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"Erinnern, damit sich die Geschichte nicht wiederholt"

Von Thomas Streif, 12. Mai 2015, 00:04 Uhr
"Vergisst die Menschheit die Geschichte, gerät sie in Gefahr, sie zu wiederholen!"
Initiator und Historiker Gottfried Gansinger bei seiner Ansprache vor dem Charlotte-Taitl-Haus am Roßmarkt. Bild: Streif

RIED. In Ried wurde ein Haus nach jüdischem Nazi-Opfer Charlotte Taitl offiziell benannt.

"Wir müssen uns mit den Verbrechen der NS-Zeit beschäftigen, denn das ist ein wichtiger Beitrag für unsere Zukunft", sagte Rieds Bezirkshauptmann Franz Pumberger bei der Feier zur Benennung des Charlotte-Taitl-Hauses am Rieder Roßmarkt. Die Riederin jüdischer Herkunft wohnte bis zu ihrer Verhaftung im Haus Roßmarkt 29. Am 16. Oktober 1944 wurde Taitl, wie hunderttausende andere Opfer, im Konzentrationslager Auschwitz ermordet.

"Viele NS-Täter wurden nach dem Krieg rehabilitiert, aber jene, die unter Verfolgung litten, fanden oft nur wenig Gehör", sagte Pumberger. Die Hausbenennung sei ein Akt der Demut. Gedenkarbeit sei ein wichtiger Beitrag zum Verstehen der Geschichte. "Es muss uns bewusst sein, dass unsere Demokratie mit Freiheit und Rechtsstaat ein wertvolles Gut ist, das nicht selbstverständlich ist." Wenn es in Teilen der Bevölkerung rechte Strömungen gebe, müsse man dagegen eintreten, so der Appell von Pumberger.

Lern- und Gedenkort geplant

VP-Stadträtin Claudia Schossleitner bedankte sich in ihrer Ansprache vor allem bei Gottfried Gansinger, dessen Forschungen über die NS-Opfer aus dem Bezirk Ried der Grundstock für einen geplanten Lern- und Gedenkort" im Charlotte-Taitl-Haus sein werden. Dieser soll in den ehemaligen Räumlichkeiten der Spielstube untergebracht werden. Rund 90 Quadratmeter groß soll der Gedenkort werden.

"Wir sind gerade auf der Suche nach passenden Museumspädagogen, damit der Lern- und Gedenkort fachlich auf höchstem Niveau umgesetzt wird", so Schossleitner am Rande der Benennungsfeier, bei der auch viele Verwandte der ermordeten Charlotte Taitl anwesend waren. Offiziell enthüllt wurde die Namenstafel des Charlotte-Taitl-Hauses von Rieds Stadtchef Albert Ortig.

Es sei sehr positiv, dass sich der Gemeinderat einstimmig für diesen Lern- und Gedenkort ausgesprochen habe, sagte Gottfried Gansinger.

Sein Mitinitiator Andreas Hofinger betonte, dass die Stadt damit zeige, dass ihr die Aufklärungsarbeit der Geschichte ein Anliegen sei. "Wir alle haben einen Teil unserer geschichtlichen Verantwortung zu tragen. Die Verbrechen der NS-Zeit haben überall, natürlich auch im Innviertel, stattgefunden", sagte SP-Klubchef Christian Makor. Überall dort, wo auch nur Ansätze von Rassismus auftreten, solle man mit Zivilcourage und Mut entgegentreten, so der Appell von Makor.

 

 

Zitiert

"Die Verbrechen des NS-Regimes bekommen in Ried ein Gesicht. Wir alle haben einen Teil der Verantwortung zu tragen." - Christian Makor, Klubchef SP OÖ

"Wir müssen uns weiterhin mit den Verbrechen der NS-Zeit beschäftigen. Das ist ein wichtiger Beitrag für unsere Zukunft." - Maria Wageneder, LAbg. Grüne

"Es ist schön, dass sich die Stadt Ried so eingesetzt hat, dafür bin ich sehr dankbar. Den geplanten Lern- und Gedenkort hier in Ried sind wir den Opfern schuldig. Ich freue mich, dass ich mittlerweile kein Einzelkämpfer mehr bin und viel Unterstützung bekomme." - Gottfried Gansinger, er setzt sich seit Jahren für einen Lern- und Gedenkort ein

"Die Neuausrichtung der Gedenkarbeit verdanken wir hier in Ried ganz besonders den Forschungen von Gottfried Gansinger." - Claudia Schossleitner, VP Ried

"Die Feier ist sehr bewegend. Ein Lern- und Gedenkort wird einen wichtigen Beitrag zum Verstehen der Geschichte leisten." - Franz Pumberger, BH Ried

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