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Mehreren Tennisvereinen droht 2015 das Meisterschafts-Aus

Von Thomas Streif, 23. Juli 2014, 00:04 Uhr
Nachwuchshoffnung: Tobias Berer vom UTC Fischer Ried spielt bereits seit dem Vorjahr in der Herrenmeisterschaft mit. Bild: FOTOKAUF

INNVIERTEL/LINZ. Regeländerung: Verpflichtender Spieler unter 21 Jahren stellt mehrere Innviertler Mannschaften vor Probleme.

Die Neuregelung, dass in der Tennis-Damen- und -Herrenmannschaftsmeisterschaft ab der Saison 2015 in jeder Mannschaft (ausgenommen sind die zweite und dritte Klasse) verpflichtend ein Spieler unter 21 Jahren im Einzel und im Doppel eingesetzt werden muss, wird derzeit in der oberösterreichischen Tennisszene heftig diskutiert. Besonders groß ist die Aufregung im Bezirk Ried, aber auch in Schärding und Braunau dürfte die Regeländerung einige Vereine hart treffen.

In Ried hat Union-Bezirksobmann Gerald Murauer eine Umfrage unter den Vereinen gemacht. "Grundsätzlich sollte ein Meisterschaftsbetrieb nicht davon abhängig sein, ob Jugendliche spielen oder nicht. Es sollte sowieso jeder Verein danach trachten, dass er Jugendliche ausbildet", sagt Murauer. Es treffe vor allem die kleinen Vereine, wagt er eine Prognose.

Die Aufregung versteht man in der Vorstandsriege des Oberösterreichischen Tennisverbandes nicht. "Im Oktober 2012 haben wir mit den Vereinen beim Tag der Meisterschaft erstmals über die geplante Regeländerung gesprochen. Wenn wir die Umsetzung immer wieder aufschieben, passiert nichts", sagt OÖTV-Präsident Robert Groß.

Seine Umfrage habe, so Murauer, ergeben, dass von den insgesamt 34 Herrenmannschaften im Bezirk Ried neun im kommenden Jahr sicher nicht mehr am Meisterschaftsbetrieb teilnehmen werden können. Von den Gesprächen mit dem Verband ist der Union-Obmann enttäuscht.

"Regeländerung ist fix"

Der Protest der Tennisvereine aus dem Innviertel beeindruckt die Verantwortlichen des Tennisverbandes nicht. "Wir müssen etwas machen, damit sich die Vereine wieder vermehrt um die Jugendarbeit kümmern. Diese Regeländerung ist fix, alle im Vorstand sind dafür und daran wird auch nicht mehr gerüttelt", betont Wettspielreferent Hans Sommer.

Laut Joachim Unterscheider, dem Sportsekretär des Oberösterreichischen Tennisverbandes, ist die Zahl der Jugendmannschaften rückläufig. "2009 hatten wir noch 786 Jugendmannschaften, heuer waren es nur noch knapp 700."

Bis inklusive der Saison 2001 waren die Vereine verpflichtet, einen Jugendlichen unter 18 Jahren einzusetzen. Auf die Frage, ob es ein Fehler war, damals den verpflichtenden Jugendspieler abzuschaffen, antwortet OÖTV-Vorstandsmitglied Eduard Glasner: "Ja, im Nachhinein muss man sagen, dass es eine falsche Entscheidung war."

Erschreckendes Niveau

Die Vereine hätten damals allerdings versprochen, sich vermehrt um die Jugendarbeit zu kümmern, sagt Präsident Groß. Das sei aber in zahlreichen Fällen nicht passiert. Viele Vereine hätten lediglich "Alibi-Arbeit" betrieben. Es sei erschreckend, wie schwach viele der Jugendlichen spielen würden, so Groß. "Die Nachwuchsspieler werden nur besser, wenn sie regelmäßig mit Erwachsenen spielen", so der OÖTV-Präsident.

Im Innviertel wird bei einigen Vereinen mittlerweile hinter vorgehaltener Hand von einer "wilden Liga" gesprochen. Die Teams müssten sich dazu selber einen meisterschaftsähnlichen Betrieb organisieren. Davon hält Gerald Murauer nichts: "Das ist aus meiner Sicht nicht vorstellbar. Ich will nicht gegen den Verband arbeiten. Ich fordere, dass diese Regel rigoros gestrichen wird, denn es trifft hauptsächlich die kleinen Vereine."

Angst davor, dass viele Vereine nicht mehr an der Meisterschaft teilnehmen werden, hat Wettspielreferent Sommer nicht: "Das wird nicht passieren. Wir können uns nicht von den Vereinen erpressen lassen. Ich bin sicher, dass in drei Jahren die Situation viel positiver sein wird", so Sommer.

 

Stimmen

Regeländerung: Ab der Saison 2015 muss in jeder Mannschaft (ausgenommen 2. und 3. Klasse) ein Spieler unter 21 Jahren (Regel U21) eingesetzt werden. Kann eine Mannschaft keinen U21-Spieler stellen, ist die Teilnahme an der Mannschaftsmeisterschaft nicht möglich.

„2012 wurde diese geplante Regeländerung erstmals diskutiert. Wir müssen jetzt handeln, sonst passiert nichts.“ - Robert Groß, OÖTV-Präsident

„Es trifft vor allem die kleineren Vereine. Mein Gespräch mit dem Verband war leider sehr enttäuschend.“ - Gerald Murauer, Union

„Die Vereine müssen sich bei der eigenen Nase nehmen und sich fragen, warum sie denn jetzt keinen U21-Spieler haben.“ - Hans Sommer, OÖTV

„Die Regelung ist grundsätzlich gut. Bei der Art und Weise der Einführung könnte man noch über Alternativen nachdenken.“ - Florian Reiter, UTC Ried

 

ASKÖ-Obmann: „Für uns ist das eine Katastrophe“

Mit vier Herrenmannschaften und einer Damenmannschaft nahm die ASKÖ Ried heuer an der Meisterschaft teil. „2015 werden wir bei den Herren wahrscheinlich nur noch eine Mannschaft stellen können“, sagt ASKÖ-Ried-Obmann Michael Reichinger. „Für uns ist das eine absolute Katastrophe, die Umsetzung der Regel wurde zu brutal gemacht.“ Eine eigens organisierte „Innviertler Liga“ sei für ihn durchaus vorstellbar, so Reichinger.

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