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"Im Tourismus haben langfristig nur mehr größere Einheiten eine Chance auf Erfolg"

Von Bianka Eichinger, 23. November 2017, 13:04 Uhr
"Im Tourismus haben langfristig nur mehr größere Einheiten eine Chance auf Erfolg"
In Zukunft sollen noch mehr Gemeinden aus dem Bezirk Schärding dem künftigen Donauverband beitreten. Bild: (OÖN)

ENGELHARTSZELL, SCHÄRDING. Friedrich Bernhofer hält aber nur einen Tourismusverband im Innviertel für nicht sinnvoll.

Das "Oö. Tourismusgesetz 2017", das kürzlich von der Landesregierung beschlossen wurde, sorgt auch im Bezirk Schärding für Diskussionsstoff. "Donaufürst" und OÖ- Landtagspräsident (VP) a.D. Friedrich Bernhofer aus Engelhartszell erklärt im Interview, welche Vorteile er für das Innviertel sieht und was er Kritikern entgegnet.

 

Volkszeitung: Das neue Oö. Tourismusgesetz stößt nicht nur auf Zustimmung. Zu Recht bzw. was kann man den Argumenten der Kritiker entgegensetzen?

Bernhofer: Bei derart grundlegenden Veränderungen entstehen natürlich auch Ängste. Viele davon konnten jedoch schon durch die professionelle Vorbereitung des Gesetzes verbunden mit laufenden Informationen und Diskussionen für die und mit den Betroffenen abgebaut werden. Die grundsätzlich positive Haltung und weitgehende Zustimmung aller Landtagsparteien zum Gesetz bestätigt dies ebenfalls. Skeptiker können sich am ehesten durch den Besuch von Tourismusmessen selbst davon überzeugen, dass bei der enormen, laufend zunehmenden Konkurrenzsituation im Tourismus langfristig nur mehr größere Einheiten eine Chance auf Erfolg haben werden.

Sie als Innviertler – wären Sie für einen (gemeinsamen) bezirksübergreifenden Tourismusverband Innviertel?

Pro Landesviertel in Oberösterreich nur mehr einen Tourismusverband zu bilden, wäre aus mehreren Gründen nicht sinnvoll. Aus derzeit immerhin 103 Verbänden würden dann nur mehr vier entstehen. Das wäre ein zu radikaler Schnitt, der von den 215 Tourismusgemeinden im Lande sicher nicht akzeptiert würde. Es wird damit gerechnet, dass in Oberösterreich etwa 16 neue mehrgemeindige Tourismusverbände entstehen werden, also durchschnittlich vier pro Viertel. Das wären sowohl aus Sicht der Touristiker als auch der Gäste noch überschaubare, zusammenpassende und konkurrenzfähige Einheiten.

Das Gesetz regelt die Aufgaben der regionalen Tourismusorganisationen und des Landestourismusverbandes neu und will durch die Zusammenlegung der Verbände auch die Vermarktung Oberösterreichs als Urlaubsziel verbessern. Inwieweit ist die Werbegemeinschaft Donau von der Neuregelung betroffen bzw. welche Vor-/Nachteile sehen Sie für die Region?

Die Tourismus-Werbegemeinschaft Donau OÖ ist am stärksten von den Neuregelungen betroffen, da 33 der derzeitigen 103 oö. Tourismusverbände unserem Verein angehören. Unser Vorteil ist, dass jedoch ein Großteil unserer 50 Mitglieder (33 Tourismusgemeinden, 17 Nicht-Tourismusgemeinden) seit mehr als 25 Jahren im Tourismus an der bayerisch-oö. Donau von Passau bis St. Nikola eng und erfolgreich zusammenarbeiten. Das macht mich zuversichtlich für die Gründung und die Fortsetzung des Miteinanders in einem künftigen mehrgemeindigen Tourismusverband Donau OÖ. Nachteile entstünden dann, wenn diese bewährte und sinnvolle Zusammenarbeit an der gesamten oö. Donau dadurch gefährdet würde, dass zahlreiche derzeitige Tourismusverbände einem neuen Donauverband nicht beiträten.

Vor allem die Tourismusverbände im Bezirk Schärding sind an einer Zusammenlegung mit der Donauregion interessiert. Gibt es diesbezüglich bereits Verhandlungen bzw. welche Tourismusverbände könnten Teil von "Donau Oberösterreich" werden?

Erfreulicherweise gibt es aus meinem Heimatbezirk Schärding recht positive Signale in Richtung Donau. Ich hoffe daher, dass die derzeitigen Mitgliedsverbände Freinberg, Vichtenstein, Engelhartszell, Kopfing und Waldkirchen einem künftigen Donauverband beitreten werden und auch die Gemeinden Esternberg und St. Aegidi unserem Verein erhalten bleiben. Mit den Tourismusverbänden Andorf und Schärding gab beziehungsweise gibt es unverbindliche Kontaktgespräche.

Die – zum Teil ehrenamtlichen – Mitarbeiter der kleineren Tourismusverbände befürchten, dass sie "untergehen", wenn sie mit den großen zusammengelegt werden. Sind diese Ängste berechtigt bzw. wie können ihnen diese genommen werden?

Die bisherigen Erfolge im Tourismus haben wir neben den hauptamtlichen ebenso den ehrenamtlichen Mitarbeitern in unseren Gemeinden zu verdanken. Zur optimalen Betreuung der Gäste vor Ort und zur unkomplizierten und wirtschaftlichen Erledigung der Tourismusaufgaben in den Gemeinden sind wir so wie bisher auch in Zukunft im Sinne des Subsidiaritätsprinzips auf unsere Ehrenamtlichen angewiesen. In einem künftigen Tourismusverband Donau Oberösterreich soll daher jeder unserer Tourismusgemeinden weiterhin ein bestimmter Prozentsatz der Tourismuseinnahmen für die Wahrnehmung der örtlichen Tourismusaufgaben zur Verfügung stehen. Deren endgültige Höhe wird Anfang 2018 gemeinsam mit unseren Gemeinden, Verbänden und Betrieben diskutiert und festgelegt werden.

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1  Kommentar
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schickaneder (96 Kommentare)
am 24.11.2017 11:18

Es deutet doch vieles darauf hin, dass es hier auch daum geht, den Einfluss der ÖVP im OÖ Tourismus zu auszubauen und politisch stärker zu zentralisieren. Berndorfer ist ja ein sehr guter Verweis darauf.
Dass die Zusammenlegung in jedem Fall den OÖ Tourismus erfolgreicher machen wird, ist bislang nur eine Behauptung, die mit Allgemeinplätzen erläutert wird. Eine seriöse Untersuchung oder Studie dazu ist mir nicht bekannt.
Gerade für ehrenamtliches Engagement im Tourismus in den noch bestehenden Tourismusgemeinden wird das große Nachteile bringen und die Engagierten demotivieren.
Letztlich ist das Land über die kleineren Tourismusverbände einfach darüber gefahren - Infoveranstaltungen hin oder her. Sie hatten keine Wahl.

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