In ihrer Haarwerkstatt kommt nur Farbe aus der Natur auf die Köpfe
EGGELSBERG. Petra Dürager ist Naturfrisörin – sie hat alles Chemische aus ihrem Laden verbannt.
"Walnussschalen, Indigo, Rote Beete – alles in Pulverform. Dazu kommen Wasser, Kaffee oder Zitronensaft." Was Petra Dürager, Frisörin in Eggelsberg, in der silbernen Metallschüssel anrührt, wird nicht etwa ein exotischer Kuchen. Seit 2014 gibt es in ihrer "Haarwerkstatt", so heißt ihr Frisörstudio, nur noch Pflanzenfarben. Diese Naturprodukte verwendet sie aus Überzeugung für die Gesundheit ihrer Kundinnen und ihrer eigenen.
Um den richtigen Farbton zu mischen, braucht es viel Fingerspitzengefühl und Erfahrung – Rezept gibt es keines. "Das Ergebnis ist ein natürlicher Farbton, nahe am eigenen Grundton. Und der ist bei jedem Menschen anders", sagt sie. Starke Farbänderungen wie von blond auf schwarz würden Naturfarben nicht schaffen. Die Farben entfalten ihre volle Deckkraft erst ab der dritten Sitzung – je öfter, desto besser – das gilt auch für graue Haare.
Der richtige Riecher
Das Umdenken kam bei Dürager 2008, als in ihrem Studio ein Kurs über Ernährung stattfand. "Die Kursleiterin sagte zu mir, dass es hier stinkt. Das war der Geruch der chemischen Farben. Sowas merkt man selber nicht mehr", erinnert sie sich. Das eigene Gesundheitsbewusstsein, kein Gift mehr in der Nahrung haben zu wollen, auch auf Körperprodukte auszuweiten, war für sie dann nur mehr der nächste logische Schritt. Seit 2010 verwendet Petra Dürager Naturfarben und hat schrittweise alles Chemische aus ihrem Studio verbannt. Ihre Kunden reagierten unterschiedlich auf diese Umstellung. "Einige habe ich verloren, andere waren begeistert. Manche kommen jetzt extra deswegen zu mir, weil sie keine Chemie mehr verwenden wollen", erzählt die Frisörin, die immer wieder Veränderungen an ihren Kundinnen beobachtet. "Borstige Naturwellen beruhigen sich und fallen weicher. Das Haar wird wieder ein Teil von mir, ist kein Fremdkörper mehr." Wurde vorher die Frisur durch chemische Farbe, Haarspray und Festiger kontrolliert und in Form gebracht, brauchen diese Frauen das nach der Umstellung auf Naturfarben kaum mehr. "Sie haben gelernt, ihr Haar anzunehmen und zu lieben, wie es ist", sagt sie.
Wenig Müll, kein Gift
"Für mich bedeutet die Verwendung von Naturfarben mehr als nur der Wechsel eines Produktes. Es ist eine ökologische Denk- und Handelsweise, um niemanden zu schaden", sagt Dürager. Und das setzt sie in ihrem Studio im Sonnenweg konsequent um: Wenig Müll, keine ungesunden Dämpfe, kein Gift im Abwasser des Waschbeckens, kaum Plastik – ausschließlich Bürsten und Kämme aus Holz kommen zum Einsatz. Besonders Schwangere und Stillende mit Babys wissen einen Frisörbesuch in einer gesunden Atmosphäre zu schätzen.
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