Gemeindebetrieb kaufte Reha-Ruine: "Gerippe ist bis 2018 verschwunden!"
OBERNBERG AM INN. Über den angeblich sehr fairen Preis wird in Obernberg jedoch Stillschweigen bewahrt.
"Ja, es stimmt, Gott sei Dank!" Noch nie zuvor hat sich Obernbergs Bürgerlisten-Bürgermeister Martin Bruckbauer so gelöst beim Thema "Reha-Ruine" angehört, wie gestern. Bestens gelaunt bestätigte der Diplom-Pädagoge den OÖN den Erwerb des Obernberger Schandflecks. "Wir als Gemeinde dürfen das nicht, gekauft hat das Objekt die Geothermie Obernberg." Das Unternehmen ist allerdings zu 100 Prozent im Besitz der Kommune.
Dem Deal seien sehr zähe Verhandlungen mit dem Vorbesitzer – dem Petruswerk – vorausgegangen. Wie viel Geld die Geothermie Obernberg in die Hand genommen hat, darf Bruckbauer angeblich nicht sagen, der Preis soll letztendlich aber sehr fair gewesen sein.
"Ich bin hellauf begeistert. Mit dem Kauf kann ich eines meiner Wahlversprechen einlösen. Wenn alles klappt, ist Obernberg bald aus dem Gröbsten heraus, für die Gemeinde besteht kein Risiko, der dortige Quadratmeterpreis ist ja ganz ordentlich. Und immerhin haben wir auch Wasser", malt der Bürgermeister bereits ein rosiges Zukunftsbild.
Im Idealfall, so Martin Bruckbauer, der den gesamten Gemeinderat hinter sich weiß ("Das war vor meiner Zeit nur selten der Fall!"), findet sich für das mehr als 20.000 Quadratmeter große Areal ein Investor, der zumindest Teile der unansehnlichen Beton-Ruine reaktiviert und einer sinnvollen Nutzung zuführt.
Statiker müssten sich zwar erst ein genaues Bild machen, "der Zustand des Objekts soll aber deutlich besser sein, als manche glauben, immerhin handelt es sich ja um ummantelten Stahlbeton. Vermutlich lässt sich die Tiefgarage noch verwenden", sagt der Bürgermeister und verspricht: "Sollte sich wider Erwarten kein Investor finden, wird das Gerippe auf alle Fälle bis Ende 2018 aus dem Blickfeld verschwunden sein." Im Klartext heißt das, dass die hässliche Beton-Burg abgerissen und geschreddert wird – was natürlich viel Geld kostet. Nach der Rekultivierung stünden allerdings herrliche Baugründe zur Verfügung.
Mit dem Bau des inzwischen absolut unansehnlichen Objekts war im Jahr 2003 begonnen worden. Doch schon ein Jahr später ging der deutschen Betreiberfirma das Geld aus, außerdem fehlten Behördengenehmigungen. Zehn Millionen Euro wurden damals in den Sand gesetzt. Die Wiederbelebungspläne des späteren neuen Besitzers scheiterten ebenso.
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Gratulation an Obernberg! Das werden die Leute sicher dankend annehmen. So einen Schandfleck will wirklich kein Mensch in seinem Ort haben. Noch dazu bei so einer Perle am Inn wir Obernberg. Ich freu mich für Obernberg! Und ich freu mich für alle, die dort leben und mit diesem leidigen Thema nicht mehr lange konfrontiert sein müssen!
Das "Petruswerk" bzw. dessen Boss sind doch immer nur wegen halbkrimineller Praktiken aufgefallen.
Wer sich mit diesem Verein einlässt ist selber schuld .