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"Ich habe mir meinen ersten Bezirkstag weniger turbulent vorgestellt"

Von Marina Mayrböck, 19. April 2018, 07:08 Uhr
"Ich habe mir meinen ersten Bezirkstag weniger turbulent vorgestellt"
Michael Kendlbacher, Bezirksobmann des Kameradschaftsbundes.

SCHALCHEN/BEZIRK. Michael Kendlbacher, Bezirksobmann der Kameraden, über die Zeit nach der Hetzrede

Michael Kendlbacher ist seit gut einem Jahr Bezirksobmann des Kameradschaftsbundes. Dass seine erste Bezirkstagung Schlagzeile im ganzen Land macht, hat er sich gewiss nicht gewünscht. Wie berichtet nutzte ein Gastreferent – ein Bundesheer-Offizier – die Veranstaltung in Geretsberg als Bühne für eine rassistische Hetz-Rede. Der Mann aus Salzburg wurde von seinem Dienstgeber, dem Heer, angezeigt. Über die Situation knapp zwei Monate später und über die Aufgabe eines Kameradschaftsbundes heutzutage spricht der 55-jährige Haustechniker aus Schalchen im Interview.

 

Herr Kendlbacher, Ihre erste Bezirkskonferenz war äußerst turbulent. Wie viele schlaflose Nächte gehen auf das Konto dieser Sitzung?

Michael Kendlbacher: Einige. Ehrlich gesagt hätte ich mir meinen ersten Bezirkstag auch etwas weniger turbulent vorgestellt. Dank der Unterstützung des Landesbüros und vieler Kameraden war die schwierige Zeit trotzdem halbwegs erträglich.

Ein Sprung ins kalte Wasser – wie haben Sie die Krise gemeistert?

Die Unterstützung war von allen Seiten großartig. Dafür möchte ich mich hier noch einmal bei allen bedanken. In dieser Situation hat sich mein Motto wiederum bestätigt: "Gemeinsam sind wir stark!"

Wie ist die Situation knapp zwei Monate danach?

Innerhalb des Kameradschaftsbundes hat sich die Situation wieder beruhigt. Die ganze Sache liegt jetzt bei der Staatsanwaltschaft. Sie entscheidet wie es nun weiter geht.

Wenige Tage danach haben Sie zu einer Konferenz aufgerufen. Worum ging es?

Es war mir sehr wichtig, dass die Obmänner der Stadt- und Ortsverbände aus erster Hand informiert werden. Sie sollten ihren Mitgliedern ja über alle Vorgänge und den weiteren Verlauf verlässlich Auskunft geben können. Dass dies richtig und wichtig war, zeigte die Anwesenheit der hochrangigen Gäste. Der Chef der Luftstreitkräfte, Generalmajor Karl Gruber, der ehemalige ÖKB-Präsident Ludwig Bieringer, Bezirkshauptmann Georg Wojak und der Präsident des Oberösterreichischen Kameradschaftsbundes Johann Puchner stellten sich hinter die Kameraden und die getroffenen Entscheidungen.

Der Gastredner wurde Ihnen von einem Bekannten vorgeschlagen. Wie gehen Sie in Zukunft mit externen Referenten um?

Ich werde mich sicher nicht mehr nur auf freundschaftlicher Empfehlung anderer verlassen und ich werde künftig mit jedem Gastredner vorher ein persönliches Gespräch führen.

Gab es seither ein Gespräch mit dem Gastredner?

Nein.

Von der lokalen zur internationalen Krise: Die Angst vor einer Eskalation in Syrien wächst. Für die zweite Nachkriegszeit ist Frieden selbstverständlich – eigentlich...

Frieden ist nicht selbstverständlich. Die Friedensarbeit ist der Hauptaspekt im Kameradschaftsbund. Wir sind die Demonstranten für den Frieden.

Die Angehörigen des Kameradschaftsbundes waren bei der Wiedergründung 1953 ehemalige Soldaten, der Bund war eine Art Schicksalsgemeinschaft.

Das war so, dass die Heimkehrer im Gasthaus immer viel vom Krieg erzählt haben. Und einige, die nicht im Krieg waren, haben dann gesagt, sie interessiere das nicht und darum wurde der Kameradschaftsbund gegründet.

Welche Aufgabe hat der Verein heute?

Immer wieder erinnern, was damals war, damit die Leute nie vergessen.

Früher waren es ehemalige Soldaten, wer tritt heute dem Bund bei?

Mittlerweile kann jeder beitreten, sogar Frauen. Grundsätzlich ist es schwierig, neue Mitglieder zu finden. In letzter Zeit geht es Gott sei Dank wieder etwas bergauf.

Frauen beim Kameradschaftsbund?

Ja, der Frauenanteil ist zwar noch sehr gering, aber in gewissen Vereinen sind Frauen. Etwa in Franking, Handenberg, Tarsdorf, auch bei uns in Schalchen. Sie wurden gut aufgenommen, manche unterstützen den Verein, manche rücken auch aus.

Waren die beim Bundesheer?

Nein, das ist heutzutage keine Voraussetzung mehr, auch nicht bei den Männern.

Wie viele Kameraden gibt es noch im Bezirk, die im Krieg waren?

Das ist schwer zu sagen, um die 25 schätze ich. Wir hatten im vergangenen Jahr die 70. Heimkehrerwallfahrt in Maria Schmolln und da waren mehr als 20 Kameraden da. Es sind natürlich noch einige, die gesundheitlich nicht bei der Veranstaltung teilnehmen konnten.

 

Die nächste Heimkehrerwallfahrt nach Maria Schmolln findet am 1. Mai statt.

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