Polizei befürchtet mehr Grusel-Clowns an Halloween

"Süßes, sonst gibt’s Saures", heißt es bald wieder, wenn verkleidete Kinder am Vorabend von Allerheiligen an die Türen klopfen und Halloween feiern.

Saures in Form von Angst und Schrecken gibt es aber im Vorfeld schon von sogenannten Horror-Clowns. So wie Halloween, kommt der Trend mit den grausigen Gestalten in Clown-Masken auch aus den USA. Die Horror-Clowns lauern Passanten im Dunklen auf und erschrecken diese, in Deutschland haben sie schon Menschen verletzt, erste Verletzte wurden auch schon aus Österreich gemeldet – nachzulesen auf nachrichten.at.

Lehrer und Pädagogen berichten von aufgeregten, verängstigten Kindern. "Wichtig ist, den Kindern zu erklären, dass grundsätzlich keine Gefahr von den Clowns ausgeht", sagt Braunaus Bezirkspolzeikommandant Martin Pumberger. Es gebe leider auch Ausnahmen, aber die meisten wollten einfach nur erschrecken. Weitergehen und sofort die Polizei verständigen, sei die richtige Verhaltensweise bei einer Begegnung.

Vor allem über soziale Medien wie Facebook werden (auch erfundene) Clown-Sichtungen gemeldet und verbreitet. Die Horror-Clowns machen vor dem Innviertel nicht Halt, wie die Polizei bestätigt. Clown-Sichtungen wurden in Schärding und Ried bereits gemeldet, gefasst habe die Polizei aber noch keinen Verkleideten.

Mehr Polizei an Halloween

"Das geht weit über einen Spaß hinaus. Es gibt viele Kranke, die durch den Schreck Probleme mit dem Herzen bekommen könnten, oder Radfahrer, die stürzen und sich verletzen können. Dann ist das sehr wohl eine Straftat", sagt Pumberger. Grundsätzlich sei das Verkleiden ja keine, wird aber jemand von einem Clown verfolgt oder ist dieser bewaffnet, dann sei das eine gefährliche Drohung. Die Polizei wird jeder gemeldeten Clownsichtung nachgehen und Rechtsaufklärungsgespräche mit den Maskierten führen oder diese gegebenenfalls anzeigen. "Es ist davon auszugehen, dass an Halloween vermehrt Grusel-Clowns auftreten", befürchtet Pumberger. Die Polizei reagiert darauf mit erhöhter Präsenz. Verstärkt ist die Polizei an Halloween immer unterwegs, es gab schon öfter Vandalenakte.

Süßes hingegen gibt es bei der kleinen Fiona an Halloween immer, schließlich wurde die fast Vierjährige am 31. Oktober geboren. Heuer wird sie zum ersten Mal mit Freundin Celine von Haus zu Haus ziehen, um Süßigkeiten zu sammeln – vorerst aber nur bei Verwandten, damit geschlossene Türen vermieden werden. "Dann sag’ ich ,Süßes oder Saures‘ und bekomme ganz viele Süßigkeiten", berichtet Fiona aufgeregt.

Auf ihre Geburtstagsparty am Nachmittag freut sie sich schon sehr. Und was gibt es sonst noch so am Geburtstag? "Geschenke, ganz viele!", jubelt Fiona. "Einen Hund, einen, der auch in echt laufen kann", wünscht sie sich heuer – Mutter Kerstin schüttelt dagegen hinter der Tochter vehement den Kopf. Einen Hund gibt es also nicht, dafür aber ganz bestimmt viele Sachen mit Fionas Lieblingszeichentrick-Figur: Schneekönigin Elsa. Und hoffentlich keine Begegnung mit Grusel-Clowns.

Mut zur Hässlichkeit an Halloween

Gefletschte Zähne, gelblich-schwarz und schon ganz faulig, die Haare sind Grün und stehen im wahrsten Sinne des Wortes zu Berge. Dann vielleicht noch ein kleines schwarzes Hütchen keck auf den Kopf gesetzt und ganz wichtig: Die leuchtend rote Nase, bei deren Anblick Rudolf das Rentier vor Neid erblassen würde. Und fertig ist er, der Clown. Aber kein netter, der sich eine Blume ins Knopfloch steckt und Kinder zum Lachen bringt. Voll im Halloween-Trend liegen heuer die sogenannten „Grusel-Clowns“. Wild kostümiert und zum Teil bewaffnet, jagen sie Passanten einen Riesenschreck ein. Zumindest kostümtechnisch haben die Gestalten mittlerweile auch Ried erreicht. „Skelett-, Geister- oder Hexenverkleidungen liegen nicht mehr so im Trend“, sagt Roman Freund, Handelsangestellter im Unternehmen Ridia. Clown- und Zombiekostüme sind dagegen heuer gefragt wie nie, vor allem bei den Burschen. Mit einer lässig über den Kopf gezogenen Gummimaske ist es dabei aber natürlich nicht getan: „Es gibt fertige Kostüme, aber viele legen gerne selbst Hand an.“ Ein Griff ins Töpfchen und in die Trickkiste, und schon sieht das Gesicht aus wie nach einem Boxkampf. Aufklebbare Narben und Schminke, die sich anrühren und nach Lust und Laune mischen lässt, machen es möglich. Durch farbige Kontaktlinsen wird das schaurig-schöne Bild abgerundet. Hier liegt Weiß aktuell voll im Trend.

Halloween ist kein heimischer Brauch, sondern findet seine Ursprünge in den USA (siehe Infokasten rechts). Die Nachfrage nach Verkleidungen für dieses Fest sei laut Roman Freund aber auch in Österreich gegeben: „Das Interesse an Halloween-Artikeln hält bestimmt seit 20 Jahren ununterbrochen an und ist vor allem bei Kindern und Jugendlichen nach wie vor ein großes Thema.“ Also: Sollte dem Halloween-Fan der Gruselfaktor der Clowns zu hoch sein, dann finden sich bei Ridia auch Cowboy-Hüte und Kleider für angehende Prinzessinnen im Sortiment. Denn egal ob auf Süßigkeiten-Jagd oder bei einer Halloween-Fete: Ein Kostüm ist am 31. Oktober jedenfalls das Um und Auf.