Hundekot auf Futterwiesen: Ortsbauern besorgt, Orts-SP wittert Panikmache
LAMBRECHTEN. Das Thema "Hundekot auf Wiesen" bringt derzeit eine Debatte in der Gemeinde Lambrechten.
Die Ortsbauernschaft hat in einer Aussendung unter dem Titel "Hundekot auf Wiesen – Gefahr für Kühe und Lebensmittel" an Spaziergänger mit Hunden appelliert, die Futterwiesen frei von Hundekot zu halten.
"Für unsere Landwirte wird der Hundekot auf Wiesen und Weideflächen ein immer stärker werdendes Problem", so die Aussendung. Konkret geht es um den Erreger Neospora caninum, den Hunde mit ihrem Kot ausscheiden und der später von den Rindern via Futter aufgenommen werde. Die Neosporose gelte als Grund für Fehlgeburten bei Rindern.
Die Zahl der Fehlgeburten sei durch eine wachsende Zahl an Hunden im Steigen begriffen. Das sei für einen Landwirt neben der Verunreinigung der Wiesen auch ein großer wirtschaftlicher Schaden, so der Appell der Ortsbauernschaft Lambrechten an Spaziergänger mit Hunden: "Helfen auch Sie mit, dass unseren Kühen immer sauberes und hygienisch einwandfreies Futter vorgelegt werden kann. Damit wir auch morgen mit gutem Gewissen Lebenmittel mit höchster Qualität und bestem Genuss verzehren können." Die örtliche SP spricht von "verunsicherten Hundebesitzern und Landwirten, die jeden Spaziergänger-Hund mit Argusaugen beobachten", so SP-Gemeinderat Hannes Bogner. "Das ist das Ergebnis des Berichts der Ortsbauernschaft in einer lokalen Aussendung."
Er sei selbst Hundebesitzer und habe sich aus Besorgnis um das Wohl der Rinder kundig gemacht. So erfolge die Infektion nicht über Hundekot, sondern in erster Linie von der Kuh auf ihr Kalb, so Bogner: "Ich verstehe die Landwirte, dass sie nicht erfreut sind über Hundekot auf ihren Wiesen. Aber die Zunahme des Kälbertodes auf eine zunehmende Zahl an Hunden zu reduzieren, ist schon ein starkes Stück, dass sich der Bauernbund da leistet." Es sei sinnvoll, auf die Benützung von Hundekotbeuteln hinzuweisen – aber dazu bedürfe es keiner "Schauermärchen".