In Tracht kamen nur wenige, mit Schultüte alle
BRAUNAU. Direktorin Franziska Höller startete besonderen Aufruf – Integration ist der Schule wichtig.
Einige Kinder und alle Lehrerinnen der Franz-Jonas-Volksschule in Braunau-Neustadt begannen das Schuljahr in Dirndl oder Lederhose. Sie folgten damit einer Aufforderung auf der Website der Schule, in Landestracht zu kommen. „Es schaut toll aus. Leider wurde es noch nicht so stark angenommen“, sagt Direktorin Franziska Höller.
Kinder aus verschiedenen Ländern besuchen diese Schule, die Lehrkräfte wollten ihnen die Möglichkeit geben, ihre Landestracht zu präsentieren – und dies nicht im Fasching als Verkleidung, wie es bereits der Fall war, sondern am ersten Tag des neuen Schuljahres.
Ins Auge stechen auch die bunten Schultüten der Erstklassler. Egal, ob selbst gebastelt, mit Muscheln verziert oder mit den Helden der Lieblingsfilme – Hauptsache gefüllt mit kleinen Geschenken. Beim heiß ersehnten Öffnen der Tüten kommen Schulutensilien, Gewand und Spielzeug zum Vorschein, aber auch jede Menge Süßigkeiten, die die Kinder motivieren und ihnen den Einstieg erleichtern sollen.
„Die Vorbereitungen für das neue Schuljahr waren sehr intensiv, weil man will, dass am Schulanfang alles gut losgehen kann“, sagt Höller. Die Klassen müssen eingeteilt, Schulbücher besorgt werden. Die Eltern und Kinder bereiteten sich ebenfalls vor.
Astrid Kikleski, Mutter zweier Schulanfänger und selbst Lehrerin in einer ersten Klasse, beschreibt den Sonntagabend so: „Wir haben das Buch über den ,Ernst des Lebens, der jetzt beginnt‘, gelesen. Die Kinder hören diese Phrase des Öfteren. Das Buch soll ihnen die Angst nehmen. Wir haben auch alle Schulsachen gemeinsam in die Schultasche getan, um Unsicherheiten zu vermeiden.“
„Es ist ein schönes Gefühl, ich glaube, ich war aufgeregter als mein Sohn“, erzählt Jasmina Amasha, stolze Mutter eines Schulanfängers.
Für Lisa Furtner, Klassenlehrerin der 1a, ist es ebenfalls der erste Schultag: „Ich bin mindestens so nervös wie die Kinder. Am Anfang werden wir viel spielen und turnen, zum Eingewöhnen. Der ,kleine König’ ist unser Maskottchen. Er wird beim sozialen Lernen eingesetzt und soll bei Streitigkeiten helfen.“
Worauf sich die Kinder am meisten freuen? „Auf das Lesenlernen, dann brauche ich nämlich keine Brille“, sagt ein Mädchen. Die Lehrerin hat auch eine Brille und erklärt, dass dies nichts mit dem Lesen zu tun hat, verspricht aber, dass die Kinder das Lesen und viel mehr lernen werden.
Bildergalerie
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...wenn da schon am ersten Schultag die Unterschiede zwischen Kindern ausländischer Herkunft und echten Österreichern im Vordergrund stehen.
Eine Schnapsidee war das.
Glaubten sie wirklich, dass sich die Kinder, die teils aus dem mittleren Osten kommen, ein Dirndl oder eine Lederne kaufen, um das Gewand dann nach einem halben Jahr wieder zu entsorgen, weils dann nächsten Sommer nicht mehr passt?
Alternativ wäre gewesen, sie würden eine Schuluniform verlangen, denn die könnte weitergegeben werden.
Schuluniformen dürfen aber an öffentlichen Schulen nicht verlangt werden.
Was an ihrer Schule da zu praktizieren versucht wurde ist abzulehnen, ohne Wenn und Aber.
Auch, wenn der Lehrkörper das "süß" findet.
Wenn selbiges Gwand im Fasching bereits angezogen wurde, dann sollten sie wissen, welchen Stellenwert die heimische Tracht bei vielen hat: ein Spaßgwandl.
In einem Projekt im nächsten Mai oder Juni zu diesem Thema wäre weit sinnvoller gewesen.
Es war ein Kracher in die Krachlederne.
aber Kinder haben in diesem Alter gerade einen Wachstumsschub. Die wenigsten werden daher wirklich eine passende Kindertracht zuhause haben. Noch dazu wenn die Eltern nicht unbedingt zur wohlhabenden Sorte gehören. Sowas geht gleich mal in Richtung ein paar Hundert Euro.
Und wenn man dann noch die Tracht aus dem Ausland importieren muss, weil es sie eben bei uns nicht gibt, dann wirds gleich noch teurer.
Dass da nicht viele Eltern mitspielen (können) hätte man mit ein bisschen Hausverstand schon voraussagen können.
Meine Kindern hätten jedenfalls in dem Alter keine Lederne/kein Dirndl gehabt.
ein Alltagsdirndl, aber ich habe es gehasst.