Infrastruktur in Simbach ist grob wiederhergestellt
SIMBACH. Viele Geschäfte wollen wieder aufsperren, mietfreie Übergangswohnungen sind geplant.
Baulärm ist zu hören in jenem Stadtteil Simbachs, der von der Flutwelle am 1. Juni schwer beschädigt wurde. Manche Häuser sind bereits weggerissen, andere akut einsturzgefährdet, viele stehen einfach leer, vor manchen wird geputzt, in anderen gearbeitet. Verputz wird von den Wänden geschlagen, Böden müssen herausgerissen werden, schwere Maschinen und Fahrzeuge prägen das Bild – etwa im Bachbett des Simbachs, am Damm und der Behelfsstraße daneben.
"Gummistiefel braucht man nicht mehr", macht Bürgermeister Klaus Schmid anhand einer Kleinigkeit deutlich, dass sich an der Lage in Simbach was verändert. Die Infrastruktur sei im Groben wiederhergestellt. Strom gibt es, Wasser in weiten Bereichen. Bei behelfsmäßigen Info-Punkten wird mittels Aushang geraten, das Wasser abzukochen. Baustellen-WCs und Brauchwasser-Container stehen an vielen Ecken. Die Kläranlage war schwer verwüstet worden. Eine Großpumpenanlage der oberösterreichischen Feuerwehr kam zum Einsatz.
Längster Auslandseinsatz
Betreut wurde sie volle 13 Tage lang von den Feuerwehren Überackern und Haselbach. Mit 288 Einsatzstunden ist dies der längste Einsatz einer oberösterreichischen Wehr im Ausland. Durch die Arbeit der Pumpanlagen – eine zweite wurde vom Technischen Hilfsdienst Rosenheim gestellt – seien viele Aufräumarbeiten in der Stadt erst möglich geworden, sagt Gerald Mayer, im Feuerwehrabschnitt Braunau für Öffentlichkeitsarbeit zuständig.
Die Biologie der Kläranlage sei nicht zerstört worden, sagt Bürgermeister Schmid, der Kanal müsse aber noch immer gut gespült werden, weil massenweise Sand und Schlamm mitfließen.
"In den vergangenen drei Wochen ist schon viel passiert", gibt Schmid auch Hoffnung. Nach erster Verzweiflung hätten sich nun doch die meisten betroffenen Geschäftsleute zum Weitermachen entschlossen, weiß er. Teams des Landratsamtes sind gerade in der Stadt unterwegs, um den Schaden festzustellen. Für die Bevölkerung sollen Übergangswohnungen geschaffen werden, die drei Jahre mietfrei sind. Bei Bekannten und Verwandten haben die meisten Betroffenen Unterschlupf gefunden.
Es staubt in der Stadt. Weil verbreitet mit Geothermie geheizt wurde, gebe es aber kaum Kontaminationen, beruhigt Schmid, der sein momentanes Tätigkeitsfeld breit beschreibt: "Von der Klofrau bis zum Seelsorger." Die normale Stadtratssitzung wird er heute aber auch abhalten.
Bildergalerie "Simbach drei Wochen nach der Flutwelle" auf nachrichten.at. Helfer können sich am Bauhof Simbach, Heraklithstr. 7, melden. Spendenkonto "Braunau für Simbach", Raiffeisenbank Braunau, IBAN AT23 3406 0800 0812 8829
Stadtkapelle spendet: Josef Kritzinger, Elke Pflug, Josef Knauseder. (privat)
Schon 100.000 Euro am Konto "Braunau für Simbach"
Stadtmarketing-Geschäftsführerin Elke Pflug freut sich, dass bereits 100.000 Euro am Spendenkonto "Braunau für Simbach" sind. Und es werden noch mehr: Denn auch beim Stadtfest in Braunau kann für die Hochwasseropfer in Simbach gespendet werden, haben die Veranstalter beschlossen. Das Fest geht mit dem Aufwärmen am Freitag, 1. Juli, um 17 Uhr in der Innenstadt los, die Eröffnung ist um 19 Uhr.
Modenschau, und Showdance der Beasty Ladies sind die ersten Angebote, ab 20 Uhr legen verschiedene DJs auf. Das Festgelände erstreckt sich über den Stadtplatz, die Linzer Straße, das Platzl und die Salzburger Vorstadt. Am Samstag, 2. Juli, geht´s mit Flohmarkt, Frühschoppen, Kinderprogramm und der Internationalen Innviertler Meisterschaft im Amateurboxen weiter. Schmankerl und gute Getränke gibt’s natürlich auch. Die Stadtkapelle, die Band "Move" und die Rolling-Stones-Tribute-Band „The Stars“ treten auf, die OÖN sind Medienpartner.
Die Stadtkapelle Braunau hat den Erlös ihres Open-Air-Konzertes ebenfalls gespendet und 6000 Euro überwiesen. Und es geht weiter: Die „Delikatessen“ laden am Donnerstag, 30. Juni, um 20 Uhr zu einem Benefizkonzert in das Pfarrzentrum St. Franziskus in der Braunauer Neustadt. Am Mittwoch, 13. Juli, wird es am Kirchenplatz eine Benefizlesung von Klaus Ranzenberger geben.
Der Erlös des Blackshoes-Cups in der Höhe von 1200 Euro geht wie geplant an die Kinderkrebshilfe Salzburg, zusätzlich werden 2500 Euro für die Flutopfer in Simbach gespendet. Mehr als 200.000 Euro haben OMV und deren Mitarbeiter gespendet, von der Firma Wacker-Chemie kommen 100.000 Euro für die Hochwasser-Geschädigten.
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