Neues Bier ist internationaler Renner

04.Juli 2012

Offiziell angezapft wurde am Sonntag pünktlich zur Mittagszeit – bei großem Andrang. Das Starkbier ist seit dem ersten Sud im Frühjahr auch international so gefragt, dass die Mönche mit der Herstellung kaum nachkommen.

Vorerst zwei Starkbiere

400.000 Euro haben die „Zisterzienser der strengen Observanz“, wie sich die Trappisten eigentlich nennen, in eine moderne Anlage investiert. Unter der Obhut von Braumeister Peter Krammer entstehen vorerst zwei Starkbiere. „Gregorius“, ein Tripple-Bock mit einem Alkoholgehalt von zehn Prozent. Und in weiterer Folge „Benno“, ein helles Bier mit sieben Prozent, das ab Herbst erhältlich sein soll. Benannt nach ehemaligen Äbten des Hauses.

Das Engelszeller Trappistenbier ist im deutschsprachigen Raum einzigartig und wurde bislang nur in Klöstern in Belgien und den Niederlanden hergestellt. Ungewöhnliche Zutaten: Die Engelszeller verwenden Hefe aus dem Elsaß und Honig aus Eigenproduktion, um dem Bier einen unverwechselbaren Geschmack zu verleihen. „Bierpapst“ Conrad Seidl sagte beim Anstich in Engelhartszell, dass Trappistenbiere besonders lagerfähig seien. „Die Biere kann man in den Keller legen und darauf vertrauen, dass sie von Jahr zu Jahr besser werden.“ Vor allem aus Amerika häufen sich die Bestellungen, ein großer Teil des Trappistenbiers wird dorthin exportiert. Im Inland lässt sich das Bier via „Bierregion Innviertel“, einen Online-Shop www.stift-engelszell.at und auch vor Ort im Klosterladen beziehen – bei anhaltend großer Nachfrage allerdings vorbehaltlich Verfügbarkeit. Die Bierregion, die das Innviertel als Region mit der größten Dichte an Brauereien im Innviertel vermarktet und die vorerst aus acht Privatbrauereien und 35 Wirten besteht, integriert das begehrte Trappisten-Gebräu in „Achterboxen“, die sich um je 13,90 Euro erstehen lassen – neben je einer Flasche der Häuser Schnaitl, Baumgartner, Kapsreiter, Rieder, Wurmhöringer, Vitzthum und Bogner. Gesondert im Format 6er-Tragerl kostet der hochprozentige „Gregorius“ 14,90 Euro. Der Bieranstich in Engelhartszell wurde zum Volksfest: Perfekt organisiert von der Gemeinde und der Bierregion. Die örtliche Feuerwehr und der Freizeitclub „Wunderteam“ bewirteten im Festzelt. Zur kulinarischen Hauptattraktion „Gregorius“ wurden zum Klang der Marktmusikkapelle weitere Köstlichkeiten der Bierregion serviert, unter anderem Bier-Bratl. Und der örtliche Briefmarkenverein hat zum Anstich-Fest Schmuckblätter mit personalisierten Gregorius-Briefmarken herausgegeben – auf Anfrage im Marktgemeindeamt Engelhartszell zum Preis von je sechs Euro erhältlich.

 

Die hochprozentigen Spezialitäten der Trappisten

Exklusiv und ebenso begehrt sind die hochprozentigen Biere der Trappisten, die weltweit nur an acht Standorten gebraut werden – an sechs in Belgien, einem in den Niederladen und jetzt auch in Engelhartszell im Innviertel. Die Spezialitäten der Trappisten-Mönche, die sich eigentlich „Zisterzienser der strengen Observanz“ nennen, haben einen Alkoholgehalt zwischen sechs und zwölf Prozent, sind geschmacklich sehr eigenständig und werden in verhältnismäßig kleinen Mengen hergestellt. Der Engelszeller Gregorius reiht sich mit einem Alkoholgehalt von zehn Prozent ein, im Herbst soll eine helle Sorte namens „Benno“ mit sieben Prozent folgen. Das Trappistenbier ist der jüngste Zugang in der Bierregion Innviertel, die das Innviertel als Region mit der größten Dichte an Brauereien Österreichs mit mehr als 60 verschiedenen Sorten vermarktet. Die Engelszeller Trappisten sind seit langem auch für ihre Klosterliköre bekannt.