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Familie und Beruf: Für Top-Managerin kein großes Problem

Von Josef Schuldenzucker, 18. März 2017, 11:01 Uhr
Familie und Beruf: Für Top-Managerin Nicole Reitinger kein großes Problem
Zwei Kolleginnen, ein Arbeitsplatz: Nicole Reitinger (re.) und Michaela Foißner-Riegler teilen sich den Chefsessel des IKEA-Einrichtungshauses in Haid. Bild: Alexander Schwarzl

HOHENZELL, HAID. Die gebürtige Hohenzellerin teilt sich den Chefsessel bei Ikea Haid mit einer Kollegin.

Familie, Kinder und Beruf unter einen Hut zu bringen, ist für viele Frauen äußerst schwierig. Beim Möbelriesen Ikea teilen sich seit drei Jahren die gebürtige Hohenzellerin Nicole Reitinger und ihre Kollegin Michaela Foißner-Riegler den Chefsessel. Die beiden Top-Managerinnen sind zweifache Mütter, sie verbringen nur 50 Prozent der Zeit eines Vollzeitjobs am Arbeitsplatz. Die restliche Zeit gehört ihren Kindern.

"Wir arbeiten beide jeweils 25 Stunden, aufgeteilt auf je drei Tage. Bei sechs Öffnungstagen und Öffnungszeiten von 9 bis 21 Uhr ist es klar, dass nicht immer eine von uns anwesend ist, das wäre allerdings bei einer Vollzeitkraft auch nicht möglich. Am Dienstag ist unser gemeinsamer Tag für Updates und Besprechungen mit unserem Team der Abteilungsleiter", erläutert Nicole Reitinger.

Den Verantwortungsbereich im Einrichtungshaus haben sich die beiden Damen aufgeteilt. Nicole Reitinger ist für die Bereiche Verkauf, Logistik, Kommunikation und Einrichtung zuständig, ihre Kollegin für Personalwesen, Kundenservice und Ikea Food. Der Bereich Finanzen wird geteilt.

Ein Top-Arbeitsklima

"An meinem Beruf mag ich vor allem die Arbeit mit Menschen, das tolle Arbeitsklima im Unternehmen und dass jeder Tag wieder etwas Neues bringt. Die großen Herausforderungen liegen vor allem in der täglichen Organisation, alles unter einen Hut zu bringen, auf die Work-Life-Balance zu achten und loslassen zu können", sagt Nicole Reitinger.

Der Arbeitstag beginnt für die gebürtige Hohenzellerin mit einem gemeinsamen Frühstück mit der Familie. Anziehen, Jause herrichten, dann werden die Kinder mit dem Kindergartenbus abgeholt.

"Mein Mann und ich sprechen unsere Termine und Meetings ab. Falls es doch zu Kollisionen kommt, haben wir Gott sei Dank noch die Großeltern, die uns helfen. Auch wenn die Kinder einmal länger krank sind, springen Oma und Opa ein", ist Nicole Reitinger froh über diese "interne Hilfe".

Elternhaus als Lieblingsplatz

Gerne denkt die Managerin an ihre schöne und unbeschwerte Kindheit in Hohenzell und auf die vielen Abenteuer auf dem elterlichen Bauernhof zurück.

Im Schnitt einmal im Monat besucht die jetzt in Eferding wohnende Managerin ihre Familie und Freunde aus der ehemaligen Heimat. Das Elternhaus in Hohenzell ist nach wie vor ihr "Lieblingsplatz" im Innviertel. Ein Telefonat mit zuhause steht fast täglich auf dem Programm.

"Die Freizeit gehört ganz meiner Familie. Die Wochenenden sind uns heilig. Wir verbringen gerne Zeit in unserem Garten. Leider bin ich keine sehr talentierte Gärtnerin. Lesen, kochen und reisen gehören zu meinen weiteren Lieblingsbeschäftigungen", sagt Nicole Reitinger.

In vielen Branchen hat Teilzeitarbeit einen schlechten Ruf. Geringer Verdienst, so gut wie keine Aufstiegsmöglichkeiten. Warum ist das bei Ikea anders?

"Unser Konzern glaubt, dass zufriedene Mitarbeiter die Basis für zufriedene Kunden sind. Meine Kollegin Michaela und ich wollen gerne auch anderen Mitarbeiterinnen ein ähnliches Setup bzw. eine Teilzeit-Position als Führungskraft ermöglichen. In unserem Unternehmen gibt es mittlerweile einige Beispiele für Führungskräfte in Teilzeit und auch ein weiteres Tandem. Wir haben verstanden, dass der Grund für Teilzeit in den Lebensumständen liegt und nichts mit der Kompetenz oder Motivation eines Mitarbeiters zu tun hat. Ich persönlich finde es schön, dass ich trotz Teilzeit einen sehr anspruchsvollen Job ausüben kann und die Verantwortung für den Standort Haid und die 320 Mitarbeiter mit einer tollen Kollegin teilen kann. Ich kann an meinen freien Tagen und im Urlaub noch besser abschalten, weil ja meine Kollegin da ist", findet Nicole Reitinger an der Jobteilung großen Gefallen.

 

Nicole Reitinger

  • Persönliches: 40 Jahre alt, verheiratet, zwei Söhne (sechs und vier Jahre alt).
  • Verheiratet mit Bernhard, ihr Mann ist Wissenschafter.
  • Karriere: Matura 1996 in Ried (HLA für wirtschaftliche Berufe), Studium der Handelswissenschaften an der JKU Linz, zwei Semester Auslandsstudium an der HEC Montreal (Kanada).
  • Berufseinstieg: Start als Verkaufstrainee bei Ikea Vösendorf im Jahr 2002, danach verschiedene Karrierestationen, unter anderem als Abteilungsleiter im Bereich Verkauf an den Standorten Salzburg und Wien Nord, 2008 Geschäftsführerin von Ikea Salzburg, danach zweimal Karenz und dazwischen Tätigkeit für die Zentrale Vösendorf per Telearbeit. Seit Februar 2014 Teilzeit-Geschäftsführerin (gemeinsam mit Michaela Foißner-Riegler.
  • Lebensmotto: Geht nicht, gibt´s nicht.
  • Darüber rede ich am liebsten: Über meine Kinder und ihre neuesten Einfälle.
  • So würde ich mich selber beschreiben: Optimistisch, freundlich, ausgeglichen.
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7  Kommentare
7  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Gugelbua (31.805 Kommentare)
am 18.03.2017 11:25

irgendwie verhöhnt der Artikel alleinerziehende Frauen die sich durch die Arbeitswelt gfretten müssen um zu überleben.

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Airmex (420 Kommentare)
am 18.03.2017 11:54

Und warum?

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MitDenk (29.558 Kommentare)
am 19.03.2017 08:36

Die Überschrift macht es aus!
"Familie und Beruf: Für Top-Managerin kein großes Problem"

Für diese Topmanagerin nicht, da sie das große Glück hat, was ja in Österreich nicht üblich ist, in Teilzeit eine Spitzenposition innehaben zu können. In ihrem Fall ist außerdem das Gehalt nicht unbedingt Lebensgrundlage, weil auch der Partner ein gutes Einkommen haben dürfte. So kann man sehr entspannt seinen Job machen. Würde ihr Gehalt für eine alleinerziehende Mutter als Einkommen reichen?

Was aber der wesentliche Unterschied ist: Es stehen zwei Elternteile plus, und das ist das Allerwichtigste, Großeltern zur Verfügung, sodass sich diese Frau niemals Sorgen oder Vorwürfe machen muss, dass ihre Kinder nicht gut betreut sind.
Könnten alle Mütter auf solche Ressourcen zurückgreifen, wären sie in der Arbeitswelt entspannter.

Dieser Fall stellt einen Idealfall dar und deshalb einen Artikel wert.

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jago (57.723 Kommentare)
am 18.03.2017 13:11

Doch nicht absichtlich grinsen

Der Artikel verhöhnt, auch nicht absichtlich, die männlichen Manager, die 80% ihrer Arbeit mit networking verbraten müssen.

Das müssen die weiblichen Kollegen nicht, denn die werden ohne eigene Anstrengung umhuldigt und umschmeichelt.

Das kommt auf ihr "flair" an. Für meine Katzen habe ich für so ein Flair einen Spray.

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kulesfak (2.711 Kommentare)
am 18.03.2017 16:41

Meine Güte, gibt anscheinend kein Thema, bei dem nicht früher oder später ein Neider auftaucht und mit der Raunzerei loslegt.

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Airmex (420 Kommentare)
am 18.03.2017 11:15

Ikea ist auch ein Unternehmen aus Skandinavien und hat in dieser Richtung einfach andere Denkansötze. Da gehen Frauen wesentlich früher nach Karenz wieder arbeiten. Welche Unternehmen bei uns besetzen Führungspositionen mit 2 Personen um die Vereinbarkeit mit Familie und Beruf zu fördern?
Ansonsten mag man zu Ikea stehen wie man mag

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jago (57.723 Kommentare)
am 18.03.2017 13:18

Bei uns sind Führungspositionen viel militärisch-hierarchiser gemeint als in Schweden. Die Rangabzeichen bei uns sind versteckter.

Dass ein Abteilungsleiter doppelt besetzt sein kann, erlauben schon die Paragraphen nicht. Wer §-haftet-§ für den Blödsinn des Abteilungsleiters, wenns zwei gewesen sind? Das haut die Gesetzesmeter in die Tonne grinsen

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