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Jihadisten entkommen: "Flucht war einzige Überlebenschance"

Von Thomas Streif, 22. August 2014, 00:04 Uhr
IS-Terroristen entkommen: "Flucht war unsere einzige Überlebenschance"
Notburga Trauner und Veronika Zweimüller von der Caritas mit George Bild: Streif

REICHERSBERG. George und seine Mutter flohen aus Syrien nach Reichersberg, jetzt sind sie in Sicherheit.

Ali steht im Tor auf dem Fußballplatz gegenüber dem Asylwerberheim in Reichersberg. Ali lacht, winkt und wartet auf den Torschuss seines Spielkameraden. Ali liebt die gleichen Dinge wie seine österreichischen Altersgenossen. Ali ist aus Syrien. Er, sein Bruder und sein Vater sind geflüchtet.

Hinter dem Lachen von Ali verbirgt sich aber auch die Sehnsucht nach seiner Mutter, die noch in Ägypten festsitzt. Kontakt gibt es nur hin und wieder über das Internet. In Syrien tobt ein furchtbarer Krieg.

Der 34-jährige George kommt gerade vom Einkaufen beim örtlichen Metzger heim. Das Fleisch braucht er für ein syrisches Gericht, das er mit seiner Mutter für das Nachbarschaftsfest am heutigen Freitag kocht.

Seit Mitte Juli haben die beiden in Reichersberg eine vorübergehende Bleibe gefunden. Für wie lange, weiß niemand. Zwar sind die beiden erst knapp einen Monat hier, aber schon jetzt sei das Warten auf das Ergebnis des Asylverfahrens nur schwer zu ertragen. Die Ungewissheit ist ein ständiger, quälender Begleiter.

Zu viel haben die Frau und ihr Sohn mitgemacht. "Mein Bruder und mein Vater wurden heuer in Syrien erschossen." Dabei hält er sich die Hände vors Gesicht, zu schlimm sind die Erinnerungen an die schrecklichen Geschehnisse in Syrien. Dann fängt sich George, der fließend Englisch spricht, wieder und erzählt über seine Pläne hier in Österreich.

"Ich will so schnell wie möglich Deutsch lernen und würde gerne in Österreich bleiben, um als KFZ-Mechaniker zu arbeiten." Die beiden Caritas-Mitarbeiterinnen vor Ort, Veronika Zweimüller und Notburga Trauner, nennt er scherzhaft "meine Chefs".

Dann wird der sympathische Syrer wieder ernst: "Wir haben Angst, dass wir zurück müssen", sagt er, während seine Mutter für das Nachbarschaftsfest, das heute von 14 bis 18 Uhr abläuft, ein typisch syrisches Essen vorkocht.

"Der Krieg in der Region al-Hasaka, aus der wir kommen, ist immer schlimmer und schlimmer geworden. Unsere einzige Überlebenschance war die Flucht." Von Syrien flüchteten die beiden in die Türkei, von dort ging es in einem Lastwagen direkt nach Österreich. "Es hat geregnet, wir mussten zwei Kilometer gehen. Auf einmal standen wir vor dem Erstaufnahmezentrum in Thalheim", erinnert sich der Syrer zurück.

Zwischen den beiden Einzelbetten von George und seiner Mutter steht ein Kreuz. Die beiden sind Christen, die nicht nur im Irak, sondern auch in Syrien von den IS-Terroristen verfolgt werden. "Wenn du ihnen kein Gold gibst, bringen sie dich um", weiß der gelernte Mechaniker.

Vor dem Krieg sei das Leben schön gewesen. George übersetzt die Frage, ob irgendwann eine Rückkehr in die Heimat vorstellbar sei, für seine Mutter. Die Frau schüttelt vehement den Kopf.

Das (lange) Warten im Reichersberger Asylwerberheim geht weiter. Nicht nur für George und seine Mutter, 25 Menschen aus den Krisengegenden dieser Welt leben hier. "Der Krieg soll endlich aufhören. Es ist genug!" Ein Krieg, der auch dafür mitverantwortlich ist, dass der kleine Ali weiter auf seine Mutter, die er wahnsinnig vermisst, warten muss.

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15  Kommentare
15  Kommentare
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Steuerzahler2000 (4.068 Kommentare)
am 22.08.2014 21:02

Ich kenne einen "Mitbürger" der als "Kriegsflüchtling" zu uns nach Österreich kam.
Am Boden zerstört, alles verloren, keine Frau und Kinder mehr...
Armer Kerl ...
Asyl gewährt, Niederlassungsbewilligung,...

Dann EIN WUNDER !!!!

Von den Toten auferstanden, Frau und zwei erwachsene Söhne sind jetzt auch plötzlich da !?

Ein echt schönes "Gschichtl", findet Ihr nicht ?

P.S. Wer jedes "Gschichtl" eines "Flüchtlings" glaubt, der kennt wahrscheinlich auch das Christkindl persönlich...

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boandlkramer (1.179 Kommentare)
am 23.08.2014 08:31

das du auch mal ein Flüchtling wärst. Zynische Geschichten von FPÖ-Wählern hab ich so derartig satt. Sei doch froh das sich herausgestellt hat das auch seine Frau überlebt hat und seine Kinder. Oder ist er deiner Meinung nach ein Bösewicht weil er doch nicht so arm ist wie anfangs angenommen?
Ganz abgesehen davon glaube ich nicht das deinesgleichen sich mit einem Flüchtling so befassen das sie die Geschichte direkt vom Flüchtling gehört haben, sondern gib's zu du hast es über 5 Ecken gehört und jetzt erzählst du's halt weiter und regst dich furchtbar drüber auf, beim Wirt, im Geschäft, und auch halt noch im Internet

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RevolutionR4 (2.044 Kommentare)
am 23.08.2014 08:43

Aus seiner Sicht ist auch nachvollziehbar.
Warum müssen es aber immer Lügen sein die einen aufgetischt werden?
Ein offizieller Asylantrag würde auch genügen.

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Steuerzahler2000 (4.068 Kommentare)
am 23.08.2014 16:46

War noch nie ein Blauer, ist aber schön langsam zu überlegen.
Das "Gschichtl" habe ich nicht über sieben Brücken gehört sondern persönlich, habe damals dem "armen" Mann mit Spenden über die etste Zeit geholfen.
Aber es ist schon seltsam, wenn man dann erfahren muss, dass man einfach nur belogen wurde.
Und nicht nur mir ist es so gegangen, auch alle anderen Mitbürgern, die diesem geholfen haben, sind sozusagen "vor den Kopf gestossen" ...
Aber es ist doch so einfach, Kritiker an unserer Asylpolitik, einfach in die rechte cke zu drängen, Ihnen Ausländerfeindlichkeit anzudichten.
In meinen Freundeskreis befinden sich unter anderen auch einer, der wie der "Arme" aus dem selben Land kommt - und dieser hat noch ganz andere, härtere Aussagen gegen seinen Landsmann getroffen...
Auf meine Nachfrage, warum er so reagiere, hat dieser geantwortet "Dieses A.... hat es gar nicht verdient in Österreich leben zu dürfen" (und diese Aussage war noch die harmloseste) !

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zappo1410 (18.016 Kommentare)
am 24.08.2014 05:34

wer schiebt ab in Österreich ?

die FPÖ oder ROT/SCHWARZ ?

deine Scheinheiligkeit kannst du dir sparen...

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KLinz (264 Kommentare)
am 23.08.2014 08:57

wenn diese Familien dieses und die nächsten Weihnachtsfeste (mit Christkind) bei uns in Österreich gemeinsam und in Frieden feiern können.

Von meiner Seite aus ein herzliches Willkommen.

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observer (22.194 Kommentare)
am 22.08.2014 10:19

mitgemacht. Ich frage mich aber trotzdem, warum sie gerade nach Österreich gekommen sind. Ist doch Österreich von Syrien so weit entfernt und bei einem befindet sich die Mutter ja in Ägypten. Dort hätten sie ein ähnliches kulturelles Umfeld wie in ihrer ursprünglichen Heimat gehabt und die Religion der meisten dort wäre auch der Islam gewesen, wobei ich mal annehme, dass es sich um Muslime handelt.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 22.08.2014 13:43

gewisse Dinge sprechen sich schnell herum !!!

jetzt wird schon darüber diskutiert ob USA mit Bashar El Assad kooperiert soll um die IS aus Syrien und Irak den " garaus " machen ...

ich persönlich sehe Gefahr für USA so wie es vor 9/11 war , nur dass USA jetzt vorbereitet ist .

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jack_candy (7.816 Kommentare)
am 22.08.2014 16:29

Sie glauben doch nicht etwa, dass Österreich das einzige Land ist, in das die Leute aus Syrien fliehen?
Ich glaube nicht, dass alle Flüchtlinge vorher genau planen, wo sie hinwollen. Wenn es im Bürgerkrieg ums reine Überleben geht, dürfte das auch zweitrangig sein.
Manche landen eben in Österreich, andere in Deutschland, Frankreich oder Griechenland.
Und dann gibt es noch diejenigen, die auf der Flucht im Mittelmeer ertrinken, auf irgendwelchen Bergen in Kurdistan verhungern oder von den barbarischen Mörderbanden des IS ermordet werden.

Und wenn Sie den Text sinnerfassend gelesen hätten, wäre Ihnen wohl auch aufgefallen, dass der junge Mann und seine Mutter Christen sind und dass Ägypten somit kaum eine Option für die Flucht war.

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RevolutionR4 (2.044 Kommentare)
am 23.08.2014 08:48

Was ist mit der Türkei, Israel!!!!?
Teilen wir jetzt die Welt in einen christlichen und Muslimischen Teil?

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silkro (1.257 Kommentare)
am 22.08.2014 22:34

3000 ? 5000? Lächerlich geringe Anzahl. Nur ein Beispiel - im Libanon mit einer Größe wie Oberösterreich leben normalerweise 4 Millionen Menschen, seit dem Ausbruch des Krieges haben sie schon über 1,5 Millionen Flüchtlinge aufgenommen - also ein Drittel der Stammbevölkerung. Hauptsache bei uns wird gejammert.

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boandlkramer (1.179 Kommentare)
am 23.08.2014 08:38

ohne überhaupt den Artikel gelesen zu haben zeugt natürlich von hoher Kompetenz.

Und natürlich gibt es bei den Flughäfen in denen Flüchtlinge einchecken, genau wie bei uns Anzeigen wo den die Flieger hinfliegen.

Da steht man dann da und sagt sich, hmmm Österreich, tolles Land eigentlich, das kenn ich e vom schifahren im Winter da flücht ich mal lässig da hin.

Aber ganz so einfach ist es leider nicht, der kleine Ali hat wahrscheinlich schon sehr viel grausames sehen müssen in seinem Leben, Sachen die wir selbst hoffentlich nie sehen werden und dann stellts mir schon die Haare auf wenn einer sagt "Ja des vosteh i net warum er nach Österreich gflücht is der eine, wo's doch e in Ägypten so sche is"

Denken vorm posten, oder auch reden, informieren, oder wenigstens kurze Artikel durchlesen, versuchen den Sinn zu begreifen, das wäre für manche schon viel wert

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beisszange (224 Kommentare)
am 23.08.2014 14:48

Dass die Familie christlich ist, steht ausdrücklich im Artikel.
Außerdem ist das wirklich völlig egal.
In Österreich muss anscheinend immer über alles gejammert und geschimpft werden.
Vor allem Kinder sollten wir doch wirklich vorbehaltslos willkommen heißen!

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nordlicht (1.475 Kommentare)
am 22.08.2014 08:09

Du bist von Herzen willkommen, lieber junger Mensch, und alles Gute in Österreich.

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IT-IS (1.535 Kommentare)
am 22.08.2014 00:15

viel Glueck - die Ungewissheit kann einem zu Schaffen machen, DURCHHALTEN

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