Notruf auf Umwegen: Anrufe landen oft in Deutschland
OSTERMIETHING/BEZIRK. Wenn das Handy mit dem deutschen Netz verbunden ist, dreht sich der Notruf im Kreis: von Traunstein über Salzburg nach Linz – wertvolle Minuten gehen dabei verloren.
Viele haben keinen Festnetzanschluss mehr, sondern telefonieren nur noch übers Handy. Weil sich Mobilfunknetze nicht um Grenzen scheren, kann es sein, dass ein Notruf eines Hilfesuchenden aus dem Grenzgebiet zuerst in Deutschland eingeht und mehrmals umgeleitet werden muss – wie kürzlich in Ostermiething.
Dort wurde die Feuerwehr zu einem Brandeinsatz in Ettenau, jenem Ortsteil, der an das bayrische Tittmoning angrenzt, alarmiert. "Bei diesem Einsatz ist uns wieder bewusst geworden, wie viel Zeit bei einer Notrufabsetzung vergehen kann. Das Problem lag darin, dass die hilfesuchende Person keine Festnetzverbindung hatte und das Handy mit dem deutschen Netz verbunden war, was ja in der Ettenau keine Seltenheit ist. Dadurch sind Notrufe nur in Deutschland möglich", sagt Stephan Eder, Feuerwehrkommandant in Ostermiething. Automatisch werde man dann mit der ILS (Integrierte Leitstelle) Traunstein verbunden, "die kontaktiert dann eine österreichische Anlaufstelle, meistens ist das zuerst Salzburg, die wiederum leitet den Notruf an die Landeswarnzentrale in Linz weiter", so Eder. Erst dann werde die örtliche Feuerwehr alarmiert.
Problem auch an Landesgrenze
"Wie viel Zeit vergeht, kann ich nicht genau sagen. Jedenfalls mehr, als wenn die österreichische Notrufzentrale gleich erreicht wird und die Informationen nicht erst weitergegeben werden müssen", sagt der Kommandant.
Betroffen sind nicht nur Gebiete an der Grenze zu Bayern, sondern auch Gemeinden an der Landesgrenze zu Salzburg. "Ich habe es in Gebertsham in Lochen erlebt, dass der Notruf in Salzburg eingegangen ist. Es ist ein Problem für die Geschädigten. Wenn sie anrufen, erwarten sie schnellstmöglich Hilfe. Und da sind zwei oder drei Minuten, die über diesen Weg verloren gehen, viel. Zum einen ist es also eine zeitliche Thematik", sagt Bezirksfeuerwehrkommandant Josef Kaiser. Zum anderen ein mögliches Übermittlungsproblem: "Wenn etwas an eine zweite und womöglich noch an eine dritte Person übertragen wird, kann es passieren, dass Unterschiedliches weitergegeben wird."
Dasselbe in Grün bei Rettung und Polizei: "Das gibt’s bei uns auch hin und wieder, die Kollegen in Traunstein bzw. Passau nehmen das Gespräch auf und leiten es uns weiter", sagt Kurt Reiter von der Rettungsleitstelle Innviertel in Ried. "Das ist bei uns auch so", heißt es aus der Polizei-Landesleitzentrale Linz.
Vorwahl vor Notrufnummer
Das Problem kann einfach gelöst werden: eine Vorwahl vor den Notruf-Kurzwahlen 122 (Feuerwehr), 133 (Polizei) und 144 (Rettung) wählen. Ob Munderfing, Eggelsberg oder gar Linz: Welche Ortsvorwahl ich vorwähle, spielt keine Rolle. Wichtig ist nur, dass es eine aus Oberösterreich ist. Hier ein Beispiel für einen Feuerwehrnotruf in Ostermiething: 0043/ 6278/ 122. Mit einer Vorwahl geht der Notruf direkt an die richtige Stelle. Noch besser: Notruf samt Vorwahl gleich ins Handy einspeichern.
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Wenn man im Grenzgebiet wohnt sollte man schon wissen dass ein Anruf nach Deutschland gehen kann.
Wie naiv und unbedarft sind eigentlich manche Leutchen ?
„ Dadurch sind Notrufe nur in Deutschland möglich“ --- ein schwerer Fehler