Lukas Weißhaidinger weiß, dass er die Weite für den Finaleinzug werfen kann
MÜNZKIRCHEN / RIO. Trainer Josef Schopf mit einer Einschätzung des Kraftlackels vor Olympia in Rio.
Gestern früh landeten der Taufkirchner Weltklasse-Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger und sein langjähriger Trainer Josef Schopf in Rio. Am 12. August wird es für das Innviertler Kraftpaket bei den Olympischen Sommerspielen ernst. Zwölf der besten 32 Diskuswerfer der Welt qualifizieren sich für das Finale am 13. August. Die Innviertler Nachrichten sprachen vor dem Abflug nach Brasilien mit dem 63-jährigen Münzkirchner über das Abenteuer Olympia in Rio de Janeiro.
OÖN: Wie groß ist Ihre Vorfreude auf die Olympischen Spiele?
Josef Schopf: Als ich vor elf Jahren angefangen habe mit dem Lukas zu trainieren, hätte ich mir das nie im Leben erträumen lassen. Die Vorfreude ist groß, recht nervös bin ich aber noch nicht. Schließlich haben wir jetzt knapp ein Jahr auf Olympia hingearbeitet.
Ihr Schützling ist rechtzeitig vor diesem Karriere-Highlight nach einer Verletzung fit geworden. Wie ist seine Form?
Er hat sich von der Verletzung sehr gut erholt. Wir haben daheim in Taufkirchen, aber auch in Wien, immer nach vorheriger Abstimmung mit Nationaltrainer Gregor Högler trainiert. Die Verletzung ist kein Thema mehr, der Fokus liegt voll und ganz auf Rio, Lukas ist bereit.
Für das Finale qualifizieren sich nur zwölf der 32 weltbesten Diskuswerfer. Wie schätzen Sie die Chancen von Lukas Weißhaidinger ein?
Er kann sehr weit werfen, das wissen wir. In der Qualifikation ist der erste Wurf wichtig. Viel wird von der Tagesverfassung der mentalen Stärke abhängen. Bei der WM 2015 in Peking haben 62,50 Meter für den Finaleinzug gereicht. Das wird, schätze ich, heuer anders sein. Rund 64 Meter wird man wohl brauchen für den Finaleinzug.
Wie groß ist der Druck für Lukas Weißhaidinger?
Wir versuchen, keinen allzu großen Druck aufkommen zu lassen. Es ist so: Lukas weiß, dass er die Weite, die man für einen Finaleinzug braucht, werfen kann. Er ist sich aber auch dessen bewusst, dass es eben auch passieren kann, sich nicht für das Finale zu qualifizieren. Wenn die anderen besser sind, dann ist das zu akzeptieren. Schafft er aber den Einzug unter die besten zwölf, dann werden die Karten völlig neu gemischt. Dann kann er völlig befreit agieren, weil er überhaupt keinen Druck mehr hätte. Grundsätzlich wäre jede Platzierung unter den 15 weltbesten Diskuswerfern bei den Olympischen Sommerspielen ein sehr großer Erfolg.
Worauf wird im Training vor Ort in Brasilien bis zum Wettkampf am Freitag jetzt noch Wert gelegt?
Die Balance muss passen. Zu viel Training vor dem Wettkampf wäre völlig verkehrt. Ich würde es so formulieren: Der Körper soll auf den Wettkampf hin warm gehalten werden.
Wie wichtig war der selbst gebaute "Wurfstadl" in Taufkirchen für die Entwicklung von Weißhaidinger?
Enorm wichtig. Ohne dieser perfekten Trainingsstätte wären wir mit Sicherheit nicht dort, wo wir jetzt stehen. Wir haben den ganzen Winter durchtrainiert. Es ist sensationell, wie viele Personen uns beim Bau unterstützt haben. Ohne diese Hilfe, auch finanzieller Art, wäre das nicht möglich gewesen.
Stichwort Finanzen! Sie trainieren Weißhaidinger bereits seit elf Jahren ehrenamtlich.
Ja, mir macht die Arbeit mit Lukas jeden Tag Spaß. Ich bin ein sportlich Verrückter, im positiven Sinne. Ich habe noch nie Geld genommen und würde das von Lukas auch nicht tun. Ich will auch kein Benzingeld für die Fahrten zum gemeinsamen Training von Münzkirchen nach Taufkirchen. Das Feuer brennt noch immer in mir wie am ersten Tag. Wäre das nicht der Fall, hätte die Zusammenarbeit keinen Sinn mehr. Ich will, dass es immer vorwärts geht. Dazu braucht es immer wieder neue Übungen im Training, da ist einiges an Erfindungsgeist gefragt. Aber gemeinsam mit Gregor Högler funktioniert das bestens. So lange es mir gesundheitlich gut geht, stehe ich dem Lukas zur Verfügung.
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