Pinguin mit hohem IQ und guten Händen
RIED. Seit drei Jahren spielt der gebürtige Linzer Christoph Arnoldner für die Innviertel Penguins – Der Kapitän brachte in der Hinrunde seine Mannschaft auf Kurs.
Mit seinen erst 24 Jahren ist Christoph Arnoldner der Pinguin mit der meisten Eishockeyerfahrung. Das zeigt sich auch in der Statistik: Der Kapitän der Innviertel Penguins erzielte heuer in sechs Spielen bereits 14 Treffer und führt damit die Torschützenliste der 2. Landesliga an. Doch im letzten Match gegen die Puckjäger aus Traun knockte ihn ein Gegenspieler aus. Vom Krankenbett aus sprach der gebürtige Linzer mit der Volkszeitung über die Faszination Eishockey, die fehlende Infrastruktur in Ried und warum er manchmal laut werden muss.
Wie geht es Ihnen nach der Verletzung? Fallen Sie länger aus?
Aktuell bin ich noch mit Krücken unterwegs, das genaue Ergebnis erfahre ich aber erst in den nächsten Tagen. Es besteht der Verdacht Bänderriss im Knie.
Ist das Ihre erste größere Verletzung oder sind Sie das als Eishockeyspieler schon gewohnt?
Leider bin ich das schon gewohnt. Man will nach einer Verletzung immer stärker zurückkommen, irgendwann wird es jedoch auch zu einer Kopfsache. Ich denke aber positiv und sehe nach vorne.
Warum haben Sie sich für diese Sportart entschieden und sind nicht Fußballer oder Tennisspieler geworden?
Seit dem Tag, an dem mich mein Vater zu einem Spiel der Black Wings mitgenommen hat, bin ich von der Sportart begeistert. Ich wollte sofort loslegen. Zu diesem Zeitpunkt bin ich jedoch noch nie auf dem Eis gestanden. Da ich in Linz aufgewachsen bin, habe ich das Eishockeyspielen bei den Black Wings begonnen. Ich habe von der U8 bis zur U20-Bundesliga alle Mannschaften durchlaufen. Vor drei Jahren bin ich dann zu meiner Freundin nach Lambrechten gezogen und zu den Penguins gewechselt.
Was macht für Sie den Reiz dieser Sportart aus?
Das Tempo, die Härte, die Technik, der Teamgeist, ich könnte noch unendlich viel aufzählen. Ich spiele Eishockey seit meiner Kindheit, ich war sieben Tage die Woche in der Eishalle und habe viel erlebt. Davon möchte ich keinen Tag missen. Eishockey ist eine sehr beliebte Sportart und wächst in Österreich immer weiter. Ich kann auch die Fans nur zu gut verstehen, denn die Atmosphäre bei Eishockeyspielen ist einzigartig.
Nervt es, dass Sie aufgrund der fehlenden Eishalle in Ried immer auswärts spielen müssen?
Ja, denn der damit verbundene Aufwand ist enorm. Es ist auch schade, dass wir nicht vor heimischem Publikum spielen können. So etwas kannte ich bis vor drei Jahren nicht. Das Schlimmste daran ist, dass damit unser Nachwuchs bestraft wird. Ein 14-Jähriger hat nicht die Möglichkeit ins Auto zu steigen und zum Training zu fahren. Wir haben einen großen Zulauf von Kindern, jedoch kann man von den Eltern nicht verlangen, zweimal die Woche nach Vöcklabruck zu fahren um die Kinder ins Training zu bringen. Eishockey ist eine zeitintensive Sportart, meine Eltern wissen das am besten.
Welche Eigenschaften sollte ein Eishockeyspieler haben?
Disziplin, Teamgeist und Kampfgeist. Eigenschaften, die in jeder Sportart wichtig sind. Und man braucht die Motivation an sich zu arbeiten. Eine Sonderschicht in der Kraftkammer schadet nie.
Warum läuft es heuer so gut bei den Innviertel Penguins?
Wir hatten eine tollen Saisonstart. Das Team zieht an einem Strang, die Einstellung ist top und der Hunger nach Erfolg groß. Jeder Einzelne gibt immer hundert Prozent und will gewinnen. Wir waren uns vor der Saison sicher, dass wir nach der abgelaufenen Saison noch zulegen können. Aktuell läuft es wirklich sehr gut für uns, was sich in der Tabelle widerspiegelt. Vor allem wenn man bedenkt, dass der Trainingsauftakt heuer sehr spät war und wir nur einmal in der Woche auf dem großen Eis trainieren können. Es steckt eine Menge Potential in der Mannschaft.
Im Falle eines Aufstiegs: Wie groß ist der Niveauunterschied zwischen erster und zweiter Landesliga?
Als ich noch ein Linzer war, habe ich bereits in Traun erste Landesliga gespielt, deshalb kenne ich die Liga. Die Qualität der ersten Liga ist unumstritten, schließlich spielen dort auch ehemalige Bundesligaspieler. Es würde sehr schwer werden zu bestehen, wenn man bedenkt, dass die Teams der ersten Liga dreimal die Woche auf dem Eis stehen. Diese Möglichkeit besteht bei uns derzeit nicht. Ich denke, dass wir das Potential hätten. Dafür bräuchten wir aber die nötige Infrastruktur.
Was zeichnet Sie als Spieler aus?
Das lässt sich schwer beantworten. Ich denke, ich kann mich selbst als harten Arbeiter bezeichnen. Von meinen Trainern wurde ich immer für meine Spielintelligenz – im Eishockey wird das Hockey-IQ genannt – gelobt und als offensiver und torgefährlicher Verteidiger mit Ruhe am Puck und guten Händen bezeichnet. Da ich bei den Penguins der Spieler mit der meisten Eishockey-Erfahrung bin versuche ich, ein Vorbild für die jüngeren Spieler zu sein.
Müssen Sie als Kapitän manchmal streng sein?
Streng ist der falsche Ausdruck, als Führungsspieler musst du auch mal das Heft in die Hand nehmen, auch wenn du in solchen Situationen nicht immer der beliebteste Mitspieler bist (lacht). Davon, so denke ich, profitiert die Mannschaft. Aber es kann durchaus vorkommen, dass ich auch mal etwas lauter werde. Ich bin sehr selbstkritisch und verlange von den anderen das gleiche wie von mir.
Was machen Sie abseits von Eis und Pucks gerne?
Mein Alltag ist von Sport geprägt. Meine Freundin und ich haben zwei Huskys, deshalb sind wir viel unterwegs und mir wird nicht langweilig.
Werden die Innviertel Penguins Meister?
Aktuell stimmt die Form, ich denke auch, dass wir noch zulegen können. Es ist aber zu früh für eine Prognose. Wir denken von Spiel zu Spiel und unser primäres Ziel ist es, die Playoffs zu erreichen.
Was wünschen Sie sich vom Christkind?
Dass sich der Verdacht auf Bänderriss im Knie nicht bewahrheitet und ich bald wieder aufs Eis kann.
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