"Es gibt Trikots, die sind für mich unverkäuflich"

Von Thomas Streif   10.Jänner 2018

"Urlaub in Österreich ist meistens dort, wo ein Spiel der SV Ried läuft", sagt Anna-Katharina Prieschl und schmunzelt. Ihr Freund Mario Wallner ist einer der größten SV-Ried-Fans. Seit Ried in der "Keine Sorgen"-Arena spielt, hat der 41-Jährige nur ein Spiel versäumt. Das ärgert den Berufschullehrer heute noch. "Ich habe mich damals unvorsichtigerweise für ein Seminar angemeldet, das konnte ich nicht mehr absagen."

Einmal habe er wegen eines Europacup-Matches seiner Wikinger den Kroatien-Urlaub mit Freunden bereits drei Tage früher abgebrochen. "Ein Heimspiel der SV Ried zu verpassen geht ganz einfach nicht", sagt Wallner.

Bereits 100 Trikots gesammelt

Wie groß seine Leidenschaft für die Wikinger ist, lässt sich am Hobby von Wallner erahnen. Seit einigen Jahren sammelt er sogenannte "Matchworn-Trikots" von aktuellen und ehemaligen SV-Ried-Kickern. Trikots also, die von den Fußballern bei den Spielen getragen wurden. Auf rund 100 Stück ist die Sammlung mittlerweile angewachsen.

"Es gibt viele Dressen, auf die ich stolz bin und die für mich unverkäuflich sind. So habe ich zum Beispiel ein Trikot vom viel zu früh verstorbenen Marinko Ivsic oder jenes, mit dem Gerald Strafner sein erstes Europacup-Tor für die SV Ried erzielte", sagt Wallner. Der 41-Jährige besitzt mittlerweile auch mehrere Dressen ausländischer Clubs, bei denen ehemalige Ried-Spieler unter Vertrag stehen. Unter anderem von Anel Hadzic (Videoton FC, Ungarn). Eine Bedingung gibt es dabei jedoch zu beachten. "Die Trikots müssen allesamt einmal gesäubert werden", so Katharina Prieschl.

"Ich habe sogar ein Trikot von Robert Zulj, das er bei der U21-WM in Kolumbien getragen hat", ist Wallner stolz.

Ein Leiberl von Gernot Trauner, der nach dem Abstieg zum LASK wechselte, hat er jedoch eingetauscht. Die Rivalität zwischen der SVR und dem LASK ist auch hier zu merken. Von den Original-Matchtrikots von Michi Angerschmid und Oliver Glasner hat er sich jedoch nicht getrennt.

"Es gibt Trikots, die sind für mich unverkäuflich"
Das Sammeln von Trikots als große Leidenschaft.

Ein Trikot aus Landesliga-Zeiten der SV Ried

"Textil-Wünsche" hat der 41-Jährige nach wie vor zur Genüge. "Der Wahnsinn wäre, wenn ich zum Beispiel von Oliver Kragl, der jetzt bei Crotone in der italienischen Serie A kickt, oder von Patrick Möschl (Dynamo Dresden) ein Original-Dress bekommen würde. Auch über ein Trikot von Dieter Elsneg, der jetzt in der steirischen Landesliga bei Voitsberg spielt, würde ich mich wahnsinnig freuen", sagt Wallner. Wenig überraschend ist, dass sein sechsjähriger Sohn Paul bereits seit drei Jahren großer Fan der SV Ried ist.

Trikot-Adventkalender geplant

Für das Jahr 2018 plant Wallner etwas Besonderes. "Ich möchte einen Adventkalender präsentieren und zu jedem Trikot eine Geschichte dazuschreiben." Durchnummeriert hat der SV-Ried-Fan die Dressen schon. "Von der Rückennummer eins bis 24 fehlt mir lediglich die Nummer 15, dann wäre der Adventkalender komplett."

Bei den Wikingern trägt derzeit Routinier Marko Stankovic diese Rückennummer. Sollte er ein Original-Dress übrig haben, weiß der 31-jährige Mittelfeldspieler ab sofort, an wen er sich in diesem Fall wenden könnte.

"Es gibt Trikots, die sind für mich unverkäuflich"
Ein getragenes Originaltrikot aus der Landesliga-Zeit.