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Hier bleibt keiner auf der Strecke

Von Elisabeth Prechtl, 29. Mai 2016, 14:09 Uhr
Hier bleibt keiner auf der Strecke
Die Jungmechaniker wenden das erworbene Wissen in der Praxis an und haben dabei Spaß. Bild: prel

MATTIGHOFEN. Direktor Bernhard Leitgeb gibt Einblick in den Alltag einer erfolgreichen Berufsschule.

Er nennt sie liebevoll seine "Rennpferdchen". Mit diesem Begriff bezeichnet Direktor Bernhard Leitgeb besonders hervorragende Schüler, von denen es an der Berufsschule Mattighofen so einige gibt: 879 junge Mechaniker werden dort aktuell unterrichtet, einige davon stechen durch ganz spezielle Leistungen hervor, wie regelmäßig bei den Landesmeisterschaften der Kfz-Techniker bewiesen wird. Doch das Prinzip, welches die 33 Pädagogen mit ihren Lehrplänen verfolgen, geht noch um einiges weiter: Alle jungen Menschen sollen ihr Potenzial voll ausschöpfen. Eine ausgesprochen geringe Durchfallquote spricht für diesen Weg. "Unsere Schüler decken das ganze Leistungsspektrum ab. Jene, die besonders positiv auffallen, kommen in einen vertiefenden Kurs. Unsere integrativen Schüler, die einen speziellen Förderbedarf haben, werden von Pädagogen, die für sie extra viel Zeit aufbringen, ebenfalls in einer separaten Klasse unterrichtet", sagt Leitgeb. So gelingt, dass die guten Schüler gefordert und jene mit speziellen Bedürfnissen gefördert werden. Keiner der jungen Techniker bleibt also auf der Strecke. "Manchmal haben wir schon Sitzenbleiber. Aber das sind zumeist solche, die es wirklich darauf anlegen", berichtet der Direktor.

"Hormo statt Homo sapiens"

Junge Menschen zwischen 14 und 18: Ein schwieriges Alter, weiß Bernhard Leitgeb. Gerade deshalb ist der Spagat, einerseits mit den Schülern auf vertrauensvoller Basis Umgang zu pflegen, andererseits aber eine Respektsperson zu bleiben, besonders schwierig. Beim Besuch in der Schule entsteht jedoch der Eindruck, dass er dem Lehrerteam gut gelingt: Direktor Leitgeb gibt nach wie vor selbst einige Stunden Unterricht und übernimmt auch Aufsichten im Internat: "Hier in der Schule gibt es beinahe 1000 sehr liebe junge Leute, die durch ihre Fähigkeiten, ihr Engagement und ihr Bemühen auffallen. Manchmal sage ich zwar spaßeshalber: Das sind Hormo statt Homo sapiens. Aber der Reifungsprozess der Schüler ist enorm."

Kein Wunder, ist doch gerade der Beruf des Mechanikers ein besonders verantwortungsvoller. "In ihren Betrieben übernehmen die Lehrlinge Verantwortung und reifen dadurch viel schneller als so mancher Altersgenosse. Sie wechseln Reifen und kontrollieren die Bremsen – üben also eine Tätigkeit aus, bei der es um Leben und Tod geht. Disziplin ist hier besonders wichtig."

Lehrlinge von 15 bis 51

Die Pubertät kann trotzdem eine schwierige Zeit sein. Der Direktor berichtet von einem Schüler, der sich wegen eines Burnouts im Langzeitkrankenstand befindet. Wichtig für solche Fälle sind ständige Ansprechpartner: Die Schulärztin steht immer für Gespräche zur Verfügung und eine Sozialarbeiterin nimmt sich seit kurzem bei einem Lehrlingscoaching der Sorgen der jungen Menschen an. Zum Reifeprozess trägt mit Sicherheit auch das Leben im Internat bei, das den Schülern besonders empfohlen wird. Während der Lernstunden und auch in der Nacht sind immer Erzieher vor Ort, die als Ansprechpartner dienen. Auch auf Ordentlichkeit wird viel Wert gelegt: "Mütter jubilieren regelmäßig, wenn sie hören, dass ihre Kinder die Betten selbst machen müssen", schmunzelt der Direktor. Im Heim trifft man aber nicht nur "junges Gemüse", sondern auch Lehrlinge in respektablem Alter: "Ein gelernter Bäcker stand vor der Entscheidung – Frühpension oder Berufsumstieg. Er hat sich für den Weg des Mechanikers entschieden und im Internat viel von den Jungen gelernt. Und diese von ihm", sagt Leitgeb.

Lernen fürs Leben steht in der Berufsschule Mattighofen an oberster Stelle. Einige Schüler, wie Stephan Penteker aus Timelkam, machen neben der Lehre Matura und leisten dabei Außergewöhnliches: "Zusätzlich zum Beruf gehe ich einmal wöchentlich von 18 bis 22 Uhr in den Kurs." Auch für die Zeit danach hat er schon einen Plan: "Dann möchte ich studieren gehen". Direktor Bernhard Leitgeb und sein Team werden ihn bei dieser ambitionierten Idee tatkräftig unterstützen.

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