Frohbotschaft zum Jahresschluss: Wirtschaft wieder auf Überholspur
INNVIERTEL. Energie-Aufsichtsrats-Vorsitzender Gerhard Falch kritisiert eine falsche Politik bei der Gewinnung von Wasserkraft.
Die Wirtschaft Oberösterreichs ist dorthin zurückgekehrt, wo sie jahrelang war – auf die Überholspur. Wirtschaftslandesrat Michael Strugl kam mit dieser "frohen Botschaft" zu einem von Lionsclub Ried und Oberbank organisierten Vortragsabend nach Ried. Er untermauerte seine Aussagen mit nackten Zahlen und pointierten Aussagen. Auch über Energiepolitik wurde diskutiert. Am Podium mit dabei der Vorsitzende des Aufsichtsrates der Energie AG, Gerhard Falch, Team 7-Eigentümer Georg Emprechtinger und St. Martins Gemeindearzt Clemens Novak, dessen gesamter Fuhrpark "unter Strom" steht. Moderiert wurde die Veranstaltung von OÖN-Innviertel-Redaktionsleiter Roman Kloibhofer.
Nach einem Nullwachstum 2014 hat die Wirtschaft 2016 wieder an Fahrt aufgenommen, auf immerhin 1,6 Prozent. Die Wirtschaft eines Landes steht und fällt laut Strugl mit der Investitionsbereitschaft seiner Unternehmen: "Investitionen sind die harte Währung für einen funktionierenden Standort-Wettbewerb." Oberösterreich habe den Turnaround "als erstes und bestes Bundesland geschafft". Was den Energieverbrauch angeht, steht unser Bundesland ebenfalls an erster Stelle. "Metall, Papier, Zement, Kunststoff – das sind jene Unternehmen, die alleine 43 Prozent des oö. Strombedarfes verbrauchen", sagte Strugl.
Alle vier Vortragenden waren sich einig, dass das Thema Energie europaweit gespielt werden müsse, "derzeit ist aber das genaue Gegenteil der Fall", ärgerte sich etwa Gerhard Falch. Er verstehe überhaupt nicht, warum in Österreich nicht stärker auf Wasserkraft anstatt Strom aus Sonne und Wind gesetzt werde. "Wenn genug Sonne scheint und Wind geht, wird Wasser an den Turbinen vorbeigeleitet", das sei energiepolitischer Wahnsinn.
Weiters kritisierte Falch den seiner Meinung nach unüberlegt schnellen Ausstieg Deutschlands aus der Atomenergie: "Deutschland schließt die sicherste Kernkraft Europas und nimmt Kohledreckschleudern wieder in Betrieb, ein Wahnsinn."
Kampf dem Treibhausgas
Alleine was das Einsparen an CO2 angeht, gebührt den Möbelbauern von Team 7 ein Energie-Oscar: Laut Georg Emprechtinger werden durch diverse Maßnahmen jährlich 1700 Tonnen Treibhausgas vermieden. "Wir besitzen auch Wald, der jährlich weitere 865 Tonnen CO2 aufnimmt", zog Emprechtinger eine energiepolitische Erfolgsbilanz.
Mehr Steckdosen für Pkw
Clemens Novak ist wie sein bereits verstorbener Vater als ausgesprochener Technikfreak weitum bekannt. Er ist begeisterter Autofahrer mit Strom "im Tank". Trotzdem habe sich seine Stromrechnung durch den Umstieg auf diese Energieart nicht erhöht. Novak fordert mehr "Steckdosen für Autos", weil diese bei zunehmender Elektrifizierung von Autos nicht mehr ausreiche.
Das macht man nur zur Stimmungshebung wegen des Weihnachtsgeschäfts. Nach Neujahr heißt es wieder: Standort mies, Bildungssystem schlecht, zu hohe Lohnkosten, Kaufkraft sinkt, Oberösterreich hoffnungslos zurückgefallen.