Legt sich Simbachs CSU-Politik gegen Citymanagement mit Braunau quer?
BRAUNAU/SIMBACH. Skepsis in Simbacher CSU bringt trotz breiter Zustimmung Sand ins Getriebe.
In Braunau ist das Projekt für ein gemeinsames, grenzüberschreitendes City- und Standortmarketing mit der Nachbarstadt Simbach auf Schiene, das die Region Braunau/Simbach mit vereinten Kräften zu einem starken Wirtschaftszentrum zwischen Passau und Salzburg machen soll.
Auch in Simbachs Handel und Tourismus herrscht Zustimmung zum Konzept, dazu in Simbachs SPD und der örtlichen Bürgerliste UNS. Größere Skepsis wird offenbar seitens der Simbacher CSU geäußert, die den Bürgermeister und die relative Mehrheit in der Stadtpolitik stellt.
In einem Brief an die Politik geht Helmut Zeiler, Unternehmer und Vorsitzender des Bundes der Selbstständigen in Simbach, jedenfalls mit der örtlichen CSU hart ins Gericht. Mit größter Verwunderung habe er davon Kenntnis bekommen, dass die CSU-Fraktion des Simbacher Stadtrates das neue Marketingkonzept mit der Stadt Braunau zu Fall bringen wolle, so Zeiler. Dies würde einen Rückfall in die 90er-Jahre bedeuten, so Zeiler, dessen Betrieb auch das jüngste Braunauer Oktoberfest bediente.
Der Vorsitz beim geplanten City- und Standortmarketing würde bei Simbach liegen, Braunau wolle mit Simbach auf gleicher Augenhöhe agieren und mache eine Reihe von Zugeständnissen – der Wirtschaft werde eine große Chance geboten, die es am Schopf zu packen gelte, so Zeiler: Simbachs CSU solle ihre Position überdenken. "Ja, wenn nicht jetzt, wann dann sollen wir endlich einen wirtschaftlichen Zusammenschluss der beiden Städte angehen?", so Zeiler.
Von einer völligen Ablehnung seitens der Simbacher CSU könne jedoch keine Rede sein, so Beobachter. Es gebe Gespräche innerhalb der Fraktion, mit Braunau und Wirtschaftstreibenden, ist aus Kreisen der Simbacher CSU zu hören. Im Bezug auf das Konzept gebe es noch Klärungsbedarf und zu lösende Fragestellungen.
Verwiesen wird auf negative Erfahrungen aus der Vergangenheit im Zusammenhang mit einer gescheiterten Wirtschaftsförderungsgesellschaft in Simbach. Es gelte, auf Herz und Nieren zu prüfen. Zu hören ist auch, dass im Hinblick auf die Größe und wirtschaftliche Stärke Braunaus eine gewisse Skepsis bestehe.
Ob es im November in der nächsten Simbacher Stadtratssitzung zu einer Abstimmung kommt, ist offen. Die CSU könnte im Fall einer ablehnenden Haltung zwar überstimmt werden, allerdings basiere der Erfolg eines gemeinsamen City- und Standortmarketings laut Experten auch auf maximaler Einigkeit aller Partner: Der Ausgang der Meinungsfindung innerhalb der Simbacher CSU ist offen. Im Extremfall könnte mit dem Simbacher CSU-Bürgermeister aber ein Politiker einer Partei, die das Konzept ablehnt, Verbandsvorsitzender werden.
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