Innviertler forscht an einer der besten Universitäten der Welt an Solarzellen
BRAUNAU. Stefan Kirnstötter wird in New Haven bei New York auch seine Doktorarbeit fertigstellen.
Wer an der Yale-Universität war, dem steht die Welt offen: Auch auf Stefan Kirnstötter wird das über kurz oder lang zutreffen. Der Innviertler, der 2004 an der HTL Braunau maturierte und anschließend an der Technischen Universität Graz Technische Physik studierte, ist seit dem Vorjahr in New Haven. Nach übereinstimmenden internationalen Hochschulrankings gilt die Yale University als viertbeste der Welt.
Kirnstötter sind an der Elite-Universität keine Grenzen gesetzt. Das private Stiftungsvermögen der Yale University beläuft sich auf hierzulande schier unglaubliche 22 Milliarden US-Dollar (knapp 20,5 Milliarden Euro).
Ehe der Diplom-Ingenieur den Sprung über den großen Teich wagte, arbeitete er bei Infineon Technologies in Villach und München in der Forschung. Kirnstötters Schwerpunkt lag in der Untersuchung von elektrischen Eigenschaften von Halbleitermaterialien und Bauteilen wie Dioden, Solarzellen und Transistoren – zuletzt beschäftigte sich der HTL-Absolvent mit Leistungshalbleiter-Bauelementen.
"In New Haven bin ich in der Forschungsgruppe von Prof. Minjoo Larry Lee. Wir stellen Solarzellen mit sehr hohen Wirkungsgraden im Labormaßstab her und optimieren sie. Mein Projekt ist die Evaluierung und Inbetriebnahme einer neuen Untersuchungsmethode, um Fehler im Solarzellenmaterial schneller und günstiger visualisieren zu können", schildert Kirnstötter und fügt erfreut hinzu: "Das ist uns in den vergangenen Monaten bereits gelungen. Nun versuchen wir diese auf Elektronenmikroskopie basierende Methode auszureizen."
Da es sich bei der Yale University um eine sehr wohlhabende Privat-Universität handle, seien Investitionen, Forschungszuschüsse sowie Anstellungen von externen Vortragenden im Vergleich zu österreichischen Universitäten um vieles leichter, hebt Stefan Kirnstötter, der seinen Forschungsaufenthalt an der Yale University auch zur Fertigstellung seiner Doktorarbeit nutzt, die deutlichen Unterschiede hervor.
Vorträge von Ex-US-Präsidenten
"In den mehr als 300 Jahre alten Gebäuden der Universität sind modernste Vortragssäle und Studentenunterkünfte eingebunden. Herausragend ist auch die Vielzahl der gratis zu benutzenden Sportstätten und Kultureinrichtungen. Ich konnte auch schon Vorträge von Stars im Bereich der Forschung und Entwicklung sowie ehemaliger US-Präsidenten besuchen", schwärmt Kirnstötter von seinem Auslandsaufenthalt.
Die gewaltigen Dimensionen der Universität verdeutlichen auch die mehr als zwei Dutzend Bibliotheken auf dem Campus mit ihren insgesamt 12,5 Millionen Büchern. (ho)