Gekommen, um zu bleiben: Wirte-Paar liebt sein Schlösschen
SIGHARTING. Schlosswirt in Sigharting wurde in kurzer Zeit zur gefragten Adresse bei Feinschmeckern und Liebhabern guter Getränke.
Das kleine Wörtchen "noch" in einem OÖNachrichten-Bericht sorgte bei so manchem Gast des "Schlosswirtes" für Verwirrung. Freilich nur bei solchen, die nicht genau gelesen hatten. In dem Bericht war unter anderem davon zu lesen, dass die vorzüglichen Speisen "noch" zu derart günstigen Preisen zu haben seien.
Besondere Schnellleser deuteten das "noch" jedoch fälschlich so, als ob das Lokal nur mehr kurze Zeit geöffnet hätte. Das genaue Gegenteil ist der Fall. "Obwohl wir immer wieder, sogar von Bürgermeister Selker, auf das Schließungsgerücht angesprochen wurden, haben uns unsere Stammgäste die Treue gehalten", so die Betreiber.
Kein Wunder, Petra und René Berndorfer bieten seit drei Jahren Wirtshauskultur vom Feinsten. Und das, obwohl ihnen die Arbeit in dem Schloss nicht leicht gemacht wird. Die Küche im zweiten Stock, das Lokal im ersten und der Gastgarten im Freien – das bedarf besonderer Kondition. "An Sonntagen brauchen wir eine Helferin mehr, damit sich die Wegstrecken nicht auf die Wartezeiten bei unseren Gästen auswirken", sagt René Berndorfer. Trotzdem sind sich er und seine Frau einig: "Das Ambiente hier im Schloss Sigharting ist so toll, dass wir die weiteren Wege gerne in Kauf nehmen."
Rückkehr ins Innviertel
René Berndorfer ist St. Willibalder mit zehnjähriger Erfahrung in dem Wiener Gourmettreff "Meinl am Graben", Gattin Petra Bankkauffrau aus Taufkirchen an der Trattnach. Da stellt sich zwangsläufig die Frage: "Warum Schloss Sigharting?" "Die Idee, ein eigenes Wirtshaus zu führen, ist bei René und mir schon während unserer Wiener Jahre gereift. Wir haben ein Lokal im Bereich unserer Heimatgemeinden gesucht. In Sigharting wurden wir fündig. Wir haben uns schon beim ersten Kontakt in das Schloss verliebt", erinnert sich die junge Mutter.
René Berndorfer wollte schon als Kind Wirt werden. Um ihm "diese Flausen auszutreiben", schickte ihn sein Vater in den Ferien zum Arbeiten zum Kirchenwirt nach St. Martin bei Linz, einem Verwandten der Berndorfers. Erreicht hatte der Vater jedoch das genaue Gegenteil, "mein Wunsch, einmal in die Gastronomie zu gehen, wurde durch diesen Ferialjob nur bestärkt", lacht der 36-Jährige. Für Magistra Petra Berndorfer waren "mehrere Beweggründe" ausschlaggebend, den Job als Bankkauffrau an den Nagel zu hängen. Einer der triftigsten war "ganz einfach – ja, die Liebe". Sie hat stets den Wunsch ihres Mannes nach Selbstständigkeit unterstützt, mit dem 2013 geborenen Sohn Franz Xaver habe es sie außerdem zurück "in die Heimat" gezogen, "auch weil wir hier eine Oma zum Aufpassen haben", lacht die 30-Jährige. Die Gäste des Sighartinger Schlosswirtes schätzen neben der Kompetenz von Wirt René vor allem das fröhliche Wesen von Wirtin Petra.
"Uns in Sigharting hätte nichts Besseres als René und Petra Berndorfer passieren können. Die beiden führen ihr Lokal mit bewundernswertem Engagement und beeindruckendem Erfolg", ist Bürgermeister Selker froh, dass es sich bei den Schließungsgerüchten um nichts anderes als flüchtige Lesefehler handle. (burgstaller)
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