Kleiner Imkerverein mit großen Erfolgen
DORF AN DER PRAM. "Freid statt Neid" lautet die Erfolgsdevise des Imkervereines Dorf an der Pram: Wo Jung und Alt ideal zusammenspielen und der Spaß an der Sache und der Natur verbindet.
Sie sind wie ein funktionierendes Fußballteam: Bestehend aus jungen Stürmern, erfahrenen Routiniers, klugen Taktikern und beinharten Abwehrkräften – die vierzehn Mitglieder des Dorf Imkervereines. Nur spielen lassen die Imker andere für sich – Hunderttausende von Bienen.
Aber auch die Saison dauert bei den Bienenzüchtern ähnlich lang wie jene bei den Kickern – vom Frühjahr bis zum Spätsommer. "Derzeit läuft es bei uns sehr gut, ja vorbildlich", freut sich Kapitän – Pardon – Imkervereinsobmann Herbert Wilflingseder. Vor allem deshalb, weil das Zusammenspiel besonders gut funktioniere. "Wir lassen die Jungen stürmen und kommen so gemeinsam zu Erfolgen, die der ganzen Gruppe gut tun", sagt Wilflingseder.
Erfolge der nächsten Generation
Einer der großen Nachwuchshoffnungen mit bereits erstaunlichen Erfolgen ist Daniel Strasser, der seinerzeit als einer der jüngsten Imker im Lande für enormes mediales Echo im Lande durch einen Bericht in den OÖNachrichten sorgte.
Daniel hat bereits mit 13 seine Liebe – nein, nicht zum Fußball, zur Bienenzucht – entdeckt. Mit 20 bekam er einen ersten Bienenstock geschenkt, seither gehört er zu den Stürmern des IV (Imkervereines) Dorf. Vor allem was das eigene und das Vereins-Marketing angeht, ist der Bankangestellte laufend erfolgreich.
Mit erst 40 Jahren gehört Josef Pichler zu den Routiniers des IV Dorf. Keiner in der kleinen Gemeinde verfügt über mehr Bienenstöcke als der bekannte Imker, der seine Bienen "im Nebenjob" betreut. Im Hauptberuf ist er Schlosser – und ein wenig auch Bauer: "Das funktioniert nur, weil ich als Schlosser schichtle", sagt der, wie seine Heerschar an kleinen Fliegern fleißige "Allrounder". Im Unterschied zu anderen Vereinen lobt Pichler das Dörfer Zusammenspiel zwischen Imkern und Bauern: "Wenn es Probleme gibt, setzen wir uns zusammen und besprechen diese. Bis jetzt sind immer noch annehmbare Lösungen herausgekommen."
"Billigsthonig" ein Problem
Schwere Fouls sieht Josef Pichler dort, wo Honig zum Spottpreis angeboten wird: "Die Konsumenten müssen aber wissen, dass dieser Billigsthonig nicht von Bienen, sondern von Maschinen produziert wird." Sein Honig hat es sogar in die Regale großer Ketten geschafft, "aber zu einem vernünftigen Preis". Absatzprobleme kennen die Dorfer Imker keine. "Aber nur, weil wir bei jeder Gelegenheit Werbung für unser Produkt machen", weiß Obmann Wilflingseder. Und bei dem kleinen Verein die Devise "Freid statt Neid" vorherrsche. Wilflingseder sagt dies mit einem Plakat in der Hand, auf dem für den "Tag des offenen Bienenstockes" geworben wird. Alle Dorfer Imker – ob Flügel-Stürmer oder Über-Flieger – sind dabei.
Treffpunkt Schacha
Am „Tag des offenen Bienenstockes“ laden die Dörfer Imker am Sonntag, 27. Mai, zur Familie Pichler in Schacha ein. Beim größten Imker der Gemeinde ist von 13 bis 17 Uhr für jede Menge interessante Abwechslung gesorgt:
- Führungen
- Schaubienenstock
- Honigschleudern
- Honigbuffet
- Kerzenwerkstatt
- „Bienenladen“
Infos: www.imkerbund.at