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Mehr als 15 Jahre mit Nazi-Tätowierungen herumgelaufen

Von Thomas Streif, 04. Juli 2017, 05:53 Uhr
Mehr als 15 Jahre mit Nazi-Tätowierungen herumgelaufen
Der Freispruch für den unbescholtenen Innviertler ist rechtskräftig. Bild: Streif

BRAUNAU/RIED. Wiederbetätigungsprozess: Freispruch für Innviertler, der angibt, seit langem nichts mehr mit der Szene zu tun zu haben.

"Familienfotos" aus dem Zoo hatten für einen 37-Jährigen Innviertler jetzt ein böses Nachspiel vor einem Geschworenengericht. Auf einem der Bilder, die der zweifache Vater auf Facebook veröffentlicht hatte, waren dessen einschlägige Tätowierungen – eindeutige Nazi-Symbole – zu sehen.

Unter anderen hatte der Beschuldigte eine Faust mit der Aufschrift White Power und einen SS-Totenkopf auf seinem Arm tätowiert. Außerdem soll der wegen Wiederbetätigung angeklagte Mann auf Facebook das Foto einer "schwarzen Sonne", einem Symbol der NS-Zeit, veröffentlicht haben.

Beides bestreitet der Angeklagte vor dem Geschworenengericht unter Vorsitz von Josef Lautner nicht. Die Tätowierungen seien große Fehler aus seiner Jugendzeit. Seit mehr als zwölf Jahren habe er mit der Neonazi-Szene aber überhaupt nichts mehr am Hut. Bei einer Hausdurchsuchung wurden beim Angeklagten auch keine einschlägigen Gegenstände gefunden.

Es ging mehr ums Fortgehen

Die Zeit in der rechten Szene habe er damals straffrei überstanden. "Es ist halt eher um das Fortgehen und Saufen gegangen. Große politische Aktivitäten habe ich nicht gesetzt. Es war eine blöde Angeber-Geschichte. Jeder wollte mit den Tätowierungen zeigen, wie gut er ist."

Dass diese Tätowierungen strafbar sind, sei ihm nicht bewusst gewesen. "Im Nachhinein gesehen hätte ich mir die einschlägigen Symbole auf meinem Körper schon früher entfernen lassen sollen. Aber der finanzielle Aufwand ist enorm", so der Angeklagte, der die Gesamtkosten dafür auf rund 7000 Euro schätzt.

Er sei in all den Jahren auch oft kurzärmlig durch die Stadt gegangen. Angesprochen sei er auf seine Nazi-Tätowierungen hingegen nie geworden. "Mir war immer klar, dass ich diese Altlasten irgendwann wegmachen lasse, weil ich damit nichts mehr zu tun habe", so der Beschuldigte, der verheiratet und Vater zweier Kinder ist.

Nach mehr als einer Stunde kehren die Geschworenen von der Beratung zurück und sprechen den Braunauer von den Vorwürfen der Wiederbetätigung frei. "Lassen Sie sich die Tätowierungen schleunigst entfernen", gibt Richter Lautner dem Angeklagten vorsorglich mit auf den Nachhauseweg.

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23  Kommentare
23  Kommentare
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Laubfrosch11 (2.739 Kommentare)
am 04.07.2017 15:49

Es hat den Anschein, also ob alle Neo-Nazis harmlos und ignorant wären, zumindest vor Gericht wird ihnen von den Richtern geglaubt.

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( Kommentare)
am 04.07.2017 15:39

15 Jahre mit Tätowierung herumgelaufen......
Na und ?
Manche laufen ein Leben lang kopflos herum,
ohne daß sich ein Gericht darum kümmert.

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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 04.07.2017 12:41

eine Nachbarin läuft seit 15 Jahren mit einem Geparden herum. (dickhäutiges Fell)

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jago (57.723 Kommentare)
am 04.07.2017 10:52

In dieser Welt der Wörter halte ich das rechtslastige Geschwätz des Politikers Kurz für zukunftsgefährlicher als die Tätowierungen eines Nichtpolitikers, dem keine tausende verwirrte Hühner nachrennen.

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Gugelbua (31.811 Kommentare)
am 04.07.2017 10:40

so manche Tätowierungen sind schon Körperverstümmelung ! grinsen
grauenhaft was einem an Badeseen unterkommt, echt gruselig grinsen

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derSucher (61 Kommentare)
am 04.07.2017 09:19

Holla die Waldfeh, ein Totenkopf als Nazisymbol? Waren / sind dann Piraten auch alles Nazi's gewesen?

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vinzenz2015 (45.950 Kommentare)
am 04.07.2017 10:30

@ such
Was wollens uns den EIGENTLICH sagen?

Es ist interessant zu beobachten,
wie viele Postings zu solchen Themen
sich mit höchster Geschicklichkeit sprachlich zweideutig geben.

Okay - man tauscht halt mittels Zweideutiogkeit diverse Codes aus ... is halt so - muss aber nichts sein!
Wer Augen hat zu lesen und Hirn hat zu verstehen, der weiß eh Bescheid!

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ZgKdt (265 Kommentare)
am 04.07.2017 09:19

Ist ja fürchterlich

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vinzenz2015 (45.950 Kommentare)
am 04.07.2017 10:31

Genau DAS ist so ein Beispiel für die sprachliche Zweideutigkeit!

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dachbodenhexe (5.629 Kommentare)
am 04.07.2017 08:29

Wenn auch bei den Tätern welche derzeit die Sicherheit Österreichs untergraben so scharf durchgegriffen würde, würde der Großteil der Bevölkerung wieder erleichtert aufatmen !

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vinzenz2015 (45.950 Kommentare)
am 04.07.2017 10:19

NEIN - IN WAHRHEI kommt die Gefahr von aussen, von jenseits UNSERER Grenzen!??

So was von oam auch - die "Rechten"- so was vo oam!!

Damals im VDU, da war man unter sich. Aber heute?
Und das Gesetz betr. Wiederbetätigung?!
Abschaffen - wie die FPÖ es fordert!
Als ob die Leut nicht schon längst die Medienlügen durchschauen würden und
selbst wüssten, was tatsächlich geschehnen ist?!
Ma deaf jo nedamoi sogn was die Wahrheit ist!
So schauts aus!
Wozu braucht man "entsprechende Gesetze"??
Um alles wieder aufzuwärmen?? Ois, was eh ganz anders war!

Nein diese Posting ist keine Ironie! Belegematerial auf manchen Stammtischen "in Masse" zu hören!!
Die Unterstützer dieses Alltagsextremismus sind alles andere als harmlos!

So was von oam auch - die "Rechten"- so was vo oam!!

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oblio (24.742 Kommentare)
am 04.07.2017 07:28

Seit 15 Jahren?
Da schau her!
Wie war doch schnell die politische
Szene damals aufgestellt?

Schwarz -Blau!

Da war kein Interesse an Verfolgung
von Wiederbetätigung!
Im Gegenteil!
Da wurde sogar gefordert, dass der
Paragraph entschärft werden sollte!
Was de facto von einigen Richter/inne/n
ohnehin praktiziert wird!
https://www.stopptdierechten.at/2016/03/07/zahlreiche-prominente-fordern-von-justizminister-masnahmen-gegen-skandale-bei-verbotsgesetzfallen/

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ZgKdt (265 Kommentare)
am 04.07.2017 09:21

Schlaumi

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max1 (11.582 Kommentare)
am 04.07.2017 09:24

"""Da wurde sogar gefordert, dass der
Paragraph entschärft werden sollte!
Was de facto von einigen Richter/inne/n
ohnehin praktiziert wird!"""

Bin als Nichtrechter oder wie immer die sich nennen mögen ebenfalls für eine sehr schnelle eliminierung dieses unsäglichen Straftatbestands. Warum? Ganz einfach damit alle sehen können welchen Geist manche im Kopfe herumtragen und derzeit im Untergrund ausleben. Wenn darauf keine Strafe steht kommen sie aus ihren Löchern hervor, macht das Leben für alle einfacher und die Gerichte sind nicht sinnlos mit Idiotentum beschäftigt.

Es reicht unsere AGBG und die Verfassung mehr braucht es nicht!

Dass die von IHnen genannte Organisation das anders sieht ist schon klar damit kann im Volk einiges aufgewühlt werden, gilt auch für manch andere ebenso.

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snoozeberry (5.016 Kommentare)
am 04.07.2017 10:47

naja, wenn wer den staat untergraben will gehört das schon geahndet.
egal welche gruppe das ist.

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( Kommentare)
am 04.07.2017 12:04

seit 15 Jahren....
davon 9 Jahre unter Rot- schwarz!

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Federspiel (3.468 Kommentare)
am 04.07.2017 06:37

Es gibt außer dem "enormen finanziellen" Aufwand für das "Wegmachen" mittels Laser eine andere Möglichkeit: Überstechen.

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gerald160110 (5.609 Kommentare)
am 04.07.2017 06:30

Mehr als ein Jahrzehnt hat sich niemand daran gestoßen und nun hat sich doch noch ein Denunziant dafür gefunden. Derzeit wird aber wirklich "scharf" auf einschlägig Tätowierte "geschossen" , denn kaum vergeht eine Woche ohne einen derartigen Gerichtsprozess. Warum wurden die Gerichte nicht bereits vor 5 oder 10 Jahren aktiv? Ich vermute hier wohl eine Weisung von "oben" , dass hart durchzugreifen sei.

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renele (3.081 Kommentare)
am 04.07.2017 10:16

es gab eine Zeit wo ehemalige Nazis in staatlichen unter Spö geführten Kinderheimen viele Jahre nach dem Krieg Kinder oft grausam Misshandelt, missbraucht und auch gefoltert haben. Kein einziger Täter wurde je verurteilt, man dachte man kann alles verschweigen. Opfer gibt es tausende, die mehr oder weniger davon betroffen sind und noch immer unter diesen Behandlungen leiden. Die welche das toleriert haben und weggeschaut haben, das ist in meinen Augen Wiederbetätigung. 2003 wurde einem der schlimmsten Nazi Dr. Gross erst das Ehrenzeichen der Spö aberkannt und trotz Anklage wurde er nicht verurteilt. Diese jugendlich angeblichen Neonazis haben meist keine gute Schulbildung, sind in kreisen verkehrt wo gefeiert und getrunken wurde und viele machten mit und es war ihnen gar nicht wirklich bewusst was sie da tun. Aber wichtig tatsächliche Nazi haben eine hohe Pension bekommen, so wie der ehemalige Voestdirektor, der auch ein Nazi war. Alles Scheinmoral

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vinzenz2015 (45.950 Kommentare)
am 04.07.2017 10:24

Wollen Sie "im Namen der Scheinmoral" das Wiederbetätigungsgesetz beseitigen?

Weil es immer wieder Dodeln gibt, die mit 180 durchs Dorf brettern und nicht erwischt werden, wird auch niemand die Geschwindigkeitsbegrenzung beseitigen?!

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MitDenk (29.558 Kommentare)
am 04.07.2017 13:00

Wird auch Zeit, dass diese Fehler der Vergangenheit erkannt werden und endlich diese falsche Toleranz ein Ende hat.

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Puccini (9.519 Kommentare)
am 04.07.2017 17:13

Ja, eh.
Der Kickl, Gudenus und Freunde wurden (werden) auch nie angeklagt.
Saufen im FPÖ-Bierzelt gemeinsam mit der AdF ist zu wenig, die Reden in den Redoutensälen finden unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

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MitDenk (29.558 Kommentare)
am 04.07.2017 12:57

Hier ist der Betroffene einsichtig und auf Grund seiner Einstellung freigesprochen worden. Was passt dir daran eigentlich nicht? Soll man sich neu formieren können?

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