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Ganztags-Volksschulen: Mütter kritisieren Modell

Von Marina Mayrböck, 22. September 2016, 00:30 Uhr
Elf Ganztags-Volksschulen im Bezirk: Eggelsberger Mütter kritisieren Modell
Aus Lern- und Freizeit besteht der Nachmittag in den Volksschulen, die als Ganztagsschule geführt werden. Bild: vowe

EGGELSBERG/BEZIRK. Heuer gibt es drei Volksschulen im Bezirk, die erstmals als Ganztagsschule geführt werden.

Kinderbetreuung nach der Schule ist gefragt. Möglichkeiten gibt es mehrere, elf Volksschulen im Bezirk werden bereits als Ganztagsschule geführt. Neu hinzugekommen sind heuer Eggelsberg, Aspach und Ostermiething. Alle werden sie als "getrennte" Ganztagsschulen geführt. Das heißt, Kinder, deren Eltern eine Nachmittagsbetreuung benötigen, haben verpflichtend bis 16 Uhr Schule. Nicht alle Eltern sind damit glücklich, zu starr sei das Modell.

Die Betreuung beginnt nach den Unterrichtsstunden und kann tageweise gewählt werden. Am Nachmittag wird betreute Lern- und Freizeit geboten. Für eine schulische Nachmittagsbetreuung ist eine Mindestteilnehmerzahl von zwölf Schülern erforderlich. Die Gemeinde hat dann den Auftrag, für ausreichende Kinderbetreuungsplätze zu sorgen. Es gibt mehrere Alternativen, die Ganztagsschule ist eine davon. "In einigen Gemeinden gibt es Horte. Das steht der Gemeinde frei, zu entscheiden", sagt Pflichtschulinspektor Johann Zillner. Ganztagsschulen werden oft bevorzugt, weil der Bund Geld zuschießt.

"Schlechter als Hort"

Die Ganztagsschule helfe berufstätigen Eltern nur bedingt, sagen manche Eggelsberger Mütter. Im Vergleich zu einem Hort sei sie unflexibel, es herrsche Anwesenheitspflicht bis 16 Uhr. Das Kind kann weder früher noch später abgeholt werden. "An meinen kurzen Arbeitstagen wäre ich um 13.20 Uhr daheim. Jetzt habe ich die Wahl: Gebe ich meinen Sohn bis vier Uhr in die Ganztagsschule oder lasse ich ihn zwei Stunden alleine zuhause und verletze meine Aufsichtspflicht", sagt Alexandra Seidl. Die Mutter hat ihre Arbeitsstelle gut 20 Minuten entfernt von Eggelsberg. Wenn ihr Arbeitstag um 16 Uhr endet, hat sie ein Problem, Pufferzone nach hinten gibt es keine. Ein ebenso großes Problem sei die fehlende Ferienbetreuung.

Im vorigen Jahr wurden die Eggelsberger Volksschüler in einem Hort betreut. War dieser etwa fünf Wochen im Jahr geschlossen, hat die Schule in Summe fast drei Monate zu. "Das ist eine enorme Verschlechterung. Die Ferien und Zwickeltage müssen mein Mann und ich mit Zeitausgleich und Urlaub überbrücken, wir haben keine Oma in der Nähe", sagt Seidl. Auch Inge Danninger hat Einwände. "Einige Mütter nehmen sich eine private Betreuung. Ich zahle eh den Beitrag, aber ich möchte mein Kind nach der Arbeit abholen", sagt die Mutter.

Schulische Betreuung günstiger

Die Volksschuldirektorin kennt die Bedenken. "Die Gemeinde hat sich für dieses Modell entschieden. Wir als Schule bemühen uns, nach den vorhandenen Möglichkeiten eine qualitativ hochwertige Nachmittagsbetreuung anzubieten, damit sich die Kinder wohl fühlen und bestmöglich gefördert werden", sagt Anna Maria Stegbuchner. Der Nachmittag ist in drei Bereiche gegliedert: gegenstandsbezogene und individuelle Lernzeit sowie Freizeit. Die gegenstandsbezogene Lernzeit ist das "Zuckerl", die wird vom Bund übernommen. Für die verbleibende Zeit hat die Gemeinde Eggelsberg eine Pädagogin eingestellt. "Nur wegen den fünf Lernstunden pro Woche, die der Bund zahlt, hat die Gemeinde auf dieses Modell umgeschwenkt. Eggelsberg ist die reichste Gemeinde im Bezirk! In dem riesigen Betrieb, von dem die Gemeinde viel Kommunalsteuer erhält, arbeiten auch viele Frauen", sagt Danninger.

Dass Schüler in der Schule und nicht im Kindergarten betreut werden, sei vom Gesetzgeber so gewollt, meint Eggelsbergs Bürgermeister Christian Kager. "Ich finde das auch richtig. Das eine sind Schulkinder, das andere Kindergartenkinder. Wir werden diese Form langsam einführen und es wird sich in Zukunft zeigen, was wir brauchen", sagt Kager.

Beliebtheit in Pfaffstätt, Ablehnung in Schalchen

Heuer wird die Volksschule in Pfaffstätt bereits das dritte Jahr als Ganztagsschule geführt. Das Betreuungsangebot wurde gut angenommen, heuer wird es von 70 Prozent aller Kinder in Anspruch genommen. „Bei uns hat es keine Probleme gegeben. Ich glaube, dass die Eltern mit der schulischen Nachmittagsbetreuung sehr zufrieden sind. Von 50 Schülern nehmen 35 daran teil, meistens an zwei Tagen pro Woche. Die Organisation ist zwar sehr zeitintensiv, aber ich erlebe die Nachmittagsbetreuung als positiv. Viele sind Einzelkinder und sie lieben das gemeinsame Spielen“, sagt Volksschuldirektorin Brigitte Stabauer.
Schalchen hingegen hat von der schulischen Nachmittagsbetreuung zu einer außerschulischen gewechselt. „Es kostet der Gemeinde zwar mehr, aber das wurde so mehrheitlich entschieden“, sagt Bürgermeister Stefan Fuchs. Die Kinder werden in der Schule betreut und können jederzeit abgeholt werden.

 

Ganztagsschule

Es gibt die verschränkte und die getrennte Ganztagsschule.

Bei der verschränkten Ganztagsschule wechseln einander Unterrichts-, Lern- und Freizeitphasen mehrmals im Laufe eines Tages ab. An dieser Form müssen alle Schüler einer Klasse teilnehmen. Bei der getrennten findet am Vormittag der Unterricht statt, am Nachmittag haben nur die angemeldeten Kinder Nachmittagsbetreuung. Im Bezirk Braunau gibt es bisher in den Volksschulen nur die getrennte Form. Folgende elf Volksschulen werden im Bezirk als Ganztagsschule geführt: Aspach, Ranshofen, Eggelsberg, Höhnhart, Lochen, Munderfing, Ostermiething, Perwang, Pfaffstätt, Roßbach, St. Peter.

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28  Kommentare
28  Kommentare
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menschlich (430 Kommentare)
am 22.09.2016 19:56

Volksschulkinder zwangsweise bis 16.00 Uhr in der Schule - wenn das so kommt - vorher 2 Jahre Zwangskindergarten
Bin ich froh, dass ich keine kleinen Kinder mehr habe.

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LisaxX (1 Kommentare)
am 22.09.2016 19:23

Also wenn ich hier so manche Kommentare lese wird mir schlecht... Von wegen man hat die Wahl bzgl der Ganztagsschule usw.
Ich bin selbst Mutter eine Tochter in so einer " Betreuung" Meine einzige Wahl war kündigen oder die Ganztagsschule wählen. Ja klar kann man Tageweise wählen. Nur wer arbeitet nur 1-2 Tage? Ich bin strikt gegen diese Form der Betreuung und ich wurde nach wie vor nicht vom Gegenteil überzeugt. Die Kinder schaffen oft die Hü nicht in der " Lernstunde" und dann kann man sich ab ca 16.30/17.00 Uhr mit den Kindern hinsetzen und die Hausübung machen. Nicht das ich es nicht gerne mache... Aber die Konzentration um diese Uhrzeit ist nicht mehr die beste u es ist teilweise einfach ein Kampf. Wenn wir fertig sind ist es schon wieder Zeit sich fürs Bett fertig zu machen...Wo kann mein Kind noch Kind sein? Malen ? spielen?
Ich habe kein Kind bekommen um es von irgendwelchen "Einrichtungen" erziehen zu lassen u keine Zeit mehr mit ihm zu verbringen

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jamei (25.489 Kommentare)
am 22.09.2016 13:03

Wenn ich mir den Artikel und einige Post`s so durchlese
komme ich zwangsweise zu dem Schluss:

Meine Mutter musste eine SUPERÜBERDRÜBER Mutter gewesen sein!

Als Witwe arbeitete sie Ganztags und zu dieser Zeit waren noch
44 Wochenstunden angesagt - Dienstzeit Mo. - Sa.(Gesundheitswesen)

Allerdings ist es ein paar Jahrzehnte her und Internet sowie Handy waren noch nicht erfunden, jedoch gab es auch schon damals
In der Schule Ferien.....

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cfrit (1.376 Kommentare)
am 22.09.2016 10:08

wann dürfen die Kinder noch Kinder sein???
Schule bis 16:00!!!
Ich bin nach der Schule nach Hause oder in den Hort gegangen (oder wo anders hin)

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PandorasBox (1.807 Kommentare)
am 22.09.2016 10:43

Mein kleiner Bruder ging statt in den Kindergarten immer in den "Muttergarten" (zu unserer Großmutter zum Karten spielen) - bis unsere Mutter drauf kam, ist wohl ein halbes Jahr vergangen. grinsen

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alf_38 (10.950 Kommentare)
am 22.09.2016 12:14

wie cool zwinkern

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berni1 (356 Kommentare)
am 22.09.2016 08:25

"Die Ferien und Zwickeltage müssen mein Mann und ich mit Zeitausgleich und Urlaub überbrücken"

Sind die Kinder keinen Urlaub oder Zeitausgleich wert?
Nein man zahlt sogar lieber etwas Geld damit man die Kinder abschieben kann.
Wie viel ist es den Eltern wert die Kinder abzuschieben, oh ja stimmt, es muss der Staat bezahlen, es ist ihnen NICHTS wert.

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CptWildDuck (764 Kommentare)
am 22.09.2016 08:57

sicher, aber die Kinder haben deutlich länger frei als die 5 (oder 6) Wochen, die die Eltern Urlaub haben.

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kallewirsch63 (2.124 Kommentare)
am 22.09.2016 10:57

Die erste Ferienhälfte nimmt sich die Frau Urlaub, die zweite der Mann. Super Urlaub.

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Plaudertasche1970 (2.682 Kommentare)
am 22.09.2016 08:16

Typisch in Österreich - unflexibel und starr.

Das ist nicht vergleichbar mit Skandinavien - dort haben die Betreuer auch eine andere Ausbildung.

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kaunsnetglaunb (887 Kommentare)
am 22.09.2016 08:10

Wer aufgrund der Kinder Teilzeit arbeitet braucht ein BetreungsANGEBOT keinen ZWANG.Die Stunden im Sommer am See...mit Nachbarskindern oder Freunden aus andreren Schulen oder Familienzeit sind wichtig für Kinder.5 Tage Ganztags"zwang" erwartet sie eh noch Jahrzehnte im Job...das muss nicht schon mit 7 für den Rest des Lebens beginnen

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PandorasBox (1.807 Kommentare)
am 22.09.2016 09:25

Lesen Sie den Artikel nochmals im Detail und Sie werden folgende Information finden:

"Die Betreuung beginnt nach den Unterrichtsstunden und kann tageweise gewählt werden."

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PandorasBox (1.807 Kommentare)
am 22.09.2016 07:59

Freilich wird es keinen Sinn machen, wenn jede Mami ihren Schützling individuell in der Lernzeit abholt - das würde den Sinn dieses Unterrichtes ad absurdum führen.

Mit ein wenig gutem Willen sollte es aber doch möglich sein, die letzte Stunde (Freizeit) als variable Abholzeit zu vereinbaren.
Nur scheint es für manche viel leichter, sich der Medien zu bedienen anstatt die eigene Gesprächsbereitschaft zu bemühen.

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kallewirsch63 (2.124 Kommentare)
am 22.09.2016 10:59

Das Problem ist, dass man selbst mit Gesprächsbereitschaft in diesem Metier sehr oft auf Granit beisst.

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adaschauher (12.083 Kommentare)
am 22.09.2016 07:40

Guten Morgen, denn ihr habt die gewählt, die das flächendeckend wollen: Frau Glawischnig, die davon träumt , dass die Kinder ohne Schultasche in die Schule gehen und aus der Schule kommen!

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PandorasBox (1.807 Kommentare)
am 22.09.2016 07:30

Guten Morgen und beste Unterhaltung beim heiteren Bezirks-Quiz. grinsen grinsen

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Einheizer (5.398 Kommentare)
am 22.09.2016 07:01

Mütter sind gegen Ganztagesschulen, na klar, würden diese doch ihre Legitimation verlieren zu Hause zu bleiben statt zu arbeiten.
Übrigens: In vielen Ländern Europas ( Frankreich und Skandinavien) sind Ganztageschulen Standard - und die Kinder nicht schlechter betreut als in Österreich !

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kaunsnetglaunb (887 Kommentare)
am 22.09.2016 08:04

Als Mutter bzw.Erziehungsberechtigte (r) muss man schon wählen důrfen wann das Kind abgeholt wird am Nachmittag. ..Jedes Kind ist individuell und Familienzeit oder Zeit am See oder mit Nachbarskindern wird ja wohl noch "erlaubt" sein.WO sind wir gesellschaftlich gelandet???? Auch bis 14,15 h kann Gemeinschaft gelebt werden.Es muss nicht 16h sein....
Kinder dürfen nicht mehr Kinder sein......

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PandorasBox (1.807 Kommentare)
am 22.09.2016 09:07

Es besteht ja keine Verpflichtung, sein Kind in einer Ganztags-Schule anzumelden.

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ohnooo (1.470 Kommentare)
am 22.09.2016 09:28

Das setzt voraus, dass es sich die Failie leisten kann, dass ein Elternteil zu Hause bleibt oder dass zumindest ein Elternteil zu Hause arbeitet. Für viele Familien ist das unmöglich bzw. unerschwinglich. Haben Sie für diese Familien eine Lösung?

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Schilehrersepp (440 Kommentare)
am 22.09.2016 08:09

Also diese Entscheidung verbleibt in einer freien Gesellschaft schon noch immer bei den Eltern! Wir brauchen Wahlfreiheit und keine linken Utopien.

Und übrigens: keine Kinder - zu diesem Thema bitte den Rand halten....

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2good4U (17.369 Kommentare)
am 22.09.2016 15:05

"Und übrigens: keine Kinder - zu diesem Thema bitte den Rand halten...."

Ach ja?
Und wer einen Job hat darf zum Thema Arbeitslosigkeit nichts schreiben? Und wer hetero ist darf nichts zur Home-Ehe schreiben? Nichts für Ungut, aber ich lasse mir von Ihnen sich nicht den Mund verbieten.

PS: Da die Ganztagsschule ja zum Teil aus Steuergeld finanziert wird betrifft es auch jeden Steuerzahler ohne Kinder!

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kaunsnetglaunb (887 Kommentare)
am 22.09.2016 08:12

@ Einheizer: wie war das in Ihrer Kindheit?

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alf_38 (10.950 Kommentare)
am 22.09.2016 12:13

das stimmt - ich kenne auch einige, sitzen zuhause und sind selbst mit dem Haushalt überfordert. Während der Mann am Freitag NM dann den Rasen mäht und die Putzfrau am Samstag koordiniert. zwinkern

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 22.09.2016 00:48

Das DDR- Modell feiert wieder fröhliche Urstaende. Internate sind dagegen Erholungsheime.

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cfrit (1.376 Kommentare)
am 22.09.2016 10:17

drum heißt es auch "BildungsSYSTEM"

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 22.09.2016 00:45

Der Ganztagswahn grassiert.

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alpe (3.482 Kommentare)
am 22.09.2016 05:52

Wahn entnehme ich nur deinen Worten.....

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