Frauen-Volkstanz: Lebensfreude und sanftes Training für Körper und Seele
LOCHEN. Immer montags treffen sich Frauen aus drei Gemeinden zum Tanzen in Lochen.
Volksmusik, gute Stimmung und schwungvolle Tänze sind bezeichnend für die Frauen-Volkstanzgruppe aus Lochen. Jeden Montag treffen sich die Frauen aus Lochen, Berndorf und Palting und frönen ihrem liebsten Hobby – dem Tanzen. "Ich habe das Volkstanzen im Fernsehen gesehen und hatte plötzlich Lust, es selber auszuprobieren", schwärmt Maria Maislinger. Sieben Paare schwingen das Tanzbein nach der Anleitung von Tanzleiterin Aloisia Weinberger, die selber an die hundert Tänze kennt. "Ich mache das hier aus Freude, das kommt von Herzen", erklärt Weinberger ihr kostenloses Engagement. Da nur Frauen tanzen, muss immer eine den männlichen Part übernehmen. "Als Frau musst du mehr als doppelt so viele Figuren machen als der Mann", weiß die Tanzleiterin. Während die Frauen im Dirndlkleid auftreten, zieht der "Mann" schwarze Hose, Gilet und eine weiße Bluse an. "Wir tragen keine Lederhosen, wegen der Figur", scherzt eine Tänzerin.
Bis jetzt tanzen nur Frauen
Richtige Männer haben bisher noch nicht angefragt. "Wir haben uns entschlossen, diesen Volkstanz für die Gesundheit der Frauen anzubieten", so Weinberger. "Sollten aber wirklich Männer zum Mittanzen entschlossen sein, so würden wir ihnen das aber auch nicht verweigern." Eine Dame aus Palting merkt an, sie schätze es sehr, dass hier nur Frauen tanzen. Dies sei gewiss stressfreier.
Auch Auftritte stehen am Programm, zuletzt beim Senioren-Bezirksfest in Uttendorf und jährlich beim Senioren-Fasching. Spaß an der Bewegung und die Freude am Miteinander schätzen die Tänzerinnen besonders. "Wir haben heute schon wieder so viel gelacht", erzählt Rosa Götzendorfer, die mit ihren 78 Jahren auch die älteste Teilnehmerin ist. Wenn man nicht ganz bei der Sache sei, könne es schon passieren, dass beim Abklatschen eine Hand im Gesicht landet. "Musik, Bewegung und Tanzen sind ja so gesund", meinen die Frauen, die alle im Pensionsalter sind. Das Schwierigste am Tanzen sei jedoch, sich alle Figuren zu merken. "Je älter man wird, desto schwieriger wird es", sind die Tänzerinnen überzeugt. Wenn die Hüfte schmerzt oder die Knie nicht mehr mitmachen, ist schnell Schluss mit den vielen Drehungen. Dreißig Volkstänze hat die muntere Gemeinschaft derzeit im Repertoire. "Wenn Neue anfangen, wird alles wieder ganz genau von vorne gelernt", verspricht die Tanzleiterin. Gegründet wurde die Frauen-Volkstanzgruppe 1992 von Maria Maderegger. Nach sechsjähriger Tanzpause hauchte Elisabeth Wilhelm der Gemeinschaft 2009 wieder neues Leben ein. Seit 2015 sorgt Aloisia Weinberger, die auch zeitweilig die Vertretung für die Volkstanzgruppe D’Enzianer in Salzburg übernimmt, für ein erweitertes Repertoire an Volkstänzen.
Neuzugänge willkommen
Getanzt wird jeden Montag von 15.15 bis 16.45 Uhr in der Turnhalle der Volksschule. Interessierte sind jederzeit willkommen und herzlich eingeladen mitzutanzen.
Sind das eh keine Auswirkungen von #metoo?
Tolle Sache!