"Ich bin mit der Musik verheiratet"
SANKT JOHANN. Junger Volksmusiker tourt durch die Welt.
Thomas Stempfer aus Saiga Hans ist leidenschaftlicher Musiker von Kindheit an. Der Musiker reiste mit seiner "Quetschn" sogar nach Malaysia und auf die Philippinen.
Denn in Malaysia wurde ein Oktoberfest gefeiert und Volksmusiker gesucht. "Du wärst der ideale Quetschnspieler", sagte sein heutiger Bandkollege Jürgen Schnitzlbaumer. Ein Traum begann: Eine richtige Oberkrainer Besetzung mit Harmonika, Posaune, Gitarre, Trompete und Klarinette machte sich 2012 auf den Weg nach Malaysia, um in einem deutschen Restaurant die Gäste drei Wochen lang beim Oktoberfest zu unterhalten. Das Publikum war begeistert.
2016 ging die musikalische Reise auf die Philippinen. "Die Bühne war der totale Wahnsinn, die Verstärker und die Lichtanlage grandios und die Stimmung fantastisch", sagt Thomas Stempfer. Weißwurst, Brezn und ein Bayerisches Bier durften natürlich nicht fehlen und die Gäste waren in Lederhose und Dirndl gekleidet. Dass ihn sein Hobby in die große weite Welt führen würde, hätte sich der 25-jährige Koch niemals träumen lassen. "Schon als kleiner Junge hat sich Thomas Musikinstrumente wie Trommel, Keyboard oder Trompete gewünscht. Volksmusikkassetten durften auf keinen Fall fehlen. 1999 haben wir ihm dann seinen größten Weihnachtswunsch erfüllt, und ihm eine Steirische Harmonika unter den Christbaum gelegt", erzählt Mama Katharina.
Volksmusik wieder im Kommen
Anfangs waren seine Eltern nicht überzeugt davon, dass Thomas dieses Instrument auch lernen würde. Aber sie haben sich getäuscht. Die Liebe zur Musik hat dieses Geschenk erst so richtig entflammt. Auch in der Pubertät war ihm seine Leidenschaft wichtig, konnte er doch Geselligkeit und Ausgehen mit seinem Hobby verbinden. "Die Musik ist einfach mein Leben. Ich sag aber auch gerne, dass ich mit der Musik verheiratet bin", sagt der sympathische Saiga Hanser und lacht. Er ist überzeugt davon, dass überall, wo musiziert wird, die Leute entspannt und lustig sind und ihre Alltagssorgen vergessen können. Er ist froh, dass Volksmusik wieder im Kommen ist. Vor wenigen Jahren wurde man als Jugendlicher noch belächelt, wenn man Interesse für diese Art von Musik zeigte.
Mit acht die "Steirische" gespielt
Thomas Stempfer hat mit acht Jahren begonnen bei Alfred Wurmitzer in Braunau die Steirische zu erlernen. Zwei Jahre hat er Musikstunden bei ihm genommen. Im Nu konnte er Lieder von Kassetten oder CD‘s nachspielen. "Ich kann keine Noten, spiele alles nach Gehör. Die Musik reißt mich einfach mit", erklärt der Vollblutmusiker. Mit neun Jahren hat Thomas bei der Geburtstagsfeier von seinem Opa zum ersten Mal vor größerem Publikum gespielt. Von diesem Tag an war Thomas ein gerngesehener Gast bei Geburtstagsfeiern, beim Brautstehlen und anderen Feierlichkeiten. 2011 gründete er einen Musikantenstammtisch in einer Aspacher Imbisshütte. Dort hat er die beiden Musiker Franz Hemetsberger und Ludwig Brunnbauer sen. kennengelernt und mit ihnen die Gruppe "Echt Guat" gegründet. Vier Jahre spielte das Trio bei Frühschoppen, Bällen, Geburtstagsfeiern und Hochzeiten, zwei weitere Jahre waren sie mit Sängerin Doris Stadler auf Tour. 2015 hat sich diese Band aufgelöst. Doch Thomas Stempfer gründete umgehend eine neue , die "Hoizwuid‘n". Mittlerweile komponiert er, für 2017 ist eine CD geplant.