gleich gemacht.