Frankenberger: „Österreich soll die Sicherheitslüge entlarven!“
PASSAU/WIEN. Österreich würde eine negative Studie über das Atomkraftwerk Isar1 unter Verschluss halten, poltert Bayerns ÖDP-Vorsitzender Sebastian Frankenberger. Grünen-Landesrat Rudi Anschober hat das Kraftwerk auf eigene Faust prüfen lassen.
Keine Chance hatte Grünen-Landesrat Rudi Anschober an die Studie der Bundesregierung zu kommen. Die bayerischen Behörden würden einer Veröffentlichung nicht zustimmen. Das nervt auch ÖDP-Bundesvorsitzenden Sebastian Frankenberger, er fordert Schützenhilfe aus Österreich: „Entlarven Sie die Sicherheitslüge des bayerischen Gesundheitsministers und sorgen Sie mit der Veröffentlichung für die tatsächliche Abschaltung von Isar 1.“ Eine radioaktive Wolke würde nicht an der Grenze halt machen. „Selbst wenn ,Isar 1’ jetzt vorübergehend abgeschaltet wird. Der Protest muss weitergehen solange auch ,Isar 2’ durch menschliches Versagen zum Supergau werden kann.“
Anschober hat zwischenzeitlich eine eigene Studie für „Isar 1“ in Auftrag gegeben. Wörtlich heißt es darin: „Die schwerwiegenden Konstruktionsmängel können durch Nachrüstungsmaßnahmen nicht ausgeglichen werden. Das Design des Reaktordruckbehälters erfüllt nicht die Grundbedingungen der Basissicherheit.“
Bei schweren Unfällen bestünde eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine frühe Radionuklidfreisetzung. Das Brennelemente-Lagerbecken für die hochradioaktiven abgebrannten Brennelemente liege bei der Baulinie 69 im oberen Teil des Reaktorgebäudes außerhalb des Sicherheitsbehälters. Die Gefährdung, die aus dieser Konstruktion bei Erdbeben oder äußeren Einwirkungen resultiert, sei offensichtlich. Landesrat Anschober: „Ein weiterer Betrieb wäre verantwortungslos.“ Der Landesrat droht mit rechtlichen Schritten.
bedenklicherweise wird nur von einer vorübergehenden abschaltung gesprochen...
...soll für immer vom Netz.
Isar 1 ist abgeschaltet.