Tarsdorfer bereitet jungen Flachgauer auf Berufs-WM in Abu Dhabi vor
TARSDORF, BÜRMOOS. Mit einem strikten Programm trainiert CNC-Dreher Marco Kern (21) für die Berufs-WM
Mehr als 1200 Wettbewerber werden im Oktober bei der Berufs-Weltmeisterschaft „World Skills“ in Abu Dhabi erwartet. Das gesamte österreichische Team ist mit circa 80 Personen aus 35 Berufen vertreten. Für die österreichischen CNC-Dreher tritt der Flachgauer Marco Kern vom Dentalwerk „W&H“ Bürmoos zur WM an.
Trainiert wird er von Dieter Gaisberger. Der Tarsdorfer CNC-Meister vom Ausbildungszentrum Braunau wurde von der Wirtschaftskammer zum österreichweiten Experten für das CNC-Drehen ernannt.
Mit einem Sieg bei der Berufs-Staatsmeisterschaft, in der Kategorie „CNC-Drehen“, qualifizierte sich der 21-jährige Marco Kern aus Lamprechtshausen für die Berufs-Weltmeisterschaft in Abu Dhabi. Beim „CNC-Drehen“ stellt eine computergesteuerte Maschine Drehteile mit einer präzisen Fräßbearbeitung her.
Training in Russland
Für Kern laufen die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren. „Kürzlich war ich in Russland und trainierte dort eine Woche lang mit dem russischen Teilnehmer. Anschließend trainierte ich in Bielefeld, da dort eine ähnliche Maschine wie in Abu Dhabi steht“, sagt Marco Kern, der mehr als 600 Stunden in seine Vorbereitung investiert.
Genauigkeit und Zeitdruck sind die entscheidenden Faktoren beim Wettbewerb. Um daran zu arbeiten, trainiert er bei Ausbilder und österreichweiten Experten für „CNC-Drehen“, Dieter Gaisberger vom Ausbildungszentrum Braunau. „Unser Training setzt sich aus mehreren Blöcken zusammen. Wir versuchen eine möglichst prüfungsnahe Situation herzustellen, indem die Zeitdauer runter- und die Genauigkeit raufgedreht wird. Denn wichtiger als Schnelligkeit, ist Genauigkeit“, sagt Gaisberger.
Der Wettbewerb, der von 14. bis 19. Oktober im National Exhibition Center in Abu Dhabi stattfinden wird, gliedert sich beim „CNC-Drehen“ in drei Teile. Die Teilnehmer müssen die Maschinen programmieren, rüsten und das richtige Werkzeug einstellen. Der Wettbewerb selbst dauert drei Tage, wobei die Teilnehmer je vier Stunden haben, um die Aufgaben zu bewältigen. Personen aus 77 verschiedenen Nationen, in 55 Berufsgruppen nehmen an dem Wettbewerb teil. Die Firma W&H stellt dabei zum zweiten Mal in Folge den Teilnehmer für Österreich im „CNC-Drehen“.
Talentierte Lehrlinge
Als Grund für diese starken Leistungen sieht Stefan Rausch, Lehrlingsausbilder bei W&H, die hohen Anforderungen im Betrieb. „Man sucht von Beginn an die besten Lehrlinge heraus. Man erkennt schon ab dem ersten Lehrjahr, wer das Talent und die Feinmotorik besitzt, um später erfolgreich zu sein“, sagt Rausch.
Nervosität vor der Weltmeisterschaft verspürt Kern noch keine. „Ein gewisser Respekt ist da, aber momentan bin ich noch nicht aufgeregt. Die Erfahrung aus den Staatsmeisterschaften, sowie der Austausch mit vorherigen WM-Teilnehmern hat mir sehr geholfen. Am meisten motiviert mich die Freude an der Tätigkeit und die Chance, mein Können vor Publikum darzustellen, von daher ist die Teilnahme allein schon eine große Ehre“, so Kern.