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Konzert in der Heimat: "Highlight und Herausforderung zugleich"

Von Reinhard Burgstaller, 03. März 2018, 15:04 Uhr
Konzert in der Heimat: "Highlight und Herausforderung zugleich"
Daniel Holzleitner ist solo in Brunnenthal sowie im Schloss Zell zu hören. Bild: (privat)

SCHÄRDING, BRUNNENTHAL. Vom "eher lustlosen" Jüngling am Tenorhorn zum international gefragten (Jazz)-Musiker: Daniel Holzleitner verrät das Besondere an seinem "Heimspiel" im Volkszeitungs-Interview.

Als lernwilliger Musikant ist er ausgezogen, als Profimusiker kehrt er dieser Tage heim, um in Brunnenthal ein Konzert zu geben: Daniel Holzleitner entstammt ein bekannten Schärdinger (Musiker)-Familie. Seit 2013 lebt er in Graz. Dort hat er kürzlich den Bachelor für Jazzposaune abgelegt. Im Sommer wird das Fach Instrumentalpädagogik abgeschlossen. Im Interview beleuchtet der 23-Jährige seinen musikalischen Werdegang und gesteht freimütig seine große Liebe zum Jazz.

 

Volkszeitung: Wollten Sie schon immer Musiker werden?

Daniel Holzleitner: Mein älterer Bruder ist Hobbymusiker. Beeinflusst durch ihn und meine Eltern, die beide der Musik und dem Erlernen eines Instrumentes stets wertschätzend gegenübergestanden sind, habe ich mit neun Jahren begonnen, Tenorhorn zu lernen. Zunächst eher lustlos. Ab meinem 13. Lebensjahr, auch beeinflusst durch den Eintritt in den Musikverein, habe ich langsam realisiert, dass einerseits gemeinsames Musizieren viel Spaß machen kann, andererseits hierzu jedoch auch ein gewisses Maß an musikalischen Fähigkeiten erforderlich ist. So haben sich ein immer noch vorhandener Ehrgeiz und die Freude am Üben entwickelt. Mit 15 wurde mein Interesse an Jazz geweckt. Nach Matura und Zivildienst war für mich klar, dass ich Musik studieren möchte. Nach langem Überlegen ist die Wahl auf ein Studium mit Jazzschwerpunkt gefallen, wobei ich stets auch auf die Weiterbildung meines klassischen Posaunenspiels Wert gelegt habe. Von der strikten Trennung der einzelnen Genres habe ich stets relativ wenig gehalten.

Was waren die wichtigsten Stationen in Ihrem bisherigen Musikerleben?

Der Eintritt in den Musikverein Schärding 2007, die Teilnahme am Wettbewerb prima la musica 2011 - damals habe ich zum ersten Mal in Erwägung gezogen, Musik eventuell professionell weiterzuverfolgen - und natürlich mein Studium in Graz. In der Studienzeit lernte ich nicht nur inspirierende Lehrer und Kommilitonen kennen, sondern machte schrittweise auch die ersten Erfahrungen als professioneller Musiker.

Wer sind Ihre Lieblingskomponisten beziehungsweise Ihre Lieblingsstücke?

Im Bereich der klassischen Musik sind Maurice Ravel, Gustav Mahler, Richard Strauss sowie Igor Stravinsky meine Lieblingsinterpreten. In den letzten Monaten habe ich auch die Musik von J. S. Bach für mich wiederentdeckt. Generell habe ich aber Lieblingswerke und -komponisten in quasi allen Epochen.

Haben Sie nie mit Unterhaltungsmusik kokettiert? Ließe sich doch damit viel schneller viel Geld als mit klassischer Musik verdienen?

Wie erwähnt, habe ich meinen musikalischen Schwerpunkt vorwiegend im Bereich Jazz gesetzt, habe mich somit definitiv mit „Unterhaltungsmusik“ auseinandergesetzt. Gerade als Blechbläser/ Posaunist stellt sich die Frage, womit man erfolgreicher sein kann bzw. mehr Geld verdient, nicht wirklich, da ich ein Instrument spiele, das in der modernen Musik – vor allem der Popbranche – wohl oder übel einen ziemlich unbedeutenden Part spielt. Wahrscheinlich kann man hierbei sogar in der klassischen Musikwelt mehr bzw. gesicherter verdienen, da es fixe Stellen in diversen Berufsorchestern gibt. Alleine als freischaffender Musiker ein Auskommen zu finden, ist schwierig. Die meisten Musiker, mit denen ich spielen durfte, verdienen ihr Geld neben Konzertauftritten auch durch Unterrichten. Mich haben stets jene Musiker am meisten fasziniert, die in vielen Dingen scheinbar gleich gut sind und mühelos zum Beispiel zwischen Klassik und Jazz wechseln können. Obwohl ich es als wichtig erachte, möglichst vielseitig aufgestellt zu sein, denke ich, dass es unerlässlich ist, konkrete musikalische Ziele zu haben und diese ehrgeizig und vertiefend zu verfolgen.

Sie haben sich bei besonders vielen Meistern - Benny Golson, Ray Anderson, Steve Davis und so weiter - fortgebildet. Was waren Ihre Lehren aus diesen Begegnungen?

Was mir an all diesen Meisterkursen, Privatstunden und Gesprächen mit diesen Persönlichkeiten aufgefallen ist, ist, dass quasi alle die gleichen Problemstellungen – egal, ob das Thema Interpretation, instrumentenspezifische Technik, Rhythmus, Improvisation – ansprechen. Es scheint also quasi eine allgemein gültige „musikalische Wahrheit“ zu geben, nach der sich viele Künstler zu richten scheinen. Interessant sind jedoch die Lösungsvorschläge zu jedem dieser einzelnen Problempunkte, da diese von Musiker zu Musiker höchst verschieden sein können und auch auf jeden Zuhörer, Schüler individuell unterschiedlich ansprechend wirken. Aus diesen Begegnungen habe ich selbst dann das für mich ansprechende herausgefiltert und mir daraus meine persönlichen musikalischen Lösungszugänge konstruiert.

Sie sind bereits mit zahlreichen Ensembles aufgetreten. Mit welchem hat Ihnen das den meisten Spaß gemacht?

Ich mag die Abwechslung meines musikalischen Alltags, spiele gerne Solo. Es ist aber auch ein tolles Gefühl, in einem dynamischen Posaunensatz - sei es in der Big Band oder im Orchester - gemeinsam Musik zu machen. Meistens macht mir das am meisten Spaß, was ich gerade aufführen darf. Generell ist es mir jedoch ein Anliegen, auch meine eigene Musik und meine Projekte – ich schreibe auch selber und leite eine eigene Jazz-orientierte Band – voranzutreiben. Es ist ein erhebendes Gefühl, mit einem Ensemble auf der Bühne zu stehen, das man selber leitet und für das man alles selbst komponiert und organisiert.

Was sind nach dem Konzert in Brunnenthal Ihre nächsten Vorhaben?

Der Kalender ist bis Sommer schon wieder recht gut gefüllt mit Auftritten mit diversen Ensembles in ganz Österreich und umliegenden Ländern. Momentan bin ich auch mit der Planung der Aufnahme meiner ersten CD mit meinem kammermusikalisch ausgerichteten zeitgenössischen Jazz-Sextett „Comprovisition Project“ beschäftigt. Die CD wird voraussichtlich Ende des Jahres veröffentlicht.

Was bedeutet Ihnen ein Auftritt in der Heimat wie jener vom 10. März in Brunnenthal?

Da ich im Bereich der klassischen Musik schon längere Zeit kein Solostück mehr im größeren konzertanten Rahmen spielen durfte, sind die Konzerte mit dem VIB-Orchester für mich Highlight und Herausforderung zugleich. In der Heimat zu spielen, ist natürlich immer schön, da häufig auch Freunde und Bekannte zu den Konzertbesuchern zählen. Im Moment des Auftrittes versuche ich jedoch möglichst auszublenden, wer im Publikum sitzt, um mich völlig auf das musikalische Geschehen konzentrieren zu können.

 

"Schätze des Nordens"

Konzert des „Vocal Instrumental Brunnenthal“ (VIB) am Samstag, 10. März, um 19.30 Uhr im Mehrzwecksaal Brunnenthal. Musikalische Leitung: Rudolf Greiner. Kartenvorverkauf: Volksbanken Schärding und Allerheiligen, Gemeinde Brunnenthal sowie bei den VIB- und Musikern.

Benefizkonzert in Zusammenarbeit mit der Goldhauben Gemeinschaft Unteres Innviertel am Sonntag, 11. März, um 15.30 Uhr im Freskensaal im Schloss Zell/P. Eintrittskarten sind bei allen Ortsobfrauen der Goldhaubenfrauen, allen oö. Raibas sowie Ö-Ticket-Verkaufsstellen erhältlich. Freie Platzwahl im Freskensaal und auf der Galerie.

Kartenreservierungen können bei BO Erni Schmiedleitner (0664 / 73502860, abends) vorgenommen werden. Der Erlös dieser gemeinschaftlichen Benefizveranstaltung wird an das Rote Kreuz, Bezirksstelle Schärding – zweckgebunden an Mobiles Hospiz – gespendet.

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