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Kein politisches Tauwetter bei der Umfahrung Schalchen

Von Monika Raschhofer, 19. Mai 2016, 02:15 Uhr
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Umfahrung Schalchen Bild: Land OÖ

SCHALCHEN, LINZ. Der neue Landesrat Günther Steinkellner hält an der Trassierung seines Vorgängers fest, Bürgermeister Stefan Fuchs hofft trotzdem.

Die Fronten waren verhärtet und es gibt bereits Indizien, dass auch die Gesprächsbasis zwischen dem Schalchner Bürgermeister Stefan Fuchs und dem neuen für die Umfahrung zuständigen Landesrat Günther Steinkellner spärlich bleibt. Hoffnungen auf Einsicht des neuen Ressortzuständigen des Landes hegt der SPÖ-Bürgermeister noch, der Ton wird indes schon rau.

"Ich hätte kein Problem damit, einem FPÖ-Politiker dankbar zu sein. Ich sehe das nicht parteipolitisch", würde Fuchs Steinkellner als Retter des Schalchner Ortskerns durchaus hochleben lassen, wenn dieser die Trassierung aufheben würde. Doch das schließt der Landesrat bereits definitiv aus (siehe Interviews rechts). Und wirft dem Langzeit-Bürgermeister, der sich klar gegen die Umfahrung positioniert, Häme und mangelnde Kooperationsbereitschaft vor. Fuchs wiederum hat festgestellt, dass Steinkellner die Region nicht kenne, und hofft, dass der Neue seine Meinung über die Umfahrung ändern wird, wenn er erst einmal gesehen hat, wo sie verlaufen soll. "Zwischen mir und meinen Nachfolger Andreas Stuhlberger passt hundertprozentig kein Blatt Papier, was die Position zur Umfahrung im Ortskern von Schalchen betrifft", macht Fuchs klar, dass sich auch nichts ändern wird, wenn er vor der nächsten Wahl zurücktritt.

Wenn es eine Gemeinde wäre

"Ich lasse mich nicht drängen und sehe auch die Notwendigkeit nicht", kritisiert Fuchs, dass für den zweiten Bauabschnitt, der bei Stallhofen auch Schalchner Gemeindegebiet betrifft, von den Planern Beschlüsse für Nebenwege gefordert werden. 2019, so schätzt Fuchs, werde die Umfahrung frühestens bis zum KTM-Werk in Mattighofen reichen.

"Dann wäre die Streiterei Schalchen gegen Mattighofen weg", setzt Steinkellner den Gedanken fort, was wäre, wenn die räumlich zusammengewachsenen Gemeinden auch organisatorisch eins wären. Er geht davon aus, dass es beim Umfahrungsprojekt weitere Beeinspruchungen geben wird und betont die positive wirtschaftliche Entwicklung der Region und kündigt das Regionalverkehrskonzept Innviertel für 2018/19 an. "Aktionen werden nicht ausbleiben, je nachdem, was von Linz kommt", kündigt Fuchs für den Fall des Beharrens auf der Trasse durch den Ortskern Schalchens an. Und legt in diesem Zusammenhang wert auf die Feststellung, dass er selber bei der Spatenstichfeier in Munderfing kein Pfeiferl benutzt hat, um seinem Protest Ausdruck zu verleihen. Er habe nur die Hand vor den Mund gehalten, das sei am Foto nicht so deutlich, aber mit Filmen beweisbar, sagt Fuchs.

Dass in Mattighofen ein KTM-Museum und ein Einkaufszentrum gebaut werden, findet er super, das verschärfe aber die Verkehrslage.

 

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Stefan Fuchs

3 Fragen an Stefan Fuchs (Bürgermeister von Schalchen, SPÖ, Trassengegner)

Ein erstes Gespräch über den Umfahrungsabschnitt Schalchen- Nord hat bereits stattgefunden. Wie ist es verlaufen?

Vor einigen Wochen war ich bei Landesrat Steinkellner, ich habe um den Termin angefragt. Meine erste Frage war, ob er weiß, wo Schalchen liegt. Das weiß er nicht. Ich habe ihn zu einem Besuch vor Ort eingeladen. Ich war schockiert, dass er nicht einmal die Umfahrungspläne für dieses Treffen vorbereitet hatte. So etwas habe ich bei einem Termin bei einem Landespolitiker vorher noch nicht erlebt.

Worüber kann es in Sachen Umfahrung Kompromisse geben und woran kann aus Ihrer Sicht gar nicht gerüttelt werden?

Zum Bauabschnitt 3 bleibt es beim strikten Nein. Das wird sicher nichts, wir geben nicht auf. Ich habe die Hoffnung, dass Landesrat Steinkellner das einsieht, wenn er einen halben Tag hier ist. Eine Umfahrung für alle Orte, aber in Schalchen mittendurch, das ist keine Umfahrung. Das Problem wird nur von Mattighofen nach Schalchen verlagert.

Die Gegner wollen eine gerichtliche Entscheidung, die Befürworter, dass rasch weitergebaut wird. Wie geht es weiter?

Wir fordern eine Umweltverträglichkeitsprüfung, weil es ja eigentlich um eine Trasse von Braunau in den Flachgau geht, die nur aufgeteilt wurde, damit keine UVP nötig ist. Und wir wollen jetzt endlich, dass ein Gericht über die Angelegenheit entscheidet. Ich hoffe, dass Landesrat Steinkellner seine Ansicht ändert. Sonst werden Aktionen der Gegner nicht ausbleiben.

 

Ab Herbst soll der Stau Pause machen
Günther Steinkellner Bild: Alexander Schwarzl

3 Fragen an Günther Steinkellner (Verkehrslandesrat, FPÖ, seit Herbst neu im Amt)

Ein erstes Gespräch über den Umfahrungsabschnitt Schalchen- Nord hat bereits stattgefunden. Wie ist es verlaufen?

Ich rede mit allen, Bürgermeister Fuchs war bereits bei mir, die Bürgerinitiative kommt auch noch. Der Bürgermeister hat in seinem Amtsblatt schon wieder losgeschlagen. Die ÖVP- und FPÖ-Mandatare von Schalchen sind für konstruktive Vorschläge offen. Ich habe die Hoffnung, dass auch der Bürgermeister und die SPÖ-Gemeinderäte wieder zur Konstruktivität zurückkehren.

Worüber kann es in Sachen Umfahrung Kompromisse geben und woran kann aus Ihrer Sicht gar nicht gerüttelt werden?

Die Trassenführung ist einstimmig vom Landtag entschieden, die bleibt und ist nicht veränderbar. Aber es gibt wichtige Fragen, die im Hinblick auf die Bevölkerung konstruktiv und kooperativ gelöst werden sollen – optimaler Lärmschutz, gute Wegeverbindungen, Grundzusammenlegungen. Ich kenne die Lage eh, es ändert nichts, wenn ich die Trasse abschreite.

Die Gegner wollen eine gerichtliche Entscheidung, die Befürworter, dass rasch weitergebaut wird. Wie geht es weiter?

Auch eine Umweltverträglichkeitsprüfung hätte an der Trasse nichts geändert, die Voraussetzungen dafür sind mitberücksichtigt worden. Der Weg zum Gericht steht jedem frei. Als Verkehrslandesrat kann ich es natürlich nicht jedem recht machen. Aber die Wirtschaft in der Region entwickelt sich gut, die Umfahrung ist deshalb ein wichtiges Projekt.

 

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4  Kommentare
4  Kommentare
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Einheizer (5.398 Kommentare)
am 19.05.2016 08:26

Schalchens Wahlspruch :
Heiliger St. Florian, verschon mein Haus zünd andere an .....

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CTiefenthaler (542 Kommentare)
am 19.05.2016 12:24

Das ist schon eine glatte Verdrehung der Tatsachen, denn das trifft ausschließlich auf Mattighofen zu, aber das wissen Sie ja selber.

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lester (11.380 Kommentare)
am 26.05.2016 17:15

Fuch`s Motto: Zurück zur Postkutsche.

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CTiefenthaler (542 Kommentare)
am 19.05.2016 07:58

Was bedeutet:
"Mit einem Baubeginn rechnet er Anfang 2017. Man werde das Gespräch mit den Anrainern suchen."
(aus dem Artikel Regionalverkehr: "Maßnahmen für das Innviertel umsetzen")

Sie haben Anfragen nach Terminen zum Thema bei Ihnen abgelehnt.
Nach Intervention bei Dr. Haimbuchner geht's jetzt doch?!

Was jetzt, gehen Sie auf die Anrainer zu, oder führen Sie die Politik von Hiesl fort?
Ich bin gespannt, was das für ein Gespräch wird.

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