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Innere Ruhe als wichtigste Eigenschaft

Von Bianka Eichinger, 23. April 2016, 18:03 Uhr
Innere Ruhe als wichtigste Eigenschaft
Filmregisseur Max Hammel aus Schärding drehte im Lindet Wald bei Suben das Musikvideo "Mothermoon". Bild: privat

SUBEN / WIEN. Der Schärdinger Filmregisseur Max Hammel behält auch bei stressigen Drehs die Nerven.

Düstere Gestalten tummelten sich im Lindet Wald in Suben beim Videodreh unter der Leitung von Max Hammel. Der Schärdinger Filmregisseur verrät im Interview, warum dies die ideale Location für das Musikvideo "Mothermoon" war, was ihn mit dem Innviertel verbindet und wie sein Plan B aussieht.

 

Schärdinger Volkszeitung: Warum war der Lindet Wald in Suben die ideale Location für den Dreh von "Mothermoon"?

Hammel: Durch das Filmemachen kommt man wirklich viel durch die Welt. Ich war schon im Dschungel in Kolumbien, Japan und Portugal unterwegs, aber ich habe noch nie einen mit dem Lindet Wald vergleichbaren Ort gefunden. Vielleicht können das andere nicht so nachvollziehen, aber der Lindet Wald hat für mich eine unfassbare Atmosphäre. Gerade für Filmemacher ist er sehr bezaubernd, weil es Lichtstimmungen gibt, die einen mit offenem Mund zurücklassen. Und das spannende ist, dass man keine dieser Lichtstimmungen zwei Mal findet. Ich hab einmal für meinen Kurzfilm "M31" ein paar Bilder in diesem Wald gedreht und dabei beim wichtigsten Bild einen Fehler gemacht. Ich bin dann danach öfters in den Wald zurückgekehrt, um dieses eine Bild zu wiederholen, aber die Farbe des Lichts war jedes Mal komplett anders – nur nie wieder so wie bei dem einen ersten Mal. "Mothermoon" war glaube ich schon mein siebter Dreh vor Ort.

Was macht Ihnen mehr Spaß, ein Musikvideo mit einer Band zu drehen oder einen Film?

Beim Drehen selbst machen Musikvideos mehr Spaß, weil man laut sein kann am Set und viel Blödsinn ausprobiert. Die Stimmung ist dadurch oft gelassener. Filme sind da schwieriger, weil man über lange Zeit eine sehr ruhige, konzentrierte Stimmung aufrecht erhalten muss. Nach dem xten Drehtag kann das schon mal den letzten Nerv rauben. Dafür ist das Ergebnis aber viel dankbarer und mehr Genuss am großen Bildschirm. Musikvideos sind irgendwie kurzlebiger.

Was sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten Eigenschaften, die ein Filmregisseur unbedingt besitzen sollte?

Innere Ruhe. Ich erinnere mich da zum Beispiel an einen Dreh in Berlin mit zwei Schauspielern und 30 Statisten, die die ersten zwei Stunden konzentriert gearbeitet haben, um sich dann mit der Zeit mehr und mehr zu verselbstständigen. Wir haben die Szene mit den Statisten einen Nachmittag lang unter einer Autobahnbrücke gedreht, wodurch ich stundenlang schreien musste, damit mich alle hören konnten. Je mehr man sich da aus dem Konzept bringen lässt, desto schlechter wirkt sich die Stimmung am Set dann auf den fertigen Film aus.

Wenn Sie sich eine(n) Hauptdarsteller(in) für eines Ihrer zukünftigen Filmprojekte wünschen dürften, welche(r) wäre das?

Hm, schwierig, da ich meistens mit Leuten drehe, die vorher noch nicht vor der Kamera gestanden sind. Unrealistischerweise würde ich Jake Gyllenhaal sagen. Den liebe ich seit Donnie Darko. Realistischerweise bin ich aber wirklich glücklich mit den Schauspielern, mit denen ich momentan arbeiten darf. Das sind wahnsinnig intelligente, spitze Leute, die meiner Meinung nach allesamt viel mehr Anerkennung verdient hätten, als sie momentan bekommen.

Was bedeutet für Sie Erfolg?

Kein Plan. Habe ich noch nie drüber nachgedacht ...

Haben Sie einen Plan B, falls Sie als Filmregisseur nicht beruflich Fuß fassen können?

Eigentlich nicht. Vielleicht nimmt mich meine Mum ja als Ordinationshilfe oder ich geh wieder zum Nachbarn Rasen mähen, wie damals, um mir das Geld für meine erste Kamera zu verdienen.

Wenn Ihr Video bei einem Festival gezeigt wird, schauen Sie dann auf die Leinwand oder beobachten Sie die Reaktionen des Publikums?

Eigentlich komme ich zu den Festivals, um die Reaktionen des Publikums zu sehen. Aber wenn der Film dann beginnt, dann bin ich immer so glücklich, meine Arbeit auf einer überdimensionalen Leinwand mit gutem Ton zu sehen, dass ich auf das Publikum vergesse. Dann, nach der Vorstellung, ärgere ich mich immer über mich selbst.

Was gefällt Ihnen am Innviertel? Könnten Sie sich vorstellen, hierher zurückzukehren?

Wenn ich jetzt spontan ein Bild im Kopf erzeugen wollte, würde ich sagen: Das Innviertel ist wie ein Abstellkammerl. Man will sich dort eigentlich nicht zu lange aufhalten, weil man in einem Abstellkammerl einfach nicht viel bewegen kann. Auf der anderen Seite weiß man ganz genau auf was man sich einlässt, wenn man reinschaut. Überraschungen gibt es keine großen und das kann auch sehr entspannend sein. Es bleibt immer dasselbe kleine Kammerl, mit den selben alten Gegenständen, die man eigentlich nicht wirklich braucht aber auch nicht wegschmeissen will, weil sie einen als Menschen ausmachen.

 

Das Musikvideo "Mothermoon" von Max Hammel wird am Freitag, 22. April, am Crossing Europe in Linz in der Kategorie Local Artists gezeigt.

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