Katzenklappen bis Heizkessel: Überall steckt ein bisschen "Ginzinger" drin
WENG. Wenger Firma Ginzinger Electronic Systems stellt Soft- und Hardware her.
Stellen Sie sich eine Katzenklappe vor, die sicher ist und nur aufgeht, wenn tatsächlich Ihre Katze vor der Tür steht. Stellen Sie sich weiter vor, sie geht nicht auf, wenn Ihre Katze eine tote Maus im Maul mitschleppt. Zukunftsmusik? Von wegen: Das gibt es schon. Und die Software dahinter haben die Mitarbeiter der Wenger Firma Ginzinger Electronic Systems programmiert. Ihre Aufgabengebiete sind vielfältig: Vom ferngesteuerten Heizkessel über (Zahn-)Medizingeräte bis hin zu Sensoren für Bahnanlagen. "Langweilig wird uns nicht", versichert Marketingleiter Andreas Pfeiffer.
Die wichtige grüne Platte
Die "embedded-Linux-Lösungen", sprich die "eingebettete" Elektronik ist aber nicht nur Programmier-, sondern auch Detailarbeit. Denn nicht nur Soft-, sondern auch die dazugehörige Hardware wird in Weng produziert. "Wir machen sozusagen die Innereien. Kunden kommen mit einer Produktidee, aber ihnen fehlt das nötige Know-How. Da helfen wir weiter", erklärt Pfeiffer. Die Hardware verlässt als Platine oder als fertiges Gerät die Wenger Firma. Platinen, das sind die grünen Platten mit viel gelöteten Teilchen darauf, die in jedem Elektronik-Produkt zu finden sind. Übrigens werden diese Platinen auch für Kunden hergestellt, die ihre Produkte selbst entwickelt haben und nur noch die auf Serien-Hardware brauchen. Seit 25 Jahren ist die Firma Ginzinger ein Problemlösungsspezialist, wenn es um die Entwicklung und Produktion maßgeschneiderter elektronischer Baugruppen geht. Gegründet hat das Unternehmen, das stetig wächst, Herbert Ginzinger im Jahr 1991. Damals noch in seiner Garage. Schnell wuchs die Firma weiter, so dass für die knapp 90 Mitarbeiter der Entwicklung und Produktion in zwei Standorten (Weng und Linz) bald der Platz zu eng wurde. Ein dritter in Altheim wurde eröffnet. "Wir arbeiten viel mit der FH Hagenberg und der JKU Linz zusammen und wollen den Absolventen frühzeitig unsere Firma vorstellen und binden sie in laufende Projekte ein", erklärt Andreas Pfeiffer. Natürlich werde auch auf die Kooperation mit der HTL Braunau großer Wert gelegt.
Erst vor Kurzem hat die Firma eine neue Produktionslinie gekauft, mit der die Hardware hergestellt wird, die ein genaues Qualitätssicherungsprozedere durchlaufen muss. Ein Röntgengerät wurde angeschafft, damit man selbst unter die kleinsten Bauteile blicken kann, um kontrollieren zu können, ob jedes der winzigen Teilchen, die man ab und zu mit Staub verwechseln könnte, auch gut gelötet wurde. "Nichts ist ärgerlicher, als wenn die Elektronik nicht funktioniert und es womöglich an so einer Kleinigkeit liegt", erklärt Andreas Pfeiffer. Deshalb werde genauestens über jeden Schritt Buch geführt, damit so etwas nicht passiert bzw. der Fehler rasch gefunden werden kann. Wer sich ein Bild von der Firma Ginzinger machen will, kann dies bei der Langen Nacht der Forschung am Freitag, 13. April, tun.