Jagereder gegen "Ausbildungspflicht"

Von Thomas Streif   13.September 2017

Ende August waren im Bezirk Ried 1150 Personen arbeitslos gemeldet. Das sind 4,2 Prozent der unselbstständig Beschäftigen. Für Rieds AMS-Chef eine "extrem erfreuliche Nachricht." Damit sei die Arbeitslosigkeit noch einmal um 0,2 Prozent niedriger als im August des Vorjahrs. "Die Rahmenbedingungen in unserem Bezirk für die Arbeitskräfte sind gut. Die Wirtschaft läuft super, unsere großen Leitbetriebe, die sich auf einem sehr stabilen Niveau befinden, sind absolute Zugpferde", sagt Jager-eder im OÖN-Gespräch. Man merke, dass es in der Region "viele kreative und innovative Köpfe" gebe. "Ich bin zuversichtlich, dass wir auch in den kommenden Monaten eine ähnlich niedrige Anzahl von Arbeitslosen haben werden", so Jagereder, der aber auch die negativen Aspekte betont. "Die durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit ist allerdings weiterhin sehr hoch. Gerade für Personen ohne Ausbildungsabschluss und ältere Menschen mit gesundheitlichen Problemen wird eine Eingliederung in den Arbeitsmarkt immer schwieriger."

Ausbildungschance statt Pflicht

Mit der groß angekündigten "Ausbildungspflicht für Jugendliche bis 18 Jahre" hat der Rieder AMS-Chef keine große Freude. Das habe vor allem mit der Bezeichnung zu tun. "Ich würde das Ganze eher als eine Ausbildungschance statt Ausbildungspflicht bezeichnen. Es gibt jetzt schon so viele Ausbildungsmöglichkeiten für junge Menschen", sagt Jagereder. Eine Art Ausbildungspflicht gebe es auch jetzt schon. "Dazu braucht man kein neues Gesetz. Das macht es meiner Meinung nach nicht besser", sagt Jagereder.