Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Nach der Matura Auszeit in Afrika

Von Brigitte Plasser, 23. Dezember 2017, 08:04 Uhr
Nach der Matura Auszeit in Afrika
Spaß im Waisenhaus: Elisabeth Gohla in Tansania Bild: privat

SCHWAND. Gute Tat: Als amerikanische Geldgeber ihre Spenden einstellten, half Elisabeth Gohla.

Mit der Matura in der Tasche verließ Elisabeth Gohla ihre bequeme Umgebung in der Heimat und fand in Goba (Tansania) mit ihrem ganz privaten Huruma-Academy-&-Huruma-Children-Home-Projekt einen völlig neuen Zugang zum Thema Zufriedenheit im Leben. Schon vor ihrem Schulabschluss 2016 an der Bundeshandelsakademie in Salzburg war für Elisabeth Gohla klar, dass sie eine neue Herausforderung braucht. Ein Jahr Auszeit wollte sie sich nehmen, um sich neu zu orientieren.

Nach vielen Recherchen fand sie dann eine Organisation, mit der sie nach Tansania ging, um in Goba, einem Randbezirk der Millionenstadt Dar es Salaam, in einem Waisenhaus und einer angeschlossenen Vorschule mitzuhelfen. Die Landessprache Englisch, gesprochen von der Oberschicht der Bevölkerung, beherrscht die junge Schwandnerin, aber "Kiswahili", die Sprache der einfachen Menschen, musste sie vor Ort neu lernen.

Sie lernt Kiswahili an der Uni

"Drei Wörter konnte ich, aber nach kurzer Zeit verstand ich alles", erzählt die Studentin. Ihr "Straßen-Kiswahili", wie sie es nennt, grammatikalisch unkorrekt, verbessert sie zurzeit mit einem Uni-Sprachkurs in München, wo sie außerdem Politik- und Wirtschaftswissenschaften studiert. Das Projekt "Huruma" soll im Wesentlichen ein Startschuss für die Hilfe zur Selbsthilfe sein. Das von einem einheimischen Ehepaar geleitete Waisenhaus beherbergt 19 Kinder, eine Vorschule ist angeschlossen. Kindergärten in unserem Sinne gibt es dort nicht.

Das Projekt hatte über längere Zeit einen amerikanischen Sponsor, der leider seine Spendentätigkeit aus steuerlichen Gründen aufgab. Es stellte sich die Frage, wie die Zukunft der 19 Kinder und die weiteren Pläne zu sichern wären. Immer geht es dabei um ganz grundlegende Dinge, um Essen und Trinken und ein Dach über dem Kopf. "Als ich erfuhr, dass sich die Organisation nicht mehr um die Menschen kümmert, wusste ich: Ich muss da etwas tun. Ich machte es zu meinem Privatprojekt. Auch meine Eltern unterstützen mich, wenn ich ihre Hilfe brauche", erklärt Elisabeth Gohla.

Kurzerhand richtete sie ein Spendenkonto ein und organisierte die Verpartnerung mit der Neuen Mittelschule Neukirchen, die sie selber besucht hatte. Vor einigen Wochen stellte Gohla den Kindern und Lehrern ihr Projekt vor und fand in Erika Hochradl und Karin Silberhumer gleich zwei Lehrerinnen, die sie unterstützen werden.

In Tansania sind alle stolz, eine Partnerschule in Europa zu haben und auch die Neukirchner Schüler wirken begeistert. Am meisten fehle es an Gebäuden und Schulmaterialien.

Auch die Firmen PAGRO AG und Lagermax AG konnte die Schwandnerin schon als Unterstützer gewinnen. " Ich habe noch nie jemanden gesehen, der sich so über eine Box voller Stifte gefreut hat. Mit Freudentränen in den Augen wurden die Spenden entgegengenommen. Anfangs begegnen die Einheimischen Weißen sehr skeptisch, wenn sie aber merken, dass man sich für sie einsetzt, hüten sie dich wie einen Schatz", erzählt die Studentin.

Zu Weihnachten in Goba

Wenn die "Weiße" kommt, wissen die Menschen, dass sie Geschenke im Gepäck hat. Heuer besucht sie gemeinsam mit ihren Eltern nach ihrem Aufenthalt im Februar 2017 zu Weihnachten "ihre Kinder" in Goba. Weil Geben bekanntlich seliger macht als Nehmen, freut sich die junge Frau schon sehr darauf. Angst vor Missbrauch ihrer Spendengelder hat die Schwandnerin nicht, da nur sie selbst Zugriff auf das Konto in Österreich hat und vor Ort das Lehrerehepaar, dem sie ihr totales Vertrauen schenkt. "Geld wird nur angewiesen, wenn mir vorher detailliert berichtet wird, wofür es verwendet wird." Da sei sie allerdings sehr genau, hält die junge Projektleiterin fest. Das große Ziel der Hilfsaktion ist, die Anmeldung als Grundschule bei den Behörden zu schaffen. Es gibt dort Auflagen zu erfüllen, die vorab finanziert werden müssen.

"Die Bewohner des Waisenhauses sind wie eine Familie für mich geworden. Sie haben mir während meines Aufenthaltes zweimal das Leben gerettet und sie haben sich um mich gekümmert. Jetzt kümmere ich mich um sie", sagt Elisabeth Gohla, "die Menschen kämpfen tagtäglich mit Problemen, die wir Europäer uns nicht vorstellen können! Jede Spende macht ihr Leben einfacher, zumindest ein bisschen."

Spendenkonto, IBAN: AT51 3406 0800 0881 9062

mehr aus Innviertel

Bezirksliga West: Richtungsweisende Partien im Tabellenkeller

Die Zukunft für die SU St. Willibald scheint gesichert

Gemeinderat Ried: Wieder keine Mehrheit für Budget, "Allianz" präsentierte "Zukunftsplan"

KPÖ-Politiker Auzinger sieht seine Partei im Aufschwung

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen